In der Volleyball Bundesliga gewinnen die SWD powervolleys Düren das enorm wichtige Auswärtsspiel gegen die SVG Lüneburg mit 3:0. 25:15, 25:19, 25:17 lauteten die Satzergebnisse in der CU Arena in Hamburg. Düren bestätigt damit den deutlichen Formanstieg, der sich am vergangenen Dienstag schon bei der knappen Niederlage im Tiebreak gegen den Meister Berlin gezeigt hat. Mehr noch: Das Team von Trainer Stefan Falter schlägt einen direkten Konkurrenten im Rennen um die Playoffs auswärts deutlich, obwohl das ohnehin schon große Verletzungspech sich noch einmal verschärft hat: Außenangreifer Tobias Brand musste direkt zu Beginn der Partie nach einer Verletzung im Fußgelenk ausgewechselt werden. „Die Art, wie wir darauf reagiert haben, zeigt, dass wir eine starke Einheit sind. Wir haben die gesamte Saison über schon mit großen Verletzungssorgen zu kämpfen. Jetzt fehlt uns der vierte wichtige Spieler. Und trotzdem treten wir so auf. Das ist ein Beweis für unsere Charakterstärke“, lobte Falter sein Team.
Platz sechs in Reichweite
Platz sechs als Ausgangsbasis für die Playoffs ist jetzt wieder in Reichweite. Wenigstens genau so wichtig sei, dass sich die harte Arbeit im Training bezahlt mache, wie Falter feststellte. „Die Erkenntnis, dass wir im Aufschlag wieder da sind, hatten wir schon nach der Partie gegen Berlin. Jetzt haben wir sehr hart an unserer Abwehr gearbeitet und waren deswegen an vielen Bällen der Lüneburger dran. Jeder Spieler hat da wirklich sehr gut gekämpft. Auch das war ein Grund für den letztlich deutlichen Sieg.“
Düren erwischte den denkbar schlechtesten Start in die Partie: Beim Stand von 1:1 landete Tobias Brand nach einer Blockaktion auf dem Fuß des Lüneburgers Blake Scheerhoorn. Der 21-Jährige musste ausgewechselt werden. Wie schwer die Verletzung ist, ist noch unklar. Für ihn kam Egor Bogachev in die Partie. Der Schock hat die SWD powervolleys allerdings nicht aus dem Konzept gebracht. Im Gegenteil: In Satz eins spielte in Folge nur Düren. Ivan Batanov, später als wertvollster Spieler der Partie ausgezeichnet, wehrte zwei Lüneburger Bälle stark ab, Björn Andrae verwandelte beide Chancen im Gegenangriff: 6:3. Die nächste genutzten Chancen gingen auf das Konto von Sebastian Gevert und Bogachev, Düren führte 12:8 und blieb konsequent. Enger als 15:11 wurde es nicht mehr. Kapitän Michael Andrei störte mit seinem Aufschlag den Lüneburger Spielaufbau, Andrae und Gevert nutzten die Chancen im Angriff, Düren war vorentscheidend auf 19:12 enteilt. Die SVG fand überhaupt nicht in die Partie, produzierte Fehler im Angriff. Die SWD powervolleys nutzten das aus, gewannen den ersten Satz deutlich mit 25:15.
Lüneburger Hoffnung erstickt
Danach war die Partie eine Zeit lang ausgeglichen, bis Andrae auch im zweiten Satz die Segel in Richtung Erfolg setzte. Erst beendete er einen hart umkämpften Ballwechsel mit einem Angriffspunkt, dann stellte er einen Block. Düren führte 9:6, die SVG wirkte getroffen und produzierte drei Angriffsfehler in Folge, die die SWD powervolleys mit 12:6 in Führung brachten. Trotzdem wurde es kurzzeitig noch einmal eng, weil Lüneburgs Mittelblocker Michel Schlien wirkungsvolle Aufschläge servierte, zweimal die Grundlinie traf und die CU Arena in Hamburg den 16:17-Anschluss der SVG feierte. Danach aber erstickte Düren die aufkeimende Hoffnung der Lüneburger sofort. Drei Gegenangriffe von Sebastian Gevert, ermöglicht von Ivan Batanovs starken Abwehraktionen, stellten die SVG kalt und brachten den SWD powervolleys die 23:18-Fürhung. Der eingewechselte Eric Burggräf servierte beim Satzball ein Ass zum 25:19.
Tomas Kocian: „Unglaublich stolz“
Danach ließen Falters Mannen nichts mehr anbrennen, kontrollierten auch Satz 3 deutlich. Andraes Ass bedeutete die erste Führung beim 7:5, danach beendete Gevert einen langen Ballwechsel im Gegenangriff zum 8:5. Danach versetzten die SWD powervolleys dem Gegner frühzeitig den entscheidenden Stoß. Gegenangriffe von Gevert und Andrae sowie ein Block von Tim Broshog brachten Düren 15:9 in Führung. Spätestens jetzt war der Lüneburger Widerstand gebrochen, während die Gäste weiter fokussiert blieben und wichtige drei Punkte mit dem 25:17 im dritten Satz einfuhren.
„Ich bin unglaublich stolz auf das Team. Wir haben richtig schwere Wochen hinter uns mit Verletzungspech. Mit Tobi Brand ist jetzt ein weiterer wichtiger Spieler ausgefallen. Trotzdem sind wir aggressiv und fokussiert geblieben“, lobte Regisseur Tomas Kocian das Team nach der Partie.