Düren. Bei der Abschlussveranstaltung des ersten KidS-Projekts der Stadt Düren bedankte sich Bürgermeister Paul Larue bei der stellvertretenden Bürgermeisterin Liesel Koschorrek, die diese Aktion durch einen Ratsantrag ins Rollen brachte. „KidS“ ist die Abkürzung für „Kommunalpolitik in der Schule“, ein Projekt, das vom Rat der Stadt Düren in der letzten Sitzung vor den Sommerferien 2018 beschlossen worden war. Nach den Sommerferien benannten die teilnehmenden Schulen, Gymnasium am Wirteltor, Stiftisches Gymnasium, Realschule Bretzelnweg und Burgau-Gymnasium, 13 Schülerinnen und Schüler, die im Praktikumszeitraum vom 6.11.2018 bis zum 14.12.2018 sechs Wochen lang 13 Mitglieder des Dürener Stadtrates in ihrer kommunalpolitischen Arbeit begleiten konnten. In der Abschlussveranstaltung zogen jetzt alle Beteiligten das Fazit der gemachten Erfahrungen: Wir machen weiter!
Von allen Seiten gab es großes Lob für das Team vom Jugendamt der Stadt Düren mit den beiden Schulsozialarbeiterinnen Melanie Ponsa und Sarah Schunck, das unter Federführung von Carina Salentin, Abteilungsleiterin Sozialpädagogische Dienste, für die Umsetzung und Organisation des Projektes sorgte. „Super organisiert, sehr gute Kommunikation“ war die einhellige Meinung von Ratsmitgliedern, Schüler- und Lehrerschaft. Ebenso einig war man sich in der Kritik am Zeitraum, der ungünstig in die Klausurphase fiel und in die Vorweihnachtszeit. Direkt nach den Sommerferien starten, war der von allen geäußerte Wunsch. Geteilt war die Meinung bei den Schülerinnen und Schülern am Abschlussabend über die Regelung des Mentoren-Wechsels. Jeder der 13 teilnehmenden Schülerinnen und Schüler begleitete drei Wochen lang ein Ratsmitglied, dann wurde gewechselt. Den Wechsel an sich begrüßten viele der Schülerinnen und Schüler, weil er Einblick in verschiedene Fraktionen verschafft, andererseits wünschten sie sich, die gesamte Praktikumszeit zu verlängern, um mindestens vier Wochen lang, gerne auch länger, eine Mentorin oder einen Mentor zu begleiten und dann zu wechseln. Alle bei der Abschlussveranstaltung anwesenden Schülerinnen und Schüler hoben die Hand bei der Frage, ob sie gerne weitermachen würden und ob sie auch in Zukunft kommunalpolitisch interessiert sein werden.
Dabei waren längst nicht alle der Projektteilnehmerinnen und –teilnehmer schon vorher kommunalpolitisch interessiert. Viele sind erst durch das Projekt dafür begeistert worden, sich selber einzubringen oder Aussagen und Entscheidungen in Ausschusssitzungen kritisch zu hinterfragen. Der Wunsch nach einem regelmäßigen Treffen von Jugendlichen zur Erörterung kommunalpolitischer Fragen, einer schulformübergreifenden „AG Kommunalpolitik“, möglichst verbunden mit der Option, die gemeinsam gefundenen Meinungen und Vorschläge in kommunalpolitische Gremien einbringen zu können, wurde mehrfach geäußert und stieß bei Lehrerschaft, Ratsmitgliedern und Jugendamt auf offene Ohren. „Das ist nicht nur Euer Wunsch“, erklärte Bürgermeister Paul Larue und erläuterte die verschiedenen in den letzten Jahren gemachten Ansätze, ein Jugendparlament einzuführen. „ Es ist eine gute Gelegenheit für uns, den Einstieg wieder zu finden in ein Gespräch mit Eurer Altersgruppe.“
Die 13 Schülerinnen und Schüler begeisterten ihre Mentorinnen und Mentoren durch ihr Engagement, ihr Interesse und ihre Eigeninitiative. Alle Ratsmitglieder, die beim Projekt mitgemacht haben, wünschten sich –ebenso wie die Schülerinnen und Schüler – eine intensivere Verankerung in den Schulen, zum Beispiel durch den Besuch der Mentorinnen und Mentoren in den Klassen. Die beteiligten Lehrer der Realschule Bretzelnweg berichteten, dass viele Ideen für den Schulunterricht erwachsen sind, zum Beispiel eine Präsentation des Projektes durch die Schülerinnen und Schüler, die teilgenommen haben.
Übereinstimmung herrschte bei allen darin, das Projekt weiterführen zu wollen. Carina Salentin nahm eine Menge Anregungen mit und versprach, sofort mit den Vorbereitungen des nächsten KidS-Projektes zu beginnen und die Idee einer „AG Kommunalpolitik“ mit allen beteiligten Projektteilnehmern weiter zu verfolgen.
„Das ist nicht das Ende des Projektes heute, sondern eine Zwischenstation“, freute sich Paul Larue. „Ich darf deshalb sagen: Auf Wiedersehen!“