Das Universitätsklinikum Münster (UKM) hat auf Bitte des Gesundheitsministers des Landes NRW Karl-Josef Laumann die Krankenhäuser des Landes Nordrhein-Westfalen angeschrieben und darum gebeten, zu prüfen, ob die Übernahme von ein oder zwei niederländischen Covid-19-Patienten zur Behandlung möglich ist. Die Krankenhäuser der Caritas Trägergesellschaft West (ctw) im Kreis Düren sind dieser Bitte nachgekommen und haben ihre Aufnahmemöglichkeiten analysiert.
Die Katholischen Nord-Kreis Kliniken Linnich und Jülich, das St. Augustinus Krankenhaus Düren und das St. Marien-Hospital haben sich auf den Aufruf gemeldet und sich bereit erklärt, niederländische Covid-19-Patienten aufzunehmen. Die Aufnahme steht immer in Abhängigkeit der eigenen Belegung des jeweiligen Krankenhauses zum Zeitpunkt der Anfrage.
Ein Patient wurde anschließend durch die Koordinationsstelle im UKM zugewiesen. Er wurde mit dem Helikopter nach Jülich zum St. Elisabeth-Krankenhaus transportiert. Zuvor hatten das Jülicher und das Linnicher Krankenhaus bereits Patienten aus dem Kreis Heinsberg stationär aufgenommen, um auch hier bei der Behandlung behilflich zu sein, als dort die Kapazitäten abnahmen. „Aufgrund der Behandlung von Covid-19-Patienten aus dem Kreis Heinsberg konnten wir bereits frühzeitig Erfahrung im Umgang mit dem bis dahin neuartigen Virus sammeln“, so Judith Kniepen, Geschäftsführerin der Katholischen Nord-Kreis Kliniken Linnich und Jülich GmbH.
Ob weitere Aufnahmen in den ctw-Krankenhäusern erfolgen, steht zurzeit noch nicht fest. Hintergrund der Anfrage ist, dass in den Niederlanden ein Mangel an intensivmedizinischer Versorgungskapazität im Rahmen der Covid-19-Pandemie herrscht.
„Wenn es uns möglich ist, zu helfen, wollen wir das gerne im Rahmen unserer Möglichkeiten tun“, erklärt Stephan Prinz, ctw-Geschäftsführer.
In Deutschland gibt es mehr Intensivbetten pro 100.000 Einwohner als in den Niederlanden, zusätzliche Kapazitäten sind aufgebaut worden, um sich auf die Covid-19-Pandemie vorzubereiten.
Die ctw-Krankenhäuser sind auf steigende Patientenzahlen aufgrund der Pandemie gut vorbereitet. Bis jetzt ist die Behandlungs- und Versorgungssituation stabil, in allen vier Krankenhäusern sind freie Behandlungsplätze vorhanden. Gleichzeitig sind Vorbereitungen getroffen worden, um die Regelversorgung schrittweise wieder aufzunehmen und Patienten mit und ohne Covid-19-Erkrankung getrennt voneinander sicher zu behandeln.