Liebe Mitbürgerinnen und Mitbürger,
liebe Leserinnen und Leser,
mit dem neuen Jahr sind wir in eine weitere Dekade des 21. Jahrhunderts eingetreten. Es ist bereits die dritte. Wir alle spüren weltweite Entwicklungen, die auch uns betreffen und beunruhigen: Klimawandel, Krisen, Terror und Kriege, Vertreibung und Flucht, Erstarken autoritärer Staatsmänner und Regierungen, wiederauflebender Nationalismus, Radikalisierung politischer und religiöser Strömungen und Positionen, Zunahme von respektlosem Verhalten und Verrohung von Alltagssprache. Es ist dies eine beängstigende Fülle und Komplexität von Problemen und Herausforderungen. Und doch können wir viel dafür tun, dass wir Menschen gemeinsam mit allen Geschöpfen auf der Erde eine gute Zukunft haben. Da heißt es, zuerst persönlich Verantwortung zu übernehmen und sich zu engagieren – vor Ort, da wo wir leben: in Nachbarschaft, Stadtteil und Quartier, in Vereinen, Verbänden und Initiativen. Dazu bestehen in unserer freiheitlichen rechtsstaatlichen Demokratie beste Möglichkeiten. Aber diese Chancen müssen auch genutzt werden, wenn unsere Staats- und Gesellschaftsform lebendig und gegen Krisen gewappnet bleiben soll. Die Kommunalwahlen im September 2020 sind eine gute Gelegenheit, etwas für unser Gemeinwesen, konkret die Stadt Düren, zu tun. Das fängt bei der Wahlbeteiligung an. Das sollte das Mindeste sein! Es reicht weiter über die Bereitschaft, als sachkundige Bürgerin oder sachkundiger Bürger in Fachgremien mitzuwirken, bis dahin, sich als Kandidatin oder Kandidat für das Stadtparlament aufstellen zu lassen.
Dort gibt es viel tu tun! Die Arbeit ist anstrengend, aber in vielem auch erfüllend. Interessant und spannend bleibt es in der Dürener Stadtentwicklung auf jeden Fall. Nachdem die generelle Beitragsfreiheit für Kinderbetreuung (fast einzigartig!) in Düren bereits geschafft ist und dadurch Familien deutlich entlastet werden, bauen wir zügig Kindertagesstätten und Offene Ganztagsschulen neu oder erweitern bestehende Einrichtungen. Wir sanieren weiterhin unsere Schulen. Die Anne Frank-Gesamtschule erhält statt der Alt- und Fertigbauten einen großen attraktiven Neubautrakt, das Wirteltorgymnasium völlig neu gestaltete Räume für den naturwissenschaftlichen Unterricht. Der Masterplan zur Erneuerung unserer Innenstadt schreitet mit dem Umbau des Kaiserplatzes und anderen Maßnahmen mächtig voran. Die Planungen für das Bahnhofsquartier und dessen fast völlige Neugestaltung kommen in eine entscheidende Phase. Neben der Umgestaltung und Aufwertung des Holzbendenparks entstehen ein hochmodernes Schwimmbad mit Fünfzig-Meter-Bahn sowie eine neue Sportanlage für das Stiftische Gymnasium. In den Stadtteilen planen wir weitere Wohnbaugebiete. Gemeinsam mit unseren Nachbargemeinden Niederzier, Merzenich und Kreuzau entwickeln wir neue Industrie – und Gewerbeflächen, um gleichwertige Ersatzarbeitsplätze zu schaffen, wenn im Strukturwandel der Braunkohleabbau und die Kohleverstromung in unserer Region zu Ende gehen. Genauso wichtig ist freilich die Bestandspflege für die heimischen Unternehmen. Auch die Entwicklung des Wohnungsbaus muss stadtweit vorangetrieben werden. Die Integration von geflüchteten Menschen bleibt ebenso eine Aufgabe der nächsten Jahre. Dabei ist das Projekt gemeinschaftlichen Wohnens verschiedener Bevölkerungsgruppen auf der Eiswiese eine wichtige Facette. Bei der Mobilität gilt es, den Öffentlichen Personennahverkehr zu stärken sowie das Fahrradwegenetz zu verbessern und auszubauen, wozu auch der Neubau der Radstation am Bahnhof gehört. Im Kulturbereich wird das Stadtmuseum sein eigenes Gebäude im bisherigen Ordnungsamt in der Schenkelstraße erhalten. Diese Vorhaben zeigen, wie vielfältig Kommunalpolitik und Stadtentwicklung sind. Wir lösen hier nicht die großen Weltprobleme, aber wenn überall auf der Welt in Städten und Gemeinden Frauen und Männer Verantwortung übernehmen und örtliches Leben nachhaltig ausgestalten sowie orientiert an sozialer Gerechtigkeit, wirtschaftlichem Erfolg und ökologischer Nachhaltigkeit weiter entwickeln, nimmt das wesentlichen Einfluss auch auf globale Entwicklungen.
In diesem Sinne wünsche ich allen ein gutes Jahr 2020, Gottes Segen, Zuversicht, Zufriedenheit, Gesundheit und alles Gute!
Ihr
Paul Larue
Bürgermeister