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25 Jahre lang als Schiedsfrau ehrenamtlich im Einsatz

Von links: Hermann-Josef Schmitz, Schiedsfrau Anita Breuer, Bürgermeister Paul Larue, Matthias Rothkranz. Foto: Stadt Düren

Düren. Seit einem Vierteljahrhundert ist Anita Breuer in Düren als Schiedsfrau tätig. Ihren langjährigen ehrenamtlichen Einsatz würdigte Bürgermeister Paul Larue mit einem Empfang im Rathaus, an dem auch Hermann-Josef Schmitz, der Vorsitzende der Bezirksvereinigung Aachen und stellvertretende Landesvorsitzende des Bundes Deutscher Schiedsmänner und Schiedsfrauen e.V., sowie Matthias
Rothkranz, stellvertretender Leiter des Amtes für Recht und Ordnung der Stadt Düren, teilnahmen, um der Schiedsfrau zum „silbernen Jubiläum“ zu gratulieren. Anita Breuer erzählte ihnen von ihren Erlebnissen und Erfahrungen, die sie im Laufe der 25 Jahre gemacht hat.

Paul Larue dankte der Schiedsfrau, die 1994 ihre erste Beauftragung erhielt und seit 1999 kontinuierlich den Bezirk Düren I (altes Stadtgebiet außer Rölsdorf) betreut, für ihr außerordentliches Engagement. „Es sind viel Einfühlungsvermögen, Geduld und große Menschenkenntnis nötig, um als Schiedsfrau oder -mann erfolgreich tätig zu sein.“, sagte der Bürgermeister und stellte fest, dass Anita Breuer vor 25 Jahren eine der ersten Schiedsfrauen überhaupt in dem bis dahin nahezu ausschließlich von Männern besetzten Ehrenamt war. Anita Breuer bestätigte das und unterstrich: „Auch heute noch haben sich viele an den Begriff Schiedsfrau nicht richtig gewöhnt.“

Dabei, so der Bezirksvorsitzende Hermann-Josef Schmitz, steige die Zahl der Schiedsfrauen ständig, mache inzwischen einen Anteil von rund 40 % aus. „Ich freue mich, dass mit Anita Breuer eine der erfahrensten Schiedsfrauen geehrt wird“, betonte er.

Auf das Ehrenamt aufmerksam gemacht hat Anita Breuer vor 25 Jahren ein Zeitungsartikel, in dem Schiedsleute gesucht wurden, die mit ihrer Tätigkeit dazu beitragen, Gerichtsverfahren vermeiden. Sie bewarb sich und wurde gewählt. Ein erfahrener Dürener Schiedsmann wurde ihr Mentor. Sie unterstützte ihn zunächst als Schriftführerin, übernahm dann selber Fälle. „Es war gut, jemanden aus der Praxis zu haben, der mir in die Aufgabe hineingeholfen hat“, sagt sie rückblickend. Im Bezirk I hatte sie es hauptsächlich mit Fällen von Beleidigungen, übler Nachrede, Verleumdungen und auch mit leichten Körperverletzungen zu tun. Wenn sich nach ihren Schlichtungsversuchen die beiden Parteien versöhnt die Hand reichten oder gar einen Kaffee gemeinsam tranken, war das für sie die Motivation weiterzumachen. Was mit der Neugierde beim Lesen des Artikels begonnen hatte, wurde zum langjährigen Engagement, als sie erkannte, dass sie die Fähigkeit besaß, Menschen friedlich zusammenzuführen.

„Die Jahre haben schon einiges an Erfahrung gebracht“, sagt sie heute. Matthias Rothkranz bescheinigt Anita Breuer, die am längsten von allen Schiedsmännern und -frauen in Düren tätig war, couragiert und immer geradeaus zu sein und als gelernte Steuerfachangestellte immer korrekt. „Sie hat sich auch nie davor gescheut, andere Schiedsleute zu unterstützen“, erklärte er und dankte ihr mit den Worten: „Sie haben einige Berge in Bewegung gebracht und verrückt.“ 

Matthias Rothkranz wies auch darauf hin, dass es immer schwieriger wird, für dieses Ehrenamt  geeignete Menschen zu finden. Vier Posten sind zurzeit zu besetzen. Wer Interesse daran hat, erhält nähere Informationen bei der Stadt Düren, Tel. 02421 25-2320, E-Mail: rechtundordnung@dueren.de 

 

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