Über 100 Gäste durften das Deutsche Glasmalerei-Museum und die Glaskünstlerin Katja Ploetz zur Eröffnung ihrer Ausstellung begrüßen. Carlo Aretz, Geschäftsführer des Museums, begrüßte das Publikum und richtete Grußworte der Linnicher Bürgermeisterin Marion Schunck-Zenker sowie von Landrat Wolfgang Spelthahn aus.
Im Dialog zwischen der Museumsleiterin Luzia Schlösser, der Künstlerin Katja Ploetz und Heinrich Oidtmann (Mitinhaber der Glasmalereiwerkstatt Dr. H. Oidtmann in Linnich) berichteten die Künstlerin und der Werkstattleiter über die gemeinsame Arbeit, die bereits seit Jahrzehnten wärt und die Motivation zur Arbeit mit Glas. Luzia Schlösser betonte, dass Katja Ploetz sich konsequent ihrem Weg als Glaskünstlerin gewidmet hat und bis heute als freischaffende Glasgestalterin arbeitet. Die Zeit der Isolation in der Pandemie führte die Künstlerin aber auch auf neue gestalterische Wege, da die gemeinsame Arbeit mit den Glasmalereiwerkstätten ruhen musste. Sie beschäftige sich verstärkt mit Acryl- und Aquarellmalereien, die in dieser Ausstellung erstmals zu sehen sind. Neben dem Farbauftrag mit dem Pinsel, verwendete Katja Ploetz auch Buntstifte und setzte den C-Druck ein, deren Nutzung wiederum neuen künstlerischen Input für ihre glasmalerischen Werke nach der Pandemie gaben. Als Meisterschülerin von Ludwig Schaffrath beschäftigte sie sich zunächst mit der klassischen Bleiverglasung, die ihr Professor bereits in den 1970er Jahren u. a. durch die Einarbeitung von Glasprismen revolutionierte. Katja Ploetz nimmt in ihren Arbeiten diesen Drang zur Entwicklung auf und schafft mit ihren Glasmalereien Werke, welche aufwendigste Techniken der Glasbearbeitung erfordern.
Mit der Serie der sogenannten „Sammlerunikate“, die bereits seit 2004 regelmäßig entstehen, widmete sich die Künstlerin einer modernen Technik in der Glasmalerei, der Glasverschmelzung. Jeder Kubus ist, wie der Name schon sagt, ein Unikat, dass mit „Objets trouvés“, also aus gefundenen Gegenständen und Glas durch Verschmelzung entstanden sind.
Museumsleiterin Luzia Schlösser betonte, dass die künstlerische Bandbreite und die Wandelbarkeit von Künstler*innen wie Katja Ploetz die Glaskunst zu neuen Möglichkeiten führt und Interessierte an ihrer Entwicklung teilhaben lässt. Im Dialog auf Augenhöhe mit der Künstlerin kann ihre Kunst verstanden werden und bleibt lebendig.
Die Eröffnung wurde mit Jazzstücken auf der Gitarre von Bernhard Gerards begleitet, der ein passendes leichtes musikalisches Ambiente für die Ausstellung und das anschließende Come together bei Erfrischungen und schönen Gesprächen schuf.
Am Ende verewigte sich Katja Ploetz sichtbar glücklich mit Ihrer Unterschrift noch auf der Künstlerwand des Museums.
Wir danken für das rege Interesse und Ihren Besuch!
Glasmalerei-Museum: Rückblick auf die Ausstellungseröffnung Katja Ploetz
Foto: Susanne Lang