Nachdem in Langerewehe eine Familie mit mehreren Kindern an Corona erkrankte, war die Sorge groß, dass es zu einem weitreichenden Ausbruch insbesondere innerhalb der beiden Schulen kommen würde.
Der Kreis Düren hatte daraufhin 217 Personen getestet. Davon mussten ab dem 27.06.2020 72 Personen trotz negativen Corona-Tests in Quarantäne bleiben. Die Begründung hier für war: „da sie engeren Kontakt zu infizierten Menschen hatten (mindestens 15 Minuten „face to face“ z. B. im Rahmen eines Gespräches / Kontaktpersonen 1. Kategorie)“
Inzwischen ist bekannt, dass sich keine der 72 Personen angesteckt hatte. Als Begründung gibt die Kreisverwaltung an, dass in der Schule die Klassengröße reduziert worden war und sehr genau auf die Einhaltung von Abstandsregelungen geachtet wurde.
Aktuell befinden sich 91 Personen im Kreis Düren in Quarantäne. Bei aktuell 8 erkrankten entspricht das einer Quote von 1 zu 11,3.
Insgesamt wurden seit Beginn der Corona-Krise 4148 Personen in Quarantäne. Es gab bisher 625 Corona-Fälle im Kreis Düren. Das entspricht einer Quote von 1 zu 6,6. Also auf einen Corona-Fall kommen 6,6 Quarantäne-Anordnungen.
Kritik:
Eine häusliche Absonderung (Quarantäne) ist ein weitreichender Eingriff in das Leben der betroffenen und deren Familien. Alleine die Botschaft, dass sich ein Familienmitglied möglicherweise angesteckt hat, ist bereits eine Belastung für die ganze Familie.
Hier wurden 72 Personen in Quarantäne geschickt. Im Ergebnis hat sich das Ansteckungsrisiko in keinem Fall verwirklicht. Für die Zukunft sollten hieraus Lehren gezogen werden, um unnötige Quarantäne-Anordnungen zu vermeiden.