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So sollen Dürens Stadtteile Glasfaser erhalten

Chris Winkelmolen (r) und Stefan Holighaus (l) von SOCO

Der Markt für Glasfaseranschlüsse ist groß – und hart umkämpft. Doch nicht jede Straße wird automatisch einen Anschluss bekommen.

Ob eine Wohnung ans Glasfasernetz angeschlossen wird, hängt davon ab, ob sich ein Unternehmen findet, das bereit ist, in der jeweiligen Straße die notwendigen Leitungen zu verlegen.

Nachdem sich das Unternehmen UGG aus Düren zurückgezogen hat, wirbt nun SOCO Network mit der Marke DN-Connect um Kunden.

Stefan Holighaus und Chris Winkelmolen von SOCO Network standen für ein Gespräch zur Verfügung.

Darüber haben wir gesprochen:

  • Glasfaser als wichtige Infrastruktur
  • Technik beim Glasfaserausbau
  • Die Nachfrage entscheidet über den Ausbau
  • Wettbewerber UGG zieht sich zurück

Glasfaser ist wichtige Infrastruktur

Auf die Frage nach seiner Motivation sagte Stefan Holighaus:
„Mit Glasfaser bietet man der Gesellschaft eine verlässliche Infrastruktur, die für das Wohl und Wehe entscheidend ist.“

Das Netz werde von vielen Menschen genutzt und sei auf eine Lebensdauer von 70 bis 80 Jahren ausgelegt. Auf lokaler Ebene führe SOCO gerne Gespräche mit Bürgermeistern im Kreis Düren über die Entwicklung – einen deutschlandweiten Anspruch verfolge man jedoch nicht.

Chris Winkelmolen, seit sechs Jahren Vertriebsleiter bei SOCO, kam ursprünglich über ein Projekt zur Firma. Inzwischen leben er und seine Familie fest in Deutschland. Besonders schätzt er die Regionalität und Kundennähe: „Wenn ich mit einem Kunden telefoniere, weiß ich, wo das ist.“


Technik beim Glasfaserausbau

Die Glasfaserleitungen werden in dünnen Rohren unter der Erde verlegt – dabei kommen unterschiedliche Techniken zum Einsatz.

Eine Methode ist das sogenannte Trenching, bei dem Kabel oberflächennah und mit wenig Aufwand verlegt werden. Das sei zwar günstig und schnell, berge aber nach Einschätzung von Stefan Holighaus zu viele Risiken und sei langfristig nicht wirtschaftlich.

SOCO setzt auf den klassischen Tiefbau: Die Leitungen verlaufen 60 Zentimeter unter der Oberfläche, vorzugsweise im Grünstreifen oder Gehwegbereich. Dabei wird häufig nicht in offener Bauweise gearbeitet, sondern mit Spülbohrern oder Erdraketen – eine Methode, die auf verlässliche Leitungsdokumentationen angewiesen ist, die aber nicht überall verfügbar sind.


Auf die Nachfrage im Ortsteil kommt es an

Wann ein Ortsteil ausgebaut wird, hängt laut Stefan Holighaus klar von der Nachfrage ab:
„Wenn es nicht genug Kunden gibt, wird nicht ausgebaut.“

Eine Mindestquote von 35 Prozent ist notwendig, damit eine Ausbauentscheidung getroffen werden kann. SOCO setzt dabei auf das Prinzip der Bündelung: Sobald ein Ausbaugebiet festgelegt ist, gehen Vertriebsmitarbeitende aktiv auf potenzielle Kunden zu und werben um Vertragsabschlüsse. Wird die Zielquote erreicht, beginnt der Ausbau.

Chris Winkelmolen formuliert es so: „Sehen Sie den Bagger von vorne, können Sie noch mitmachen. Sehen Sie ihn von hinten, wird es teurer.“

Bei der Reihenfolge des Ausbaus zeigt sich SOCO flexibel. Ein Vorteil sei, dass bereits vor einigen Jahren mit öffentlichen Fördermitteln Schulen in der Stadt Düren und den Stadttteilen ans Glasfasernetz angeschlossen wurden. Von diesen Anschlusspunkten könne nun weitergebaut werden – etwa in Niederau und Mariaweiler, die gleichzeitig erschlossen werden könnten. Es sei nicht nötig, sich von Ortsteil zu Ortsteil „durchzubaggern“.


Infoveranstaltung in Mariaweiler geplant

Am 17. Juni 2025 um 19 Uhr lädt SOCO Network zu einer Infoveranstaltung ins Klassikwerk 66 (An Gut Nazareth 66) ein – exakt an dem Ort, an dem Wettbewerber UGG im März 2024 für sein Netz geworben hatte.
Weitere Informationen: dn-connect.de/de/startseite/blogdetails/termine-zu-infoveranstaltungen

Wer in einem Ortsteil wohnt, für den derzeit kein Ausbautermin feststeht, kann unter der Mailadresse
glasfaser-dueren@dn-connect.de formlos sein Interesse bekunden. SOCO wird sich melden, sobald ein konkreter Zeitplan vorliegt.

Wettbewerber UGG zieht sich aus Düren zurück

Im vergangenen Jahr sah es so aus, als wäre UGG der dominante Akteur beim Glasfaserausbau in Düren. Das Unternehmen UGG war groß aufgetreten und hatte auch Vertrauen im Rathaus gewonnen. Jetzt hat sich das Blatt gewendet. Wir hatten berichtet https://dn-news.de/dueren/2025/05/21/erster-glasfaseranbieter-schmeisst-hin-jetzt-soll-ein-duerener-unternehmen-retten/

Inzwischen gibt es eine Antwort auf die direkte Nachfrage des Autors bei UGG:

„Verbindlicher Vertragsschulss“ ist bei UGG nicht verbindlich

Der Autor selbst war der Meinung, dass aus dem Dokument mit der Zwischenüberschrift „V. Verbindlicher Vertragsschluss“ folgt, dass UGG die in Düren bestellten Glasfaseranschlüsse wirklich baut. Dem ist nicht so. Auf einer Anfrage an das Unternehmen antwortete dieses: „Leider hat sich während der weiteren Planung ergeben, dass der Ausbau Ihrer Gemeinde durch einen Wettbewerber erfolgt. [ … ] Da der Ausbau nun nicht durch UGG erfolgt, können auch die bereits geschlossenen Verträge mit den gewählten Internetanbietern nicht erfüllt werden. Wir bedauern daher umso mehr, dass der Ausbau in Ihrer Gemeinde nicht durch uns erfolgen wird.“

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