Nachdem vor etwa einem Jahr, am 17.12.2020, feierlich die gGmbH im Dürener Rathaus gemeinsam mit 17 Unternehmen der Papierindustrie gegründet wurde, konnte nun der Letter of Intent unterzeichnet werden. Bei dem so genannten LOI handelt es sich um eine Absichtserklärung als vorvertragliche Grundlage für die Anmietung von Forschungs-, Labor- und Büroflächen im Rahmen des Strukturwandelprojekts Modellfabrik Papier der WIN.DN.
Hierzu fanden sich Thomas Hissel (Hauptgeschäftsführer WIN.DN und 1. Beigeordneter Stadt Düren), Winfried Kranz-Pitre (Geschäftsführer WIN.DN) und Peter Bekaert (Geschäftsführer Modellfabrik Papier gGmbH) im Papiermuseum zusammen, um mit der Unterzeichnung den nächsten Meilenstein im Projekt festzuhalten.
„Ich freue mich darüber, dass unsere Vision eines Forschungsgebäudes für die klimaneutrale Papierherstellung nun immer mehr Form annimmt und wir diesen weiteren Schritt heute gemeinsam gehen können. Das Papiermuseum Düren, welches sowohl Tradition als auch die Zukunft der Papierherstellung beleuchtet ist der perfekte Rahmen hierzu“, so Peter Bekaert.
„Aktuell befinden wir uns in der wichtigen Phase für das Projekt. Der formelle Strukturwandelantrag für die Planungskosten wurde bereits im Oktober bei der BAFA (Bundesamt für Wirtschaft und Ausfuhrkontrolle) eingereicht. Wir erwarten in Kürze eine Bewilligung und können dann endlich richtig loslegen. Für die notwendige EU-weite Ausschreibung der Planungsleistungen laufen die Vorbereitungen aber bereits auf Hochtouren und wir freuen uns, bald über die nächsten Meilensteine berichten zu dürfen“, erläutert Winfried Kranz-Pitre.
Für Thomas Hissel bedeutet das Dürener Vorzeigeprojekt einen wichtigen Schritt im Strukturwandel des Kernreviers. „Nur wenn es uns gelingt echte wettbewerbsstärkende Innovationsprojekte für bereits existierende Wertschöpfungsketten anzuschieben, werden wir die notwendigen Arbeitsplatzeffekte erzielen, um beim beschleunigten Kohleausstieg den Strukturwandel aktiv zu gestalten.“ Ist sich Thomas Hissel sicher.
Im Rahmen der Modellfabrik Papier gGmbH arbeiten 17 Unternehmen der Papierindustrie gemeinsam mit zahlreichen Forschungseinrichtungen der TU Darmstadt, der RWTH Aachen, der FH Aachen, des Forschungszentrum Jülich und der Papiertechnischen Stiftung in Heidenau an grundlegenden Innovationen. Das Ziel ist es bis zum Jahr 2045 den CO2-Ausstoß der Papierindustrie um 80% zu reduzieren. Als energie-intensive Industrie mit dem derzeit fünfthöchsten industriellen Energiebedarf in Deutschland ist die Branche besonders vom Braunkohleausstieg im Rheinischen Revier betroffen. Rund 10.000 Beschäftigte sind direkt oder indirekt rund um Düren von der Papierproduktion abhängig.
Pressetext: WIN.DN GmbH