Im Krieg wurde sie zerstört: die Orgel des Linnicher Orgelbauers Dautzenberg in der Kirche St. Martinus. Ein Desaster.
Erst in den 50er Jahren des vergangenen Jahrhunderts war es der Kirchengemeinde dann möglich, eine neue Orgel anzuschaffen. In Zeiten der Materialknappheit und unter etwas mysteriösen Umständen. Der Stifter der Orgel war nicht bekannt, der Organist wurde in die Planung nicht einbezogen. Und bereits nach wenigen Jahren machte sich bemerkbar, dass das Material, welches man nach dem Krieg zur Verfügung hatte, nicht für eine lange Haltbarkeit garantierte.
Anfang dieses Jahrhunderts wurde die Orgel gründlich überholt, viele Materialien wurden ersetzt und die Orgel wieder komplett spieltauglich gemacht. So findet heute der aufmerksame Besucher in St. Martinus eine Orgel vor, die als Kind ihrer Zeit sicherlich ihre Macken hat, dank guter Pflege aber hoffentlich noch lange erklingen wird. Eine Königin der Instrumente, die es verdient, in Gottesdiensten und Konzerten zu erklingen: zur Erbauung, zum Lob Gottes und zur Erinnerung an Kriegszeiten, die hoffentlich nie wiederkommen.
Dank der Zusammenarbeit zwischen dem Kirchenmusiker Philipp Tsiakiris und dem Musik-Medienhaus in Celle sind Informationen zu dieser „Königin der Instrumente“ nun auf dem „Portal der Königin“, einer umfangreichen Orgel-Webseite, zu finden. Seit über 19 Jahren werden unter www.orgel-information.de Orgeln aus Deutschland und anderen Ländern, Orgelbauunternehmen und Kirchenmusiker vorgestellt. Fachleute und Orgelbegeisterte können sich hier einen ersten Eindruck über große und kleine Königinnen verschaffen. Werktäglich wird über Neuigkeiten aus der Orgelwelt berichtet, man findet Termine zu Konzerten und Veranstaltungen und im Online-Shop – der der Finanzierung der Seite dient – werden Noten, Bücher, CDs und Geschenkartikel angeboten. Besuchen Sie die einzigartige Linnicher Orgel auf dem „Portal der Königin“ und machen Sie sich dann auch unbedingt auf den Weg in die Kirche. Es lohnt sich, denn ein solch historisch bedeutsames Instrument muss man einfach live erleben. Die Orgel freut sich – wie die Gemeinde auch – über Besucher!
Quelle: Musik-Medienhaus