Düren. Im Dürener Rathaus wurde jetzt der Merkener Joachim „Jo“ Ecker für sein jahrelanges Engagement gegen Rechtsradikalismus und für Toleranz mit dem Verdienstkreuz am Bande des Verdienstordens der Bundesrepublik Deutschland ausgezeichnet.
Im Rahmen einer Feierstunde überreichte Landrat Wolfgang Spelthahn im Rathausfoyer die Ordensinsignien im Auftrag des Bundespräsidenten Frank Walter Steinmeier.
„Jo Ecker hat alleine schon durch sein vielfältiges ehrenamtliches Engagement gegen Rechtsradikalismus auszeichnungswürdige Verdienste erworben.“, betonte der Landrat in seiner Ansprache. In unterschiedlichen Initiativen habe er mitgewirkt, oft sogar selbst gegründet, wie etwa die Aktion „Fußballvereine gegen Rechts“ oder die Kampagne „4 Schrauben für Zivilcourage“. Dabei werden interessierten Vereinen kostenlos Schilder mit der Aufschrift „Kein Platz für Rassismus und Gewalt!“ zur Verfügung gestellt. Diese werden durch Jo Ecker persönlich aber auch durch Preisgelder, die er erhalten hat, finanziert. Bislang wurden über 1.000 dieser Schilder an Fußballplätzen angebracht.
2006 erweiterte Jo Ecker sein bisheriges Engagement, indem er gemeinsam mit anderen Vereinen das „Dürener Bündnis gegen Rechtsextremismus“ gründete. Diesem Bündnis, das mehr Bewusstsein gegen Rechtsextremismus schaffen möchte, sind zwischenzeitlich mehr als 1.000 Privatpersonen und 195 Gruppen beigetreten. Jo Ecker selbst wirkt seit 2014 hier im Sprecherkreis mit.
Auch in anderen Initiativen engagiert sich Jo Ecker, wie etwa bei der „AG Flüchtlingshilfe in seinem Heimatort Düren-Merken. Für sein Engagement hat er zahlreiche Auszeichnungen erhalten.
Zu Beginn der Ehrung hatte auch Bürgermeister Frank Peter Ullrich in einer kurzen Begrüßungsansprache die Verdienste von Jo Ecker gewürdigt. „Es ist wichtig“, sagte Frank Peter Ullrich, „Menschen zu finden, die gegen Unrecht aufstehen und nicht wegsehen. Das macht Jo Ecker, und auch hierfür gebührt ihm Respekt und Anerkennung!“ Die Auszeichnung stehe aber auch stellvertretend für die Menschen, die sich gegen Rechtsradikalismus positionieren und engagieren, so der Bürgermeister weiter.
Sichtlich gerührt dankte Jo Ecker für die besondere Anerkennung seines Engagements. Ein Ereignis bei einem C-Jugend Fußballspiel in Düren im Jahr 2001 sei für ihn ein Schlüsselerlebnis gewesen. Jo Ecker war damals Betreuer der Mannschaft beim FC Düren-Niederau 08. Bei diesem Spiel wurde seine Mannschaft, in der auch Kinder mit Migrationshintergrund spielten, rassistisch beschimpft. Ecker gründete daraufhin die Initiative „Fußballvereine gegen Rechts“ und hängte bei Spielen in der Region ein Banner gegen Diskriminierung auf. 2008 wurde diese Initiative vom Deutschen Fußball-Bund mit dem Julius-Hirsch-Preis ausgezeichnet.
„Leider sind Ausgrenzung, rassistische Beleidigungen usw. immer noch aktuell“, sieht Jo Ecker seine Aktion mittlerweile als Lebensaufgabe an. „Es gibt noch viel zu tun!“ Viel Applaus und Dank von zahlreichen Gästen gab es zum Abschluss der Ehrung. Und auch eine Überraschung: Eine spezielle Sitzbank gegen Ausgrenzung, die an verschiedenen Stellen im Kreisgebiet aufgestellt werden soll.