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Schülerinnen und Schüler sollen Geschichte im Archiv „erleben“ können

Dr. Achim Jaeger, Geschichtslehrer am Stiftischen Gymnasium (r.), und der Leiter des Stadt- und Kreisarchivs, Daniel Schulte, wollen im Archiv Geschichte für Schülerinnen und Schüler erlebbar machen.Stadt Düren

Düren. Geschichte nicht nur im Schulunterricht erarbeiten, sondern praktisch anhand von alten Originalunterlagen und Dokumenten erleben – diese Möglichkeit möchte das Dürener Stadt- und Kreisarchiv Schülerinnen und Schülern der Dürener Schulen bieten. 

„Das Stadt- und Kreisarchiv ist die Schatzkammer der Stadt und des Kreises. Durch die Arbeit mit diesen Schätzen können Schüler Geschichte anschaulich erfahren und zum Leben erwecken“, sagt Archivleiter Daniel Schulte, der seine Pläne unter das Motto „Schüler ins Archiv! Das Stadt- und Kreisarchiv Düren als Lernort“ stellt. 

Unter anderem etwa 750 Urkunden, die ältesten aus dem 13. Jahrhundert, rund zwei Kilometer Akten der Stadt- und Kreisverwaltung, alte Kirchenbücher, etwa 50.000 Fotos, Postkarten und Dias und rund 5.000 Karten, Pläne und Plakate warten in der Sammlung des Stadt- und Kreisarchivs darauf, von den Schülern entdeckt und erforscht zu werden. Dazu noch Lokalzeitungsausgaben ab dem Jahr 1818. „Dabei handelt es sich um Unikate, die einzigartig sind für die Stadtgeschichte“, erklärt Daniel Schulte. „Sie sind nicht bearbeitet oder retuschiert. Dadurch können die Schülerinnen und Schüler zum Beispiel eine kritische Quellenanalyse erlernen, die ein wichtiges Merkmal des modernen Geschichtsunterrichts ist.“

Aber das Dürener Stadt- und Kreisarchiv bietet Möglichkeiten nicht nur für den Geschichtsunterricht. Auch etwa in den Fächern Deutsch, Politik, Sozialkunde, Erdkunde, Religion, Biologie oder Physik könnten im Unterricht erworbene Kenntnisse im Archiv praktisch angewendet werden – anhand alter Wahlunterlagen, historischer Karten oder überlieferter Baupläne von Maschinen oder Fabriken. „Dabei können die Kinder und Jugendlichen zum Beispiel Recherchekompetenz, Sachkompetenz oder Handlungskompetenz erlernen. Alles Anforderungen, die auf dem Lehrplan stehen“, so Schulte, der auch eine engere und verbindlichere Zusammenarbeit zwischen Archiv und Schulen im Blick hat. „Da denke ich an Führungen, Facharbeiten und auch an Bildungspartnerschaften, wie sie in anderen Archiven schon Standard sind.“

Einer, der schon viel Erfahrung mit Schülerinnen und Schülern im Kreis- und Stadtarchiv gemacht hat, ist Dr. Achim Jaeger, Geschichtslehrer am Stiftischen Gymnasium. Er lässt gerne und möglichst oft lokalgeschichtliche Aspekte in den Unterricht einfließen: „Das Arbeiten mit Archivalien eröffnet häufig neue Perspektiven und schafft beziehungsweise schärft ein Bewusstsein dafür, dass wir alle in komplexen historischen Kontexten leben.“ 

Jaeger findet die Pläne des Archivleiters gut. Das große Archivangebot bietet Lehrerinnen und Lehrern, Schülerinnen und Schülern seiner Meinung nach vielfältige Möglichkeiten, das Lernen anschaulich zu gestalten. „Ich habe schon oft gesehen, wie fasziniert die Kinder und Jugendlichen zum Beispiel vom Alter der Dokumente oder der Münzen sind“, berichtet Jaeger aus seiner eigenen Erfahrung. „Im Archiv können sie Schätze heben, die dann auch mit den Händen begreifbar sind. Die konkrete Begegnung mit historischen Materialien und die kritische Analyse der Quellen ermöglichen es den jungen Menschen in besonderer Weise, ein Geschichtsbewusstsein zu entwickeln.“

Infokasten:
Interessierte Schulen oder Lehrerinnen und Lehrer können sich per Mail (d.schulte@dueren.de) oder telefonisch unter 02421/25-2555 mit dem Leiter des Dürener Stadt- und Kreisarchiv, Daniel Schulte, in Verbindung setzen. Unterrichtseinheiten sind montags und freitags ganztägig und mittwochs ab 13 Uhr möglich.
 

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