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Papier macht Geschichte(n)

Papiermuseum Düren

Foto: Peter Hinschläger

Wiedereröffnung des Papiermuseums Düren mit außergewöhnlichem Neubau und neuem Konzept

Welche Rolle spielt Papier im digitalen Zeitalter noch? Welche Geschichten verbindet man mit diesem Werkstoff? Und was kann Papier alles? Diese und zahlreiche weitere Fragen beantwortet das Papiermuseum Düren ab dem 9. September 2018, wenn es – erweitert um einen markanten Neubau sowie räumlich und inhaltlich neu gestaltet – wieder eröffnet wird. Damit macht Düren ein wichtiges Thema seiner Stadtgeschichte aber auch der Gegenwart in dieser Papierstadt neu erlebbar.

Düren und die Region sind seit mehr als 400 Jahren von der Papierindustrie geprägt; bedeutende Dokumente wie das Grundgesetz der Bundesrepublik Deutschland und die Urkunde zur Deutschen Einheit sind auf Papier aus Düren und seiner Region gedruckt. Noch heute sind hier weit über 100 Unternehmen in der Branche aktiv. Bereits seit 1990 wurde die Geschichte des Papieres in Düren in einem eigenen Museum präsentiert – in direkter Nachbarschaft zu dem seit 1905 bestehenden Leopold-Hoesch-Museum. Nun hat das Papiermuseum eine umfangreiche Sanierung und zeitgemäße Neukonzeption erfahren.

Ein Thema entfaltet sich ganz neu

Papiermuseum Düren, Foto: Peter Hinschläger

Für die Gestaltung des neuen Papiermuseums und seiner Dauerausstellung zeichnen der mehrfach prämierte Kölner Architekt Klaus Hollenbeck und sein Team verantwortlich: Die architektonischen Schwerpunkte liegen im modernen Anbau, einer attraktiven Außenfassade, die Bestand und Neubau miteinander verbindet und die Anmutung eines ganz neuen Museums verleiht, sowie einer neuen Raumkonzeption. Dabei präsentiert sich die Dauerausstellung gestalterisch vollständig überarbeitet und neustrukturiert. Die gesamte Fläche wird durch den Einbau eines zweiten Geschosses von 500 qm auf 900 qm vergrößert und ein optimaler Rundgang für die Ausstellungsdramaturgie geschaffen. Das gesamte Museum ist nun auch barrierefrei. Durch die Erweiterung erhält das Papiermuseum einen neuen, museal angemessenen Zugang und rückt zugleich näher an das Leopold-Hoesch-Museum heran.

Bei der Gestaltung nimmt der Architekt das Thema des Museums auf: die weiße, spitz zulaufende Fassade erinnert an gefaltetes Papier und ist mit einem historischen Wasserzeichenmotiv versehen. Der Schriftzug „Papiermuseum“ in lateinischen Buchstaben und in Braille-Schrift ist in die Außenwand geprägt. Im Inneren des Museums erinnern schräge Wände und spitze Winkel ebenfalls an gefaltetes Papier. „Das neue Papiermuseum soll leicht wirken und sich von der Umgebung ablösen“, sagt Architekt Klaus Hollenbeck.

Auch konzeptionell wird das Thema Papier im Museum vollkommen neu in Szene gesetzt – informativ und emotional: Fünf zentrale Einheiten präsentieren den Werkstoff mit den unterschiedlichen Schwerpunkten Geschichten, Wertschöpfung, Visionen, Ordnung und Künste. So zeigt der Ausstellungsbereich „Geschichten“ nicht nur die wichtigsten Schritte in der Entwicklung des Papieres, sondern lässt auch Menschen, die einen besonderen Bezug zum Papier haben, durch Filmsequenzen mit ihren eigenen Papiergeschichten zu Wort kommen. Die Abteilung „Wertschöpfung“ im Herzen der Ausstellung präsentiert die verschiedenen Materialien, die für die Produktion von Papier wichtig sind, und zeigt anhand von Produktionen aus Düren, wo uns Papier im Alltag begegnet – vom Kaffeefilter bis zum Fußballticket. Das Thema Recycling wird hier ebenfalls in den Blick genommen. Der Bereich „Ordnung“ dokumentiert schließlich, welche Bedeutung Papier in der Entwicklung unserer zivilisierten Kommunikationsgesellschaft hatte und hat. In der interaktiven Gegenüberstellung von wertvollen Originalen und klassischen Medien mit der digitalen Welt können die Besucherinnen und Besucher diesen Wandel selbst miterleben. Unter dem Titel „Künste“ steht die Sonderausstellungsfläche, die Werke aus den Sammlungen des Papiermuseums und des Leopold-Hoesch-Museums zeigt. Zur Eröffnung sind hier u.a. Arbeiten von Günther Uecker und der Norwegerin Gjertrud Hals zu sehen.

Als außerschulischer Lernort verfügt das neue Papiermuseum Düren über eine gut ausgestattete Papierwerkstatt, in der Gruppen und Einzelpersonen aktiv werden und mit dem Werkstoff experimentieren können. Unterschiedliche Falt- und Bastelvorlagen stehen dauerhaft zur Verfügung.

Das neue Papiermuseum ist ein „Museum für alle“ und legt einen Schwerpunkt auf Inklusion. Es gibt zahlreiche Angebote für Menschen mit Einschränkungen, speziellen Bedürfnissen und besonderen Begabungen. Sehbehinderte und Blinde können selbstständig einen Basisrundgang durch die Ausstellung machen. An verschiedenen Stationen werden Inhalte haptisch oder auditiv vermittelt.

Zu einer besonderen Interaktion lädt ein Buch ein, das jeder Besucher erhält: es informiert und inspiriert, gibt Anregungen für Spiele und enthält Faltvorlagen, Pop-ups und vieles mehr. Daneben bietet es Raum für eigene Kreativität.

„Papier ist ein Werkstoff mit einer über 2000jährigen Geschichte und einer spannenden und facettenreichen Zukunft. Die neue Dauerausstellung macht das Papiermuseum Düren zu einem einzigartigen Vermittlungsort, an dem sich die Besucherinnen und Besucher mit der Vergangenheit, vor allem aber Gegenwart und Zukunft des Papiers auseinandersetzen können. Darüber hinaus bietet es die Möglichkeit zu ergründen, welche Rolle Papier für jeden einzelnen von uns spielt, denn jeder hat eine Beziehung zu Papier“, sagt Caroline Kaiser, Kuratorin der Ausstellung von expo2508.

Weitere Informationen unter: www.papiermuseum-dueren.de

Das Papiermuseum Düren wird gefördert durch: das Bundesministerium für Umwelt, Naturschutz, Bau und Reaktorsicherheit, das Ministerium für Bauen, Wohnen, Stadtentwicklung und Verkehr des Landes Nordrhein-Westfalen, die Städtebau-Förderung von Bund, Ländern und Gemeinden, den LVR, die NRW-Stiftung Naturschutz, Heimat- und Kulturpflege, den Museumsverein Düren, die Sparkasse Düren, die Papierindustrie und die F. Victor Rolff-Stiftung.

Quelle: projekt2508 GmbH

 

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