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Offener Brief: Jugendamtselternbeirates des Kreises Düren fordert Fortsetzung der Pooltests in den Kitas

Sehr geehrter Landrat Spelthahn, sehr geehrte volksvertretenden Parteien,

wir, der Jugendamtselternbeirat des Kreises Düren, danken Ihnen für Ihren enormen bisherigen Einsatz für die Lollitests im Kreis Düren. Damit haben Sie ein wertvolles Zeichen Richtung Familien und Kindern gesetzt.
Wir bitten Sie, angelehnt an die Stadt Köln, das Angebot der PCR-Lolli-Pooltests vorerst bis mindestens Ende April fortzuführen. Auch wir hier im Kreis Düren haben eine hohe Anzahl an Kindergarten- und Schulkindern, die sich auf über 300 Einrichtungen verteilen.

Begründung:

Laut dem letzten Ministerschreiben von Joachim Stamp vom 22.03.2022 soll die landesseitige Finanzierung von PCR Testungen zum 03.04.2022 eingestellt werden. Die Argumentation des Landes, die Testungen angesichts der massiven Inzidenzen als anlasslos zu bezeichnen, können wir nicht nachvollziehen.

Die Inzidenz ist nach wie vor insbesondere im Kreis Düren hoch und insbesondere in den Altersgruppen der Kinder sehr massiv. Das RKI meldete alleine heute fast 300.000 Neuinfektionen und in dieser Woche erstmalig mehr als 1,5 Millionen Infektionen. Fast jeder 2. PCR-Test ist positiv und die neue Subvariante hat zwischenzeitlich einen Anteil von ca. 72 %. Die diesbezüglichen Aussagen zum Verlauf einer Infektion mit dieser Subvariante unterstellen wir mal vorsichtig als Mutmaßungen. Neuerdings gibt es auch wieder viele mehrere Hundert Todesfälle pro Tag.

Versprochen wurde ursprünglich ein Impfangebot für alle Menschen! U5-Kindern wurde bisher kein Impfangebot gemacht, dennoch gibt es darunter vorerkrankte Menschen. Ebenso betrifft dies Eltern und Erzieher:innen. Da auch die Zahl der Impfdurchbrüche zahlreich sind, gilt es auch diese, unabhängig von der mutmaßlich geringen Krankheitslast der Kinder selbst, zu schützen und wertzuschätzen. Die vergangenen Monate haben gezeigt wie erfreulich hoch die Akzeptanz der angebotenen freiwilligen und insbesondere kinderfreundliche Lollitests im Kreis Düren ist, die Akzeptanz der ebenfalls freiwilligen PoC-Selbsttests hingegen ist bei den Eltern und insbesondere bei den Kleinkindern wesentlich geringer. Eine Aussage seitens des Landes zur Art der ersatzweise bereitgestellten Schnelltests wurde bisher nicht getätigt, Nasenabstrichtests wären insbesondere für Kleinkinder nicht angenehm und können bei Kindern durch Weigerung unnötigen psychischen Stress auslösen. Gerade dies gilt es zu vermeiden!

Gerade bei den Kindern, die so viele notwendige Maßnahmen der Pandemie und all die langfristigen Folgen der Pandemie tragen und finanzieren müssen, bitten wir eindringlich um die bestmöglichen flankierenden Maßnahmen; um ihnen ihr Recht auf frühkindliche Bildung, zur Entfaltung und Entwicklung ihrer Persönlichkeit und zur präventiven Entgegenwirkung langfristiger Folgekosten durch psychosoziale Pandemie-Folgen, so sicher wie irgend möglich, zuzugestehen. Zudem haben nicht alle Träger ihrem letzten Schreiben zugestimmt und es kommt z.B bei Einrichtungen der AWO noch immer zu tagesweisen Schließungen nach posivem Pool, weil PoC-Freitestungen nicht akzeptiert werden. Eine kreisweite und für ALLE Träger einheitliche Fortsetzung des Angebotes der PCR-Lolli-Pooltests, würde Kinder und Eltern psychisch massiv entlasten.

Wir geben hier auch zu bedenken, dass Eltern in den letzten zwei Jahren der Pandemie alles an Urlaub, Überstunden und Kinderkranktage geopfert haben, was irgendwie möglich war. Selbstverständlich hat sich die Lager der Pandemie gewandelt, allerdings haben wir, wie eingangs erwähnt, solche hohe Infektionszahlen, wie in der gesamten Pandemie nicht. Sicherlich sind alle Beteiligten und insbesondere die Eltern ausgelaugt und mehr müde als wütend. Wie alle anderen auch, sehnen sie das Ende der Pandemie herbei. Auch wenn die meisten nicht schwerst erkranken, kann man die erbrachten Opfer der Eltern in all den Monaten doch nun nicht allgemeingültig beiseite wischen. Seit Wegfall der PCR-Testungen in den Schulen ist zu erwarten, dass die Labore ausreichend Kapazitäten haben, um die ggf. notwendigen Einzel-Testergebnisse bis zum nächsten Betreuungstag auswerten können. Bitte geben Sie das Monitoring-Instrument, dass die geringste psychische Belastung für unsere Kinder bedeutet, nicht einfach aus der Hand. Nicht jetzt!!!

Mit freundlichen Grüßen und hochachtungsvoll
der Jugendamtselternbeirat des Kreises Düren

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