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Neapco sichert Streetscooter-Produktion bis 2022

Gruppenfoto mit Bürgermeister Ullrich im StreetscooterWIN.DN

Die Deutsche Post möchte die Produktion von Streetscooter bei Neapco auch im nächsten Jahr aufrechterhalten. Bürgermeister Frank-Peter Ullrich besuchte Freitag den Standort an der Henry-Ford-Straße und führte Gespräche über die Zukunft des Standortes

Düren. „Gerade bei einem E-Fahrzeug, das in der Region entwickelt wurde, muss es uns gelingen die Produktionsarbeitsplätze auch dauerhaft hier zu halten“, forderte Bürgermeister Frank-Peter Ullrich bei seinem Unternehmensbesuch bei der Neapco Europe GmbH sowie der Streetscooter GmbH, nachdem zuletzt bekannt geworden war, dass die E-Fahrzeugproduktion zumindest noch bis einschließlich 2022 fortgesetzt werden soll. Die Deutsche Post AG als Eigentümer der Streetscooter GmbH hält zwar am Strategiewechsel, nur noch für den Eigenbedarf zu produzieren, fest, eröffnete aber zumindest eine Perspektive bis übernächstes Jahr.
Auch wenn dies der Geschäftsführung bei Neapco nicht ausreichen kann, wurde im Gespräch mit dieser und dem Bürgermeister deutlich, dass sowohl bei den klassischen Produkten der Gelenkwellen und Differentiale, als auch eigenen Entwicklungsprojekten, der Wechsel zur E-Mobilität in vollem Gange ist. Geschäftsführer Dr. Jürgen Liermann blickt deshalb optimistisch in die Zukunft und erläuterte: „Mit unserer Strategie des Mobility Park Düren, die auf den vier Säulen, unserer klassischen Produkte, der Montage von E-Fahrzeugen, Neuentwicklungen im Antriebsstrang sowie der Positionierung als Launch Center basiert, sind wir gut für den Strukturwandel aufgestellt.“

Dieser Strukturwandel war auch im doppelten Sinn das Thema von Thomas Hissel, 1. Beigeordneter Stadt Düren und Hauptgeschäftsführer der WIN.DN GmbH: „Sowohl der Strukturwandel in der Automobilbranche als auch im Rheinischen Revier trifft Neapco mit voller Wucht. Deshalb unterstützen wir das Unternehmen sehr intensiv, sowohl bei Fördermitteln zur Anpassung des Produktportfolios in Richtung E-Mobilität, als auch beim Erhalt der für das Revier so wichtigen Industriearbeitsplätze.“
Nachdem mit der Ansiedlung der Streetscooter GmbH bereits seit 2018 eine Kompetenz bei der Montage von e-mobilen Nutzfahrzeugen aufgebaut werden konnte, die 80 Neapco-Mitarbeitern ein zusätzliches Tätigkeitsfeld bescherten, wandelte sich auch das klassische Produktportfolio von Neapco in Richtung der neuen Anforderungen aus der E-Mobilität. Hierzu wurde zuletzt ein eigenes Akustiklabor eingerichtet, um den, nun auch in leisen E-Fahrzeugen verbauten Neapco-Produkten, noch stärker „das Flüstern“ beizubringen. Während im Sommer noch ein durch die generelle Absatzschwäche  – infolge der Corona-Pandemie – unabwendbarer Sozialplan für rund 100 Mitarbeiter*innen in Kraft treten musste, machten die verbliebenen 500 Mitarbeiter*innen zum Jahresende bereits wieder Sonderschichten. Der Grund hierfür ist einfach, aber leider endlich: Vor dem Brexit hatten sich viele Neapco-Kunden auf der Insel noch mit Ware eingedeckt.

Für die Zukunft an der Henry-Ford-Straße wird es aber auch darauf ankommen, ob es gelingt die gewonnene Zeit zur Integration neuer Partner und Entwicklung zusätzlicher Projektideen zu nutzen. Das Feedback zum zuletzt ausgelieferten Streetscooter-Modell 17 D fiel indes äußerst positiv bei den Zusteller*innen aus, was auch in der Konzernspitze wahrgenommen wurde. Geschäftsführer der Streetscooter GmbH, Ralf Steffes, nannte insbesondere die jahrzehntelange Branchenerfahrung der Neapco-Mitarbeiter als einen wichtigen Faktor hierfür. Auch dies war für Bürgermeister Frank-Peter Ullrich ein Grund für das positive Fazit zum Wochenausklang.

Text: WIN.DN
 

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