Nach aktueller Studienlage erreichen mehr als drei Viertel der untersuchten Kinder und Jugendlichen im Alter zwischen elf und siebzehn nicht die von der Weltgesundheitsorganisation (WHO) empfohlenen 60 Minuten sportliche Betätigung am Tag. Bewegung hat jedoch erhebliche Bedeutung für die motorische, kognitive, emotionale und soziale Entwicklung der Kinder und Jugendlichen. Daher fördern die AOK Rheinland/Hamburg und das Ministerium für Schule und Bildung in NRW, Projekte im außerunterrichtlichen Schulsport. Dabei sollen möglichst viele Schülerinnen und Schüler für Bewegungsangebote gewonnen werden – unabhängig von Geschlecht, Herkunft und sozialem Umfeld. Die Projektidee wird online per Projektantrag eingereicht. Die Förderung kann bis zu 5.500 Euro über einen Zeitraum von zwei Jahren betragen.
Neun regionale Schulprojekte
In der Region Aachen – Düren – Heinsberg erhielten jüngst neun Schulen ihre Förderbescheide für die Zeit bis in das Jahr 2026. Die Projekte befassen sich mit den unterschiedlichsten Sportarten und Bewegungsangeboten. Dabei stehen unter anderem Tanzen und Akrobatik, Schwimmen, Tennis, Yoga und Entspannung sowie Koordination und Geschicklichkeit auf dem Programm. Zur Realisierung der Angebote kooperieren die Schulen mit ortsansässigen Sportvereinen oder sonstigen Sport-Anbietern. Im Rahmen einer Feierstunde nahmen Vertreter der Schulen die Förderbescheide entgegen. Dabei wies AOK-Regionaldirektor Heiko Jansen darauf hin, „Das die Präventionsarbeit in den jeweiligen Lebenswelten besonders wichtig ist, da dort die Menschen sehr gut und nachhaltig erreicht werden. Denn die Prävention ist dabei auf eine Verbesserung der Gesundheitschancen im jeweiligen Lebensraum, wie hier in der Schule ausgerichtet.“ Bei den geförderten Projekten funktioniert dies eindrucksvoll. Beispielsweise kooperiert die Dürener Matthias-Claudius-Schule dazu mit einem örtlichen Sporttherapie- und Trainingszentrum. So werden die Kinder auf eine attraktive Art und Weise langfristig an Fitness und Sport herangeführt. Dabei wird ihnen vermittelt, dass es wichtig ist, Sport und Bewegung fest in den Alltag zu integrieren – und dies lebenslang. Schülerin Anna-Sofie berichtet über ihre positiven Erfahrungen: „Die Mitarbeiter sind sehr nett und es macht Spaß. Meine Beweglichkeit hat zugenommen.“
Nicht minder erfolgreich gelingt es der Maria-Sibylla-Merian Gesamtschule aus Herzogenrath-Kohlscheid ihre Schüler in Bewegung zu bringen. In Zusammenarbeit mit dem PTSV Aachen, wird eine Tennis-AG angeboten. Dazu kann die Schule die Halle des PTSV in der Aachener Soers und die dort vorhandenen Trainingskapazitäten nutzen. Überdies wird den Lehrkräften eine Tennis-Fortbildung angeboten, da die Schule das Ziel hat, das Angebot langfristig auch ohne die PTSV-Trainer selbständig umzusetzen. Ein wichtiger Bestandteil ist auch, dass die Kinder so in Kontakt mit einem Sportverein kommen, der neben Tennis zahlreiche weitere interessante Sportarten anbietet.
Geförderte Schulen im Einzelnen
Aus dem Kreis Düren wird neben der Matthias-Claudius-Schule auch das Mädchengymnasium Jülich gefördert. Aus dem Kreis Heinsberg sind drei Schulen vertreten: Städtische Realschule Heinsberg, Betty-Reis-Gesamtschule Wassenberg sowie die Wegberger Schule am Grenzlandring. Die Städteregion Aachen ist mit folgenden Schulen dabei: Maria-Sibylla-Merian-Gesamtschule Kohlscheid, Gesamtschule Stolberg, Gustav-Heinemann-Gesamtschule Alsdorf und das Weiterbildungskolleg der Städteregion in Würselen.
Quelle: AOK