Zu einer Nötigung, Bedrohung und einem gefährlichen Eingriff in den Straßenverkehr kam es in der Nacht zu Donnerstag unweit der Polizeiwache in Düren. Zwei Männer wurden vorläufig festgenommen, ein Jugendlicher an das Jugendamt übergeben.
Gegen 23:30 Uhr gingen über den Notruf der Polizei Hinweise auf laute Knallgeräusche, möglicherweise von einer Schusswaffe stammend, ein. Alle verfügbaren Polizeibeamten wurden eingesetzt, um diesem Hinweis auf den Grund zu gehen. Den ersten Ermittlungsergebnissen zufolge hatte sich folgendes ereignet:
Kurz nach 23:00 Uhr hatte ein 22 Jahre alter Mann aus Düren mit einem Pkw die Autobahn 4 aus Richtung Köln kommend in Fahrtrichtung Düren befahren. Mit im Wagen saßen eine 20-jährige Frau aus Duisburg sowie deren eineinhalb Jahre, drei Jahre und fünf Monate alten Kinder. Ihr Fahrzeug wurde plötzlich von einem anderen Auto bedrängt und verfolgt. Auch im Bereich der Dürener Innenstadt setzte sich diese Art der Nötigung fort. Der Fahrer des anderen Wagens wollte die jungen Leute scheinbar zum Anhalten zwingen. Auf dem Gelände einer Tankstelle an der Aachener Straße kam es schließlich dazu, das der 22-Jährige seinen Wagen anhalten musste, woraufhin aus dem Verfolgerfahrzeug mehrere Männer ausstiegen und auf den Pkw einschlugen und traten. Möglicherweise wurde bei diesem Angriff auch eine Gaspistole eingesetzt, was die von Zeugen gemeldeten Schussgeräusche erklären könnte. Dem Dürener gelang es schließlich, seine Fahrt fortzusetzen, wobei er den Pkw seiner Angreifer beschädigte. Diese wiederum suchten anschließend die nahe gelegene Polizeiwache auf, um eine Anzeige wegen einer Verkehrsunfallflucht aufzugeben. Die Beamten hörten sich die Schilderungen der drei Männer und auch die Aussagen der zwischenzeitlich angetroffenen und befragten Geschädigten an.
Bei den drei Männern handelte es sich um einen 20-Jährigen aus Wuppertal, einen 29-jährigen Dürener und einen Jugendlichen im Alter von 14 Jahren aus Rösrath. Während der Jugendliche im Laufe der Nacht an das Jugendamt überstellt wurde, nahm die Polizei die beiden erwachsenen Beschuldigten vorläufig fest. Zum jetzigen Zeitpunkt werden ihnen unter anderem Bedrohung, Nötigung, Sachbeschädigung und ein gefährlicher Eingriff in den Straßenverkehr vorgeworfen. Ihr Wagen wurde sichergestellt. Im Laufe des heutigen Tages wurden die nach Rücksprache mit der Staatsanwaltschaft wieder entlassen.
Die umfangreichen Ermittlungen dauern derzeit an. Hierbei gilt es auch zu klären, ob tatsächlich eine Schusswaffe verwendet wurde. Hintergrund des Geschehens ist vermutlich eine Auseinandersetzung um Geldschulden; die Angreifer und die Geschädigten sind einander teilweise bekannt. Die Geschädigten wurden bei dem Angriff nicht körperlich verletzt.