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WVER-Eilmeldung zur Hochwassersituation an der Rur, 15.07.2021, 22:20 Uhr

Hochwasserentlastungsrinne Rursee Talsperre (Foto: Frank Reiermann)

Große Schäden durch Hochwasser erwartet

Die extremen Unwetter im Westen Deutschlands haben über Nacht die Situation an den Talsperren des WVER verschärft. Während am Mittwoch die Pegelstände nur langsam anstiegen, haben sich im Laufe der zurückliegenden Nacht die Zuflüsse zu den Talsperren sehr stark erhöht. Das betrifft insbesondere die Urft- und Rurtalsperre. Daher muss der WVER ab sofort in erhöhtem Maße Wasser über das Staubecken Heimbach in den Unterlauf der Rur ablassen. Deshalb ist u. a. in der Rur weiter mit sehr hohen Wasserständen zu rechnen, wodurch große Schäden in den Rur-anliegenden Kommunen durch Hochwasser entstehen können.

Rurtalsperre wird überlaufen

Die Rurtalsperre Schwammenauel wird nach jetzigem Kenntnisstand überlaufen, voraussichtlich zwischen 23 und 24 Uhr. Die Zuflüsse zur Rurtalsperre haben sich in den letzten Stunden erfreulich reduziert. Dennoch reichten weder die nach Betriebsplan vorgegebene Abgabemenge von 50 Kubikmeter pro Sekunde, noch die in Abstimmung mit der Bezirksregierung Köln auf 80 Kubikmeter pro Sekunde erhöhte Abgabe nicht aus, den Überlauf zu verhindern. Nach derzeitiger Einschätzung wird die Abgabemenge ab Staubecken Heimbach durch den Überlauf auf ca. 140 m³/s ansteigen.

Ungesteuerter Überlauf in der Nacht erwartet

Der Überlauf über die sog. Hochwasserentlastung der Rurtalsperre wird im Weiteren ungesteuert erfolgen. Die Wassermenge, welche in die Talsperre hineinläuft, wird zeitlich versetzt auch über die Hochwasserentlastungsrinne ablaufen. Durch die Hochwasserentlastungsrinne ist jederzeit sichergestellt, dass die Talsperre keinen Schaden nimmt. Dennoch ist im Nachgang mit Überschwemmungen im Unterlauf der Rur zu rechnen. Die entsprechenden Einrichtungen des Katastrophenschutzes und die Kommunen an der Rur sind informiert worden. Durch die Ausuferungen sind Überflutungen von Kellern und Häusern zu erwarten.

Betroffene Bereiche

Die gegebenenfalls durch Überschwemmung bedrohten Gebiete sind auf der beiliegenden Hochwassergefahrenkarte unter der Eintragung „Extremhochwässer“ zu sehen.

Appell an die Bevölkerung

Der Wasserverband Eifel-Rur ruft daher die Bevölkerung dazu auf, in den nächsten Stunden vorsichtig zu sein, ggf. Wertgegenstände zu sichern, Autos in Sicherheit zu bringen, aber vor allem für den eigenen Schutz und den hilfebedürftiger Personen im persönlichen Umfeld zu sorgen.

Vom Hochwasser Betroffene sollten vor allen Dingen vollgelaufene Keller nicht betreten, da dort die Gefahr eines Stromschlags besteht, und nach Möglichkeit den Strom vorher abschalten. Personen sollten sich nicht im Bereich der Rur aufhalten, da die Gefahr besteht, mitgerissen zu werden. Ebenso sollten nach Möglichkeit auch Tiere in den Ställen oder auf Wiesen in Rurnähe in Sicherheit gebracht werden.

Industrieunternehmen oder Gewerbetreibende sollten sich auf die Situation einstellen und ggf. ihre Krisenpläne umsetzen.

Evakuierungen und Straßenverkehrssperrungen möglich

An besonders von Hochwasser bedrohten Stellen ist auch mit Evakuierungen zu rechnen; außerdem kann es zur Sperrung von Verkehrswegen kommen.

Auf der Website des WVER informieren wir Sie regelmäßig über die aktuelle Situation.

WVER

Alle Angaben basieren auf unserer jetzigen Einschätzung der Situation.

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