Ihre Anzeige hier? Jetzt informieren

Spielbegegnungen bis ans Limit: Christian Schäfer ist Deutscher Meister im Blinden- und Sehbehindertentennis

Siegerehrung Deutsche Meisterschaft im Blinden- und Sehbehindertentennis 2025

Deutsche Meisterschaften im Blinden- und Sehbehindertentennis Spielklasse B3: Siegerfoto mit Pokalen (von links nach rechts) Sascha zur Borg (Zweitplatzierter), Christian Schäfer (Deutscher Meister), Tobias Nitschmann (Drittplatzierter); Foto: DTB / Löhner TC

„Das war die intensivste Meisterschaft, die ich je gespielt habe. Alle Spielbegegnungen gingen bis an mein äußerstes Limit.“ Der Dürener Tennisspieler Christian Schäfer berichtet sichtlich bewegt von den diesjährigen Deutschen Blinden- und Sehbehindertenmeisterschaften. Das hochrangig besetzte Turnier fand bereits zum achten Mal in Folge im westfälischen Löhne statt. Vom 7. bis 9. November kämpften Sportlerinnen und Sportler aus ganz Deutschland um die Titel. Die insgesamt 40 Matches wurden in den drei Kategorien B1 (Vollblinde), B2 (Hochgradig sehbehinderte Spieler) und B3 (sehbehinderte Spieler) ausgetragen. In der Spielklasse B3 konnte sich Schäfer in sechs von sieben Spielen deutlich durchsetzen. Im Finale bezwang er Sascha zur Borg vom Löhner TC mit 6:2, 3:6 und 10:7. Der neu gekürte Deutsche Meister dankt seinen beiden Trainern Joachim Flossdorf und Detlef Spoelgen, die ihn auf seinem Weg zum Titel begleitet haben. PFSV-Trainer Detlef Spoelgen: „Ich bin sehr stolz auf Christian. Auch die Unterstützung durch unseren Club und das Sponsoring der Turnierkosten durch eine kleine Dürener Fangemeinschaft haben zum Sieg beigetragen.“

Mit ihrem Team sind die Beiden jetzt mitten in den Vorbereitungen für das nächstjährige Jubiläum des „Dürener Handicup“. Vom 16. bis 19. Juli 2026 findet dieses internationale Tennisturnier für Blinde und Sehbehinderte zum fünften Mal in Folge auf dem Gelände des PFSV an der Dürener Kuhbrücke statt. Neben den Deutschen Meisterschaften in Löhne ist der „Dürener Handicup“ die einzige Großveranstaltung für die immer noch relativ unbekannte Sportart Blinden- und Sehbehindertentennis in Deutschland. Wegen des großen Zuspruchs wird das Turniergeschehen erstmalig auf vier Tage ausgeweitet. Zurzeit werden Turnierpläne erarbeitet, Anmeldeformalitäten ausgehandelt und Unterstützer gesucht. Für die Unterbringung anreisender Teilnehmender kooperieren die Veranstalter u.a. mit dem benachbarten Berufsförderungswerk für Blinde und Sehbehinderte BfW.

Weitere Infos: www.pfsv-dueren.de, www.handicup-dueren.de

PFSV Training Blinden- und Sehbehindertentennis: Das regelmäßige Training der Abteilung Blinden- und Sehbehindertentennis findet in der Saison wöchentlich statt auf dem Gelände des PFSV, Platz 1, An der Kuhbrücke 27, 52355 Düren. Anmeldungen zum Probetraining über Christian Schäfer, E-Mail:
blindentennis.dueren@gmail.com, Telefon: 01 78 – 1 10 36 09, bei Kindern und Jugendlichen sollten
Begleitpersonen während des Trainings vor Ort sein.

Blinden- und Sehbehindertentennis wurde vor 30 Jahren in Japan entwickelt. 2014 wurde die International Blind Tennis Association gegründet. Ziel ist die Anerkennung als neue paralympische Sportart. In Deutschland organisiert das „Tennis für alle“-Projekt Workshops. Deutschlandweit gibt es zurzeit circa nur 80 Aktive. Die Verantwortlichen wollen durch verstärkte Presse- und Öffentlichkeit die Begeisterung für die Sportart stärken und Spielerinnen und Spieler aller Generationen hinzugewinnen. Für den Spiel- und Turnierbetrieb sind Regelanpassungen notwendig: das ist Feld verkleinert, die Linien mit einer Schnur überklebt, die mit den Füßen ertastet werden können. Dank Schaumstoffhülle und Rassel ist der Ball langsamer und hörbar. Die Spielerinnen und Spieler treten in jeweils unterschiedlichen Kategorien gegeneinander an, die nach Sehtest eingeteilt sind: bei vollblinden Spielern (Kategorie B1) und hochgradig Sehbehinderten (B2) darf der Ball dreimal im eigenen Feld aufspringen, bevor er zurückgespielt wird. In der Kategorie B3 darf der Ball vor dem Return zweimal aufspringen.

Die mobile Version verlassen