Das Bundesprogramm „Sprach-Kitas: Weil Sprache der Schlüssel zur Welt ist!“ gilt auch in Fachkreisen als eines der erfolgreichsten überhaupt. Der von der Ampel-Bundesregierung überraschend angekündigte Förderstopp des Programms hat bundesweit Unverständnis ausgelöst und bewegt die 8.000 Sprach-Kitas vor Ort. SPD, B90/Grüne und FDP hatten im Koalitionsvertrag das Gegenteil angekündigt und damit bei den Einrichtungen, den Familien und letztlich auch den Ländern und Kommunen berechtigte Erwartungen in die Fortsetzung dieser Erfolgsgeschichte geweckt. Viele Erzieherinnen und Erzieher haben nun die Stimme erhoben, denn das Loch, das der Wegfall der Förderung in der ohnehin angespannten Betreuungssituation reißen würde, ist riesig. Kitas mit einem hohen Anteil an förderbedürftigen Kindern konnten bislang aus dem Bundesprogramm 25.000 Euro pro Jahr für eine zusätzliche halbe Fachkraft für die „alltagsintegrierte sprachliche Bildung“ in der Kindertagesbetreuung beantragen.
Alleine im Kreis Düren profitieren 17 Kitas von diesem Programm, so der Bundestagsabgeordnete Thomas Rachel (CDU) für den Kreis Düren. Bei seinem Besuch der Dürener Sprach-Kita St. Joachim mit einem Migrationsanteil von 60% betonte deren Leiterin Jutta Schäfer, „dass ein solides Programm zur sprachlichen Unterstützung der Kinder unabdingbar ist.“ „Ohne gute Deutschkenntnisse haben Kinder schon bei ihrer Einschulung Nachteile, die sie später nur schwer aufholen können. Das erleben wir auch in unserer Region“, betonte Jutta Schäfer.
Schon in der Kita müsse mit der Sprachbildung begonnen werden – zumal inzwischen bundesweit 40% aller Kita-Kinder einen Migrationshintergrund haben, betonte Thomas Rachel, der sich schon als Parlamentarischer Staatssekretär im Bundesministerium für Bildung und Forschung seit 2011 für das Bundesprogramm „Schwerpunkt – Kitas Sprache und Integration“ inhaltlich eingesetzt hatte.
„Wir Christdemokraten fordern den Erhalt der Sprach-Kitas. Das sind wir den Jüngsten und Schwächsten unserer Gesellschaft schuldig. Das ist eine Frage der sozialen Bildungsgerechtigkeit. Denn Sprache ist der Schlüssel zur Welt“, so Thomas Rachel. „Die Ampel hält nicht Wort und benachteiligt Kita-Kinder: Während sie im Koalitionsvertrag noch vollmundig die Weiterentwicklung der Sprach-Kita-Förderung angekündigt hat, beerdigt sie das Programm nur acht Monate später“, kritisiert der Dürener Christdemokrat.
Wieder neue Strukturen aufzubauen, kostet Zeit und viel mehr Geld. Die Strukturen des Bundesprogramms sind im so genannten „Gute-Kita-Gesetz II“ nicht anschlussfähig! Es droht ein Flickenteppich, so Rachel. Der Bundesrat hat am Freitag einstimmig und parteiübergreifend die Bundesregierung aufgefordert, das Förderprogramm zu verlängern.