Noch steht da eine Null in der Kaderliste hinter den Namen von Eric Burggräf (22) und Erik Röhrs (20). Das könnte sich aber bald ändern. Denn Bundestrainer Andrea Giani hat beide Spieler, die in der kommenden Saison das Trikot des Volleyball-Bundesligisten SWD powervolleys Düren tragen, in den Kader für die Volleyball Nations League berufen. Burggräf und Röhrs sind ab dem 28. Mai als Debütanten bei der deutschen Nationalmannschaft im italienischen Rimini dabei, wenn die besten Teams der Welt sich insgesamt sechs Wochen lang messen.
Mit einem dicken Grinsen
„Als ich das erfahren habe, bin ich mit so einem dicken Grinsen durch die Halle gegangen“, sagt Eric Burggräf, der schon seit 2019 für die SWD powervolleys spielt. „Damit habe ich überhaupt nicht gerechnet. Ich freue mich da unnormal drauf.“ Burggräf ist Zuspieler, Röhrs – der ab der kommenden Saison das Dürener Trikot trägt – ist Außenangreifer. Ursprünglich sei er vor einem Monat zum ersten Lehrgang der Nationalmannschaft angetreten, um erstmals einen Fuß in die Türe zu setzen und viel zu lernen, berichtet Burggräf. Dass anschließend auch der zweite und der dritte Lehrgang für ihn folgen sollten, kam überraschend. Erst recht die Nominierung für die Nations League, mit der Burggräf womöglich früher als erwartet die Schwelle zu den ersten Einsätzen für die Nationalmannschaft überschritten hat.
Gute Entwicklung
Bereits jetzt, noch vor dem Beginn der Nations League, sei die Zeit im Kreis der Nationalmannschaft ein Gewinn für ihn. „Ich lerne hier so unfassbar viel dazu“, sagt der Spielmacher der SWD powervolleys. Das Trainingsniveau sei enorm hoch. „Ich habe die Chance, beim 6 gegen 6 im Training dabei zu sein mit Spielern wie Christian Fromm oder Denys Kaliberda. Das ist schon krass, wie hoch das Niveau ist“, sagt der 22-Jährige.
Dass Burggräf früher als erwartet zu seinem Debüt kommen könnte, ist seiner guten Entwicklung in den vergangenen zwei Jahren in Düren geschuldet, wo er immer mehr Einsatzzeit erhalten hat, aber auch dem Verletzungspech auf der Zuspielposition in der Nationalmannschaft. „Ich will versuchen, die Chance jetzt so gut wie möglich zu nutzen, um mich im Training zu zeigen und vielleicht den einen oder anderen Einsatz zu kriegen“, schildert Burggräf seine Ziele.
Sprung sofort geschafft
Noch schneller hat Erik Röhrs den Sprung in die Nationalmannschaft geschafft. Neben Filip John – ebenfalls ein Junioren-Nationalspieler, der im Sommer nach Düren wechselt – war Röhrs die tragende Kraft im Angriff des Junioren-Jahrgangs sowie deren Kapitän. In der vergangenen Bundesliga-Saison, seiner ersten, sorgte er beim VC Olympia Berlin für Aufsehen. Und anschließend wechselte er für die Playoffs zum Dürener Viertelfinal-Gegner United Volleys Frankfurt. In den zwei Spielen, die die SWD powervolleys gewinnen konnten, war Röhrs einer der Frankfurter, die Düren am meisten Probleme bereiteten. Der Ruf zur Nationalmannschaft kommt nicht überraschend.
Pech für Filip John
Pech hatte Filip John, der sich in einem der Nationalmannschafts-Lehrgänge eine Bänderverletzung zuzog. Die beiden anderen Dürener, die mit in den ersten Lehrgang gestartet waren, Außenangreifer Tobias Brand und Libero Ivan Batanov, sind bei der Nations League nicht dabei. Bei Brand gab es die beidseitige Absprache, dass er nach dem zweiten Lehrgang aussteigt. Batanov fällt der Entscheidung des Bundestrainers zum Opfer, nur einen Libero mit nach Rimini zu nehmen und stattdessen einen zusätzlichen Außenangreifer zu nominieren.