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Weihnachtsgeschäft: Handelsverband berichtet von Umsatzeinbußen, Online-Handel boomt

Weihnachtsmarkt 2024 Beleuchtung

Wenn die Menschen Weihnachtsgeschenke kaufen, sorgt das normalerweise dafür, dass der Dezember der umsatzstärkste Monate für den Einzelhandel ist. Durch die Weihnachtsmärkte und Aktionen wie rund um Black Friday könnten viele Menschen angelockt werden. In diesem Jahr hat der Handelsverband NRW für die Region Aachen/Düren/Köln jedoch an jedem Wochenende von enttäuschten Händlern berichtet.

Die Hoffnung wurde von einem Adventswochenende aufs nächste verlängert. Aber die Geschäfte liefen in den Geschäften vor Ort schlechter als im Vorjahr. Lediglich ein Viertel der befragten Händler ist laut Verband zufrieden. Auch Branchen wie Elektronik und Spielzeug, aus denen viele Geschenke kommen, verzeichnen Umsatzeinbußen, bei Textilien sollen 85% der Händler betroffen sein.

Neben der generellen Zurückhaltung der Kunden, die in Krisenzeiten als Begründung angeführt wird, hilft als Erklärung vor allem der Blick auf die größte Konkurrenz der Vor-Ort-Einzelhändler, nämlich den Online-Handel. Laut Daten des Statistischen Bundesamt überstieg der Umsatz im Online- und Versandhandel im Laufe des Jahres 2015 erstmals den Umsatz bei lokalen Anbieter. Seitdem gehen die Kurven zugunsten des Internets auseinander.

Einen großen Schub gibt dabei immer der Black Friday, der mittlerweile nicht auf den Tag nach dem US-amerikanischen Feiertag Thanksgiving beschränkt ist, sondern oft auf eine ganze Black Week ausgedehnt wird. In diesem Zusammenhang hat beispielsweise der Logistiker DHL Anfang Dezember einen neuen Rekord gemeldet: Mehr als 12 Millionen Sendungen wurden an einem Tag verarbeitet.

Der Einzelhandel vor Ort muss sich also auch in Zukunft einiges einfallen lassen, um mit der Online-Konkurrenz mithalten zu können.

Originalmeldung des Handelsverbands

Vierter Advent ohne Wende

Der vierte Advent sollte für viele Händlerinnen und Händler der erhoffte Wendepunkt im Weihnachtsgeschäft werden. Tatsächlich fällt die Zwischenbilanz kurz vor Weihnachten jedoch nüchtern aus: Für einen Großteil der Unternehmen ist das Weihnachtsgeschäft bislang nicht zufriedenstellend verlaufen.

Lediglich 24 Prozent der befragten Händler zeigen sich mit dem bisherigen Verlauf zufrieden. Ein Blick in die einzelnen Branchen verdeutlicht die angespannte Lage weiter. Besonders der textilnahe Einzelhandel litt auch in der letzten Adventswoche – einschließlich des Samstags – unter der anhaltenden Kaufzurückhaltung. So gaben 85 Prozent der befragten Textilhändler an, geringere Umsätze als im Vorjahr erzielt zu haben.

Besorgniserregend ist zudem die Lage im Elektrofachhandel. Jeder fünfte Betrieb spricht sogar von drastischen Umsatzverlusten. Selbst der traditionell starke Spielwarenhandel konnte nicht profitieren: Bei 75 Prozent der Anbieter lagen die Umsätze unter Vorjahresniveau. Dabei waren unsere Städte gut besucht. Die Menschen in unserer Region schätzen die weihnachtliche Atmosphäre zwischen Lichterglanz und Glühwein, was aber nicht über die fehlende Konsumlaune hinwegtäuschen kann.

Zwar gab es am vergangenen Samstag bei einzelnen Betrieben punktuelle Lichtblicke, diese können jedoch nicht über das insgesamt unbefriedigende Weihnachtsgeschäft hinwegtäuschen. Die verbleibenden Tage bis Heiligabend sind für den Handel zwar weiterhin von Bedeutung, erfahrungsgemäß konzentrieren sich die Einkäufe in dieser Phase jedoch vor allem auf den Lebensmittelbereich.

Ein Händler brachte die Sorge vieler Unternehmer drastisch auf den Punkt: „Die Innenstädte sterben – die inhabergeführten Geschäfte zuerst, dann die Filialisten, dann die Städte.“ Nun bleiben dem Handel noch rund zweieinhalb Einkaufstage. Erfahrungsgemäß nutzen vorwiegend Männer diese Zeit als letzte Gelegenheit, nicht mit leeren Händen unter dem Weihnachtsbaum zu stehen. Hinzu kommen die Tage zwischen den Jahren, die zumindest auf eine etwas entspanntere Einkaufsatmosphäre hoffen lassen.

Quelle: Handelsverband NRW Aachen, Düren, Köln

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