In der Volleyball-Bundesliga gewinnen die SWD powervolleys Düren ihr Auswärtsspiel gegen die Helios Grizzlys Giesen mit 3:2. 25:16, 19:25, 25:23, 22:25, 15:10 lauten die Satzergebnisse in Hildesheim. Düren kämpft mit einem starken Gegner und mit sich selbst, weil die Mannschaft zu viele Chancen im Gegenangriff nicht nutzen kann. Nur im ersten Satz spielt das Team konsequent und gibt danach das Heft des Handelns aus der Hand. Trainer Rafał Murczkiewicz nutzt die Tiefe seiner Bank und wechselt auf entscheidenden Positionen. „Für uns war das ein schweres Spiel in einer schweren Umgebung. Wir suchen immer noch unsere Konstanz und verlieren zu schnell den Kopf, wenn Dinge mal nicht funktionieren“, sagte Murczkiewicz nach der Partie.
Ein probates Gegenmittel dagegen ist Sebastian Gevert, der wie Spielmacher Eric Burggräf im Lauf des Spiels eingewechselt wird und mehr und mehr für das emotionale Übergewicht auf Dürener Seite sorgt. Zudem schafft Gevert es in den entscheidenden Momenten, die großen Punkte zu markieren und sein Team im Tiebreak auf die Siegerstraße zu bringen, bevor er verletzt ausgewechselt werden muss. „Er war wie immer ein emotionaler Anführer“, erklärte Murczkiewicz. Wie ernsthaft die Geverts Verletzung ist, muss eine genauere Untersuchung in Düren zeigen.
Fünf von neun möglichen Punkten
Mit Blick auf die Tabelle liegen die SWD powervolleys mit fünf von bisher neun möglichen Punkten leicht hinter den Erwartungen. Auf die Frage, ob sein Team gegen die Grizzlys zwei Punkte gewonnen oder einen verloren hat – bei einem Tiebreak-Sieg erhält die unterlegene Mannschaft einen der drei Punkte – antwortete Murczkiewicz mit „beides“.
Für Düren geht es am Samstag weiter mit einem Heimspiel gegen den TSV Haching München. Anpfiff ist um 20 Uhr.
Rafał Murczkiewicz verändert die Aufstellung im Vergleich zum 3:0 gegen die Netzhoppers am Samstag auf einer Position: Filip John spielt für Sebastian Gevert auf der Diagonalposition – und liefert ab. Vor allem bei den Angriffen aus der eigenen Abwehr punktet er regelmäßig. So zum 7:5. Zuspieler Tomas Kocian-Falkenbach legt ein Ass zum 8:5 nach und die SWD powervolleys sind in der Spur. Der erste Kontakt der Gäste ist besser: Mehr Druck im Aufschlag, eine bessere Annahme – so punktet Düren viel über Luuc Van der Ent in der Mitte oder über die Außenpositionen im Gegenangriff. Der Satz ist früh entschieden, als die SWD powervolleys von 20:14 auf 22:14 wegziehen.
Grizzlys sind nicht beeindruckt
Beeindruckt sind die Grizzlys davon aber nicht, denn sie kommen im zweiten Satz stark zurück, weil sie besser aufschlagen. So erarbeiten sie sich einen Block und provozieren einen Dürener Angriffsfehler. 6:10 heißt es nach dem zweiten Giesener Block. Danach punkten die SWD powervolleys dreimal in Folge und verkürzen auf 9:10. Anschließend verpasst die Mannschaft drei gute Chancen im Gegenangriff. Statt den fälligen Ausgleich zu erzielen kassiert Düren anschließend zwei Asse von Lorenz Karlitzek und liegt 12:16 hinten. Die Grizzlys sind jetzt voll im Spiel, schlagen gut auf und wehren gut ab. So verdienen sie sich eine 20:15-Führung. Die SWD powervolleys kommen nicht mehr zurück.
Satz drei beginnt mit einem Auf und Ab: Düren nutzt seine Chancen im Gegenangriff nicht, Giesen dafür schon und führt 3:1. Mit starken Aufschlägen von Marcin Ernastowicz zieht Düren auf 6:3 davon, um dann nach zwei Fehlangriffen beim 7:7 den Ausgleich zu kassieren. Nach einem Ernastowicz-Block führt Düren 13:10, um dann bei Aufschlag des Ex-Düreners Matt West fünf Punkte in Folge zu kassieren. Giesen führt 16:14, Düren gleicht mit Ass von Van der Ent zum 17:17 aus. Es bleibt bezeichnend, dass die SWD powervolleys ihre Gegenangriffe zu selten nutzen. Statt einer deutlicheren Führung bleibt es bis zum Schluss spannend. Düren hat den ersten Satzball und profitiert von einem Fehler der Gäste zum 25:23.
Problemfall Gegenangriff
Das Problem, dass die SWD powervolleys ihre Chancen nicht nutzen, setzt sich in Satz vier fort. Die Grizzlys bestrafen das, West blockt zum 11:9. 16:13 heißt es, weil die Gastgeber im Gegenangriff konsequenter sind. Ein Annahmefehler der Gastgeber bringt Düren wieder in Schlagweite, der mittlerweile eingewechselte Sebastian Gevert gleicht emotional zum 17:17 aus. Danach ist es wieder West, der sein Ex-Team mit dem Aufschlag abschießt. Giesen nutzt zudem seine Gegenangriffe und bejubelt das 22:18 und bereitet damit alles für den Tiebreak vor, der beim 25:22 wahr wird.
Im Tiebreak reißt Düren das Heft des Handelns dann wieder in seine Hände. Angeführt von einem emotionalen Gevert führen die SWD powervolleys schnell 4:1 und nach einem Van der Ent-Block 6:2. Beim Stand von 10:7 muss Gevert verletzt ausgewechselt werden. Filip John kehrt zurück und punktet zuverlässig. Vorentscheidend ist ein Ass von Tobias Brand zum 13:9, das den Grizzlys die Zähne zieht.