Am Sonntag, dem 16. August, um 15 Uhr, wird die Ausstellung „Wie er die Welt sieht – Heinz Peter Fothen“ auf Schloss Burgau eröffnet. In der Ausstellung, die bis zum 4. Oktober auf Schloss Burgau präsentiert wird, werden Zeichnungen, Reliefs und Skulpturen des 1956 in Neersen geborenen und in Reutlingen lebenden und arbeitenden Künstlers zu sehen sein. Der Eintritt ist frei.
Es sind häufig die kleinen Dinge, mit denen sich Heinz Peter Fothen beschäftigt und auf die er einen besonderen Blick wirft. Kaffeesatz, Teebeutel, Stelen aus Kaffeemehl, riesenhaft vergrößerte Zeichnungen von Insekten und Pflanzen vor grell leuchtenden farbigen Hintergründen, geheimnisvolle Kokons, fremdartige Wesen, florale Skulpturen. Das Themenspektrum Fothens ist vielschichtig. In seinen Werken analysiert der Künstler seine Umwelt, geht den Dingen auf den Grund und lässt uns wie durch ein Vergrößerungsglas auf das Verborgene schauen. Dabei bewegt er sich fließend durch die unterschiedlichsten Materialien und Techniken – Pappmaschee, teils mit Pigmenten oder gar duftenden Gewürzen versetzt, Wolle, Fahrradschläuche, Seidenpapier, Zeichnungen, Reliefs, Objekte, Skulpturen.
Auf einer Urlaubsreise in Frankreich entdeckte er beim Fotografieren einer Blume ein Insekt, dass sein Interesse für die faszinierenden kleinen Wesen erweckte. Seitdem hält er sie mit der Kamera fest, um sie später wie ein Forscher als fantastische, bis auf das kleinste Details ausgearbeitete Bleistiftzeichnungen auf Papier zu bannen, ergänzt um eine Dokumentation des genauen Fundorts, des Datums und der wissenschaftlichen Bezeichnung. Begleitet werden die meisten seiner Werke von literarischen Zitaten, die den Betrachter teils vor ein Rätsel stellen, teils das Dargestellte auch mit einer neuen Bedeutung aufladen, neue Assoziation erstellen und zum Nachdenken anregen. Es sind allesamt Zitate aus Büchern, die Fothen während der Entstehungsphasen der Serien gelesen hat.
Weitere Themen des Künstlers, um nur einige zu nennen, sind Rauchzeichen, wie sie die Ureinwohner Amerikas als Kommunikationsmittel verwendeten. Zugleich beschäftigt er sich mit der Entstehung des Rauchs, seinen besonderen Formen, Farben und mit dem Prozess des Verbrennens selbst. Ein weiterer großer Themenblock dreht sich um das Thema Wasser als kostbares Nass, als Regen, der in vielen Regionen der Erde sehnsüchtig erwartet wird, und als nasse Erde, die ihre besonderen Gerüche verbreitet.
Afrikanische Masken und Skulpturen, die Kunst der Aborigines und amerikanischen Ureinwohner haben ebenfalls großen Einfluss auf die Werke von Heinz Peter Fothen ausgeübt und sich in der Gestaltung seiner Werke niedergeschlagen.
Die Ausstellung auf Schloss Burgau gibt einen umfassenden Überblick über das bisherige künstlerische Schaffen von Heinz Peter Fothen. Die Werkschau ist bis zum 4. Oktober unter Wahrung der Hygienemaßnahmen und mit Mundnasenschutz zu den gängigen Öffnungszeiten zu besuchen, d.h. mittwochs und samstags von 14 bis 18 Uhr und sonntags von 11 bis 18 Uhr. Der Eintritt ist frei.