Düren. „Es wäre schön, wenn möglichst viele Menschen aller Altersklassen sich die Ausstellung ansehen würden“, sagte Thomas Floßdorf, stellvertretender Bürgermeister der Stadt Düren bei der Eröffnung der Ausstellung „Hiroshima, Nagasaki“, die noch bis zum 12. Juli im Rathausfoyer zu sehen ist.
Die Ausstellung, präsentiert von der deutschen Sektion der internationalen Ärzte zur Verhütung des Atomkrieges (IPPNW), befasst sich mit den Folgen der verheerenden Atombombenabwürfen auf Hiroshima und Nagasaki im August 1945. „Das Vermächtnis der Opfer kann nur darin bestehen, die Atombomben weltweit abzuschaffen“, brachte es Heiner Krüger von der FriedensGruppe Düren auf den Punkt.
Die Ausstellung ist ein Teil der vielfältigen Projekte, die von der FriedensGruppe in diesem Jahr in Düren durchgeführt werden als Appell an alle, sich für eine friedliche Welt und die Ächtung von Atomwaffen einzusetzen. „Ich bin der FriedensGruppe sehr dankbar, dass sie die Ausstellung in das Rathaus gebracht hat“, erklärte Thomas Floßdorf, dem als Historiker sehr daran gelegen ist, dass dieses wichtige Thema auch bei der jüngeren Generation im Gedächtnis bleibt.
„Diese Bilder haben sich in das kollektive Gedächtnis der Menschheit eingebrannt“, betonte Dr. Lorenz Peter Johannsen, langjähriges Mitglied der IPPNW, in seiner berührenden Einführung in die Ausstellung. Er erzählte, dass nach dem Zweiten Weltkrieg zwei Kardiologen, einer aus Russland, einer aus den USA, im Rüstungswettstreit eine Krankheit sahen. Aus der Initiative der beiden entstand eine internationale Bewegung, die IPPNW, die 1984 den Friedensnobelpreis erhielt. „Dass es immer noch Atomwaffenarsenale gibt, die die Sprengkraft der Bomben von Hiroshima und Nagasaki um ein Tausendfaches übertreffen, kann man nur als krankhaft bezeichnen“, erklärte Dr. Johannsen und machte zum Schluss seiner Einführung ein paar konkrete Vorschläge, wie gemeinsam für den Frieden und die Abrüstung eingetreten werden kann. Einen davon erfüllte die Stadt Düren im Anschluss an die Ausstellungseröffnung in der Stadtratssitzung, in der einstimmig der Beitritt der Stadt Düren zum ICAN-Städteappel beschlossen wurde, der die Bundesregierung dazu auffordert, den von den Vereinten Nationen 2017 verabschiedeten Vertrag zum Verbot von Atomwaffen zu unterzeichnen.
Heiner Krüger wertete die Unterstützung der geplanten Aktivitäten der FriedensGruppe, die in der Errichtung eines Mahnmals am 6. August ihren Höhepunkt finden soll, durch Bürgermeister Paul Larue und Landrat Wolfgang Spelthahn sowie die Beteiligung von sechs Schulen an den Friedensaktionen in Düren als ein positives Signal.
Pfarrerin Vera Schellberg von der FriedensGruppe Düren wies daraufhin, dass die in den Schulen angefertigten Kraniche und anderen Friedenssymbole in einer „Galerie auf Zeit“ in der Arnoldsweilerstr. 12 ausgestellt werden. Die Ausstellung „Baustelle Frieden“ soll ständig wachsen, denn jeden Freitag von 17 bis 19 Uhr ist sie geöffnet und nimmt weitere Kunstwerke zum Thema Frieden gerne entgegen.