Düren. „Wenn neue Sterne am Dürener Kulturhimmel aufgehen, will die Stadt mit dabei sein!“, begründete Bürgermeister Paul Larue gegenüber den vier jungen Musikern der Dürener Band „Wildfire“, warum er sie zu einem Empfang ins Rathaus eingeladen hatte. Zwischen Michael Bielitzer, Fabian Kuhn, Jonas Kurth, Eric Pingen und Paul Larue entspann sich schnell ein lebhaftes Gespräch in lockerer Atmosphäre.
Jonas Kurth macht dieses Jahr am Wirteltor-Gymnasium sein Abi, die anderen drei sind – ebenso wie der Bürgermeister – „Ehemalige“ des Gymnasiums am Wirteltor. Dort haben sie an den Bläserklassen und Bigbands teilgenommen. „Das ist unser gemeinsamer Nenner“, erläutern sie. Ein zweites gemeinsames Band, das alle vier verbindet, ist natürlich ihre Liebe zur Musik und ihre Freude am öffentlichen Auftritt. Dass die Band einen so kometenhaften Start hinlegte, der den eher zufällig gefundenen Namen „Wildfire“ – „Lauffeuer“ zum Programm erhob, haben sich die Vier nicht träumen lassen. Ihren Durchbruch, der sie in einem Online-Musikportal auf Platz 35 der aufsehenerregendsten Songs katapultierte, hatten sie mit dem Song „Closed Doors“, der ihnen paradoxerweise alle Türen öffnete. Zurzeit häufen sich die Auftritte und das, obwohl alle beruflich sehr beschäftigt sind. Gitarrist Jonas Kurth wird nach dem Schulabschluss eine Ausbildung beginnen. Michael Bielitzer (Keyboard) und Schlagzeuger Eric Pingen arbeiten bei einer Hilfsorganisation in Aachen. Fabian Kuhn ist im dritten Jahr seiner Ausbildung zum Bankkaufmann.
Nach Feierabend sind sie Musiker. Songs und Texte schreibt Fabian Kuhn, den alle anderen Bandmitglieder übereinstimmend als ihren „Bandleader“ bezeichnen. „Er ist Frontmann und auch im Hintergrund sehr engagiert“, sagt Eric Pingen. „Zuerst habe ich die Melodie im Kopf, dann kommt der Text dazu“, erklärt Fabian Kuhn. Er schreibt ausschließlich englische Liedtexte. „Wer weiß, vielleicht bekommen wir mal eine Einladung nach England“, sagt er augenzwinkernd. Alles scheint momentan möglich, angesichts der steilen Erfolgsgeschichte.
Wie schnell und hell das Feuer von „Wildfire“ aufgelodert ist und die Fans angesteckt hat, ist auch an ihren Auftritten in der Heimatstadt Düren ablesbar. Im Januar 2018 war hier ihr erster gemeinsamer Auftritt in einem Innenstadt-Café im Rahmen des Projekts „Stadtgesichter“ des Masterplans. Im September des gleichen Jahres spielten sie in der Endart vor ausverkauftem Haus und mussten etliche Fans ohne Karte nach Hause schicken. Dazwischen liegt die Teilnahme am „Toys2 Masters“- Contest in Bonn, zu dem sie sich spontan angemeldet hatten und den sie nach einer Reihe erfolgreicher Konzerte gewannen. Der Gewinn der Vorrunde bescherte ihnen eine professionelle Aufnahme von „Closed Doors“ im Tonstudio. Den Preis des Contest- Sieges, eine professionelle CD-Aufnahme und ein ebensolches Fotoshooting, das sie im Dürener Leopold-Hoesch-Museum ansetzten, haben sie gerade in die Tat umgesetzt. Die ab Ende April erhältliche CD heißt „Home“ und soll ein entsprechendes Cover haben. „Werden die Fotos auch für Autogrammkarten gebraucht?“, wollte Paul Larue wissen. Nach Autogrammen gefragt zu werden, antworteten die vier, daran müssen sie sich zurzeit noch gewöhnen. „Es ist komisch, wenn dich jemand nach einem Autogramm oder einem gemeinsamen Foto fragt, und du hast doch nur auf der Bühne Musik gemacht“, bringt es Michael Bielitzer auf den Punkt.
Es ist erfrischend und sympathisch, wie locker die „Wildfire“-Musiker mit dem plötzlichen Ruhm umgehen. Sie brennen mehr für ihre Musik und den Kontakt zum Publikum, als für das ganze Drumherum, das ist deutlich zu spüren. Man glaubt ihnen, wenn sie versichern: „Wir freuen uns über jede Möglichkeit, für Publikum zu spielen und haben Megaspaß auf der Bühne!“ Ihrer Heimatstadt Düren, von der sie beim Finale des Contests im Bonner Brückenkopfforum mit zwei Fan-Bussen unterstützt wurden, bleiben sie verbunden. Neben Auftritten auf der Hauptbühne in Köln bei „Rhein in Flammen“ und am Rursee freuen sie sich besonders auf das nächste Dürener Stadtfest, wo sie am Freitag, dem 13. September, die Hauptbühne rocken werden, und auf das Abschlusskonzert des Jahres in der Endart.