Das diesjährige Hermann-Josef-Fest in Kloster Steinfeld wird ein ganz besonderes sein. Denn am 20. und 21. Mai holen die Veranstalter das wegen der Corona-Pandemie 2021 ausgefallene 900-jährige Jubiläum der Klostergründung nach. Ein großes Festprogramm erwartet deshalb Besuchende wie Pilgernden aus der Eifel und der umgebenden Region. Unter anderem wird der seit den 1960er Jahren unterbrochene „Hermann-Josef-Markt“ erstmals wieder stattfinden. Das Hochamt am Festsonntag wird Dr. Ludwig Schick, Erzbischof Emeritus von Bamberg, leiten.
In diesen Wochen herrscht noch mehr reges Treiben als sonst im und um das Pfarrhaus und die Klosteranlagen von Steinfeld herum: „Wir freuen uns schon sehr“, so P. Wieslaw Kaczor, Leiter der GdG hl. Hermann-Josef Steinfeld. Er spricht damit auch für das, Pastoralteam der Gemeinschaft der Gemeinden, den Salvatorianern und Salvatorianerinnen, die in den altehrwürdigen Klostermauern leben, zudem den im vergangenen Jahr in ein Nebengebäude eingezogenen Trappistinnen aus Maria Frieden bei Dahlem vermutlich aus dem Herzen.
Der Grund: Am 20. und 21. Mai wird das 900-jährige Bestehen von Kloster Steinfeld, eine in der Eifel nur hier so erhaltene Tradition geistlichen Lebens und Wirkens, gefeiert. Und das nicht nur mit einem de bedeutenden Anlass angemessenen geistlichen Programm, sondern vor allem auch mit einem Fest für Groß und Klein.
Es wird die Würdigung einer in der Region einzigartigen Geschichte sein, die 1121 mit dem Wiederaufbau einer halb verfallenen Klosterruine durch Chorherren aus dem Kloster Springiersbach an der Mosel begonnen hatte. 900 Jahre später ist Steinfeld mit dem Kloster Maria Laach das vielleicht bedeutendste geistliche Zentrum in der Eifel – und eines der wenigen, das die Zeitläufte überstanden hat und nicht nur das. Mit dem Hermann-Josef-Kolleg, dem Verein der Ehemaligen der Schule, der Stiftung Kloster Steinfeld, der Kloster Steinfeld GmbH & Co. KG sowie dem Investment von Wolfgang Scheidtweiler in das Gästehaus scheint Kloster Steinfelds Zukunft gesichert. Das war in den vergangenen 900 Jahren sicher nicht immer so.
Einzigartig sind auch die – niemals in ihrer Echtheit angezweifelten – Reliquien des heiligen Hermann-Josef (1150-1241), dessen Gebeine seit mehr als 750 Jahren in der Basilika aufbewahrt werden, heute in einem barocken Sarkophag im Mittelgang. „Wegen dieser besonderen Verbindung zu unserem Eifel-Heiligen möchten wir das 900-jährige Jubiläum von Kloster Steinfeld auch am Fest des Heiligen Hermann-Josef am 21. Mai feiern“, so P. Wieslaw Kaczor.
Streng genommen beginnen die Feierlichkeiten daher schon mit der Non, den neun „Hermann-josef-Dienstagen“ vor dem Feiertag. An der in der Eifel ebenfalls singulären Gebets- und Pilgertradition nahmen in Vor-Corona-Jahren Woche für Woche mehr als 300 Gläubige teil. Im Jubiläumsjahr könnten es sogar noch mehr werden. Der erste „Hermann-Josef-Dienstag“ ist der 21. März. Wie immer beginnt er mit einer Pilgermesse und danach einem gemeinsamen Pilgerfrühstück.
Am Vorabend des Festtages, dem 20. Mai, wird traditionsgemäß zunächst bei einer Hl. Messe der Reliquienschrein des Hl. Hermann-Josef erhoben und zum Hermann-Josef-Altar in der Basilika getragen.
Und dann startet der erste von zwei Festtagen zum Klosterjubiläum: GdG und Salvatorianer laden Pilger, Gäste und Freunde zu einem „musikalischen und kulinarischen Willkommen“ ein. Es wird Live-Musik von „Rock on Wood“ auf der Klosterbühne geben, gutes Klosterbier und weitere Eifeler Köstlichkeiten.
Der eigentliche Festtag, Sonntag der 21. Mai beginnt um 10 Uhr mit einem Hochamt. „Wir konnten als Hauptzelebranten Dr. Ludwig Schick, Erzbischof Emeritus aus Bamberg gewinnen, der den Salvatorianern sehr verbunden ist“, freut sich P. Wieslaw. Eine Stunde später, ab 11 Uhr, wird dann nach über 70-jähriger Unterbrechung erstmals wieder der „Hermann-Josef-Markt“ eröffnet. Er ist als Familienfest rund um die Klosteranlagen gedacht. Im großen Innenhof des Klosters wird es dann regionale Köstlichkeiten geben und es werden Spiel und Spaß für Groß und Klein aufgebaut werden.
Am frühen Nachmittag folgt dann wieder der geistliche Teil des 900-Jahr-Jubiläums von Kloster Steinfeld: Mit einer Prozession wird der Reliquienschrein mit den Gebeinen des Hl. Hermann-Josef auch außerhalb der Basilika gezeigt. Eine Woche lang bleiben sie im Anschluss in der Kirche selbst zur Andacht ausgestellt, bevor sie am 29. Mai mit einer Hl. Messe wieder in ihren Sarkophag eingesetzt werden.
„Unser Fest soll ein Zeichen der Freude, der Hoffnung und der Dankbarkeit sein“, meint P. Wieslaw Kaczor. Zum Jubiläum wird die GdG hl. Hermann-Josef Steinfeld eine kleine Festbroschüre veröffentlichen, die kostenlos erhältlich sein soll.
Der Eintritt zu allen Veranstaltungen anlässlich der 900-Jahr-Feier von Kloster Steinfeld ist frei.
Großes Fest zum Klosterjubiläum in Steinfeld
Das Pastoralteam der GdG Hl. Hermann-Josef Steinfeld um Pfarrer P.Wieslaw Kaczor (rechts), hier am Grab des „Eifel-Heiligen“ in der Steinfelder Basilika, freut sich auf das Klosterjubiläum. In dessen Mittelpunkt steht am 20. und 21. Mai das diesjährige Hermann-Josef-Fest. Foto: Stefan Lieser