Das Wetter war am heutigen Mittag fast schon symbolisch für die Situation, in der sich die Schausteller kurz vor dem Beginn der Annakirmes befinden. Denn über dem Annakirmesplatz hingen einige dunkle Wolken, als Platzmeister Achim Greiff und Schausteller-Chef Hans-Bert Cremer den Pressevertretern die neusten Infos zum großen Volksfest gaben.
Eine „unwirkliche Welt“ für die Schausteller
Am Samstag ist es endlich soweit. Die Annakirmes wird eröffnet. Trotz einiger Probleme findet das größte Volksfest der Region wieder statt. Cremer sprach von einem schwierigen Start und fühlt sich gerade in einer „unwirklichen Welt“. Wie bereits bei der ersten Pressekonferenz berichtet, leiden die Schausteller nicht nur unter Personalmangel, sondern auch an den hohen Energiekosten. Er erinnerte daran, dass die Schausteller schon vor Jahren vor den Problemen gewarnt hätten, nachdem es schon 2014 und 2018 Erhöhungen der Standgelder gegeben habe, die auch für weit anreisende Kollegen schwer zu verkraften sind.
Trotzdem zeigen sich die Veranstalter und Schausteller zuversichtlich. Sie gehen davon aus, dass der Platz trotzdem voll sein wird. Vorherige Veranstaltungen zeigten, dass die Vorfreude, nach den Corona-Einschränkungen endlich wieder feiern zu können, größer sei als die Zurückhaltung angesichts steigender Kosten. Dazu tragen auch die vielen Veranstaltungen wie das Kirschkern-Weitspucken und der Seniorennachmittag, für den es übrigens noch Karten gibt, wesentlich bei.
Trotz Absagen einige Neuheiten
Die diesjährige Annakirmes ist von zahlreichen Absagen geprägt. Erst Anfang der Woche kam ein weiterer Rückschlag hinzu, den Greiff als Schlag in die Magengrube bezeichnet. Das führt dazu, dass es diesmal keine Achterbahn oder andere Schienenbahn in Düren gibt. Am traditionellen Standort der Achterbahn am hinteren Ende des Platzes stehen stattdessen das neue Rundfahrgeschäft Escape und das mit einem hohen Turm aufragende Karussell Around the World.
Auch einige bekannte Attraktionen zeigen sich neu gestaltet. Das Europa-Rad, dessen Präsenz auf der Annakirmes lange unsicher war, hat nun geschlossene Kabinen. Ein paar Meter links davon präsentiert sich Brunos Bierdorf mit einer größeren und offener gestalteten Anlage. Auch der Autoscooter Loosen ist neu gestaltet. Zu den weiteren Höhepunkten zählt im wahrsten Sinne des Wortes das in der Mitte aufragende Infinity.
Sicherheit auf der Kirmes
Für die Sicherheit ist auf der Annakirmes auch gesorgt. Ein an anderen Orten schon bewährtes niederschwelliges Hilfsangebot stellte Katja Muhl, die Gleichstellungsbeauftragte der Stadt Düren, vor. Frauen, die belästigt werden oder sich unwohl fühlen, können sich mit der Frage „Ist Luisa hier?“ Hilfe bei den Maltesern oder Johannitern bekommen.
Am Freitag um 18.00 Uhr findet ein Sirenentest statt, um sicherzugehen, dass der Alarm funktioniert.
Außerdem sind an mehreren Stellen des Annakirmesplatzes Kameras installiert, mit denen das Sicherheitspersonal intern sehen kann, wie voll der Platz ist und ob es durch den Andrang eventuell Probleme gibt.