Am Mittwoch nahm die Polizei einen 26 Jahre alten Mann aus Düren fest, dem eine Vielzahl von Pkw-Aufbrüchen und Fahrzeugdiebstählen vorgeworfen wird.
Die Ermittlungen hatten mehrere Monate angedauert, immer wieder hatte es in dieser Zeit auch Hinweise aus der Bevölkerung gegeben. Dem Haftrichter, der am heutigen Donnerstag über die Anordnung von Untersuchungshaft entscheiden wird, kann nunmehr folgender zeitlicher Ablauf geschildert werden: Im November 2019 hatte der inzwischen 26-Jährige in Langerwehe einen Pkw aufgebrochen und aus diesem unter anderem den Fahrzeugschlüssel eines weißen SUV entwendet. Dieses Fahrzeug nahm er kurz darauf an sich und reiste damit in den folgenden Wochen zu seinen Tatorten, nämlich zu Parkplätzen an Friedhöfen, Kindergärten und Schulen. Dort nutzte er die regelmäßig kurze Abwesenheit der Insassen, um Scheiben einzuschlagen und Wertsachen aus den Autos zu stehlen. Er gelangte auf diese Weise auch an EC-Karten und zugehörige PIN, die er anschließend gewinnbringend einsetzte. Obwohl das Tatfahrzeug Ende Dezember aufgefunden und sichergestellt wurde, riss die Tatserie nicht ab. Der Dürener entwendete in Derichsweiler ein schwarz-gelbes Motorrad und setzte seine Diebestour damit fort, unter anderem auch in angrenzende Nachbargemeinden des Rhein-Erft-Kreises und der Städteregion Aachen.
Am gestrigen Mittwoch konnte der Mann in einer Aktion der Kriminalpolizei festgenommen werden. In seinen Wohnräumen wurden Tatkleidung und Diebesgut gefunden, die als Beweismittel beschlagnahmt wurden. Nicht weit von seiner Wohnung entfernt stießen die Ermittler zudem auf ein gestohlenes Motorrad, an dem ein Kennzeichen montiert war, das wiederum zu einem vor kurzem in Inden-Altdorf entwendeten Krad gehörte. Auch hier folgte die Sicherstellung. In der Summe wurden dem Beschuldigten mindestens 40 Taten vorgeworfen, darunter zahlreiche Pkw-Aufbrüche und mindestens fünf Fahrzeugdiebstähle. Dass er nicht im Besitz einer gültigen Fahrerlaubnis zum Führen der Motorräder und Pkw ist, verwundert in diesem Zusammenhang kaum.
Aufgrund der erdrückenden Beweislast sagte der 26-Jährige umfangreich aus, gestand letztlich 18 der ihm vorgeworfenen Taten. Der Wert des erlangten Diebesgutes beläuft sich auf geschätzte 35.000 Euro, der bei den Taten entstandene Sachschaden dürfte ähnlich hoch sein. Die Ermittlungen gegen einen mutmaßlichen Mittäter dauern derzeit an.