Am Montagabend wurden im Gondelweiher in Wassenberg durch Spaziergängerinnen und Spaziergänger tote Fische gesichtet. Diese verendeten durch Sauerstoffmangel in dem Gewässer. Weitere Fische hielten sich im Bereich der Wasseroberfläche auf. Feuerwehr und Wasserverband Eifel-Rur (WVER) ergriffen umfangreiche Maßnahmen, um den Sauerstoffgehalt im Weiher zu erhöhen. Dazu wurde Spritzwasser in den Weiher eingetragen, ebenso wurden Belüfterplatten eingebracht. Der Sauerstoffgehalt im Gewässer konnte dadurch bereits wieder verbessert werden.
Da im Gondelweiher und in einem Vorteich, der einen Sedimenteintrag aus dem durchlaufenden Gasthausbach verhindern soll, ein Abwassergeruch wahrzunehmen war, untersuchte der Wasserverband Eifel-Rur die oberhalb gelegenen, von ihm betriebenen Abwasserbauwerke „Alt Holland“.
Dabei handelt es sich um ein älteres Regenüberlaufbecken in Kombination mit einem 2021 in Betrieb genommenem Regenrückhaltebecken, die bei heftigen Regenfällen Wasser aus der Kanalisation aufnehmen. Wenn die Wassermengen zu groß werden, wird Wasser in den Gasthausbach abgeschlagen. Diese Becken haben im Zusammenspiel dabei eine erhebliche Verminderung der Abschlagsmengen ermöglicht.
Bei dem Abschlag handelt es sich im Normalfall um durch Regenwasser sehr stark verdünntes Abwasser, das in dieser Form für das Gewässer keine kritische Belastung darstellt.
Im Vorfeld des Ereignisses kam es jedoch durch eine technische Störung und Verblockungen an einem Schieber zu einem Einstau der Becken mit hoch konzentriertem Abwasser. Durch die Regenereignisse am Wochenende wurde dieses Abwasser dann aus den Becken über die Abschlagsleitung in den Gasthausbach gespült und gelangte so in den Vorteich und den Gondelweiher. Durch die im Abwasser vorhandene Schmutzfracht mit Sauerstoff zehrenden Stoffen kam es zum Sauerstoffmangel im Gondelweiher, der zu dem Fischsterben führte.
Bei der Inspektion der Becken waren diese bereits wieder leergelaufen, sodass kein weiterer Eintrag in den Gondelweiher mehr erfolgt. Da die momentan geringe Wasserführung des Gasthausbachs nur einen langsamen Wasseraustausch im Weiher ermöglicht, wird dieser vom Wasserverband Eifel-Rur weiterhin belüftet. Eine Zugabe von Frischwasser dient ebenfalls dem Austausch des belasteten Wassers.
Die Situation am Weiher wird dabei weiter beobachtet, der Verband nimmt Wasserproben, um die Entwicklung der Wasserbeschaffenheit zu untersuchen. Die toten Fische wurden inzwischen durch die Feuerwehr, den Bauhof der Stadt Wassenberg und Mitgliedern des am Weiher tätigen Fischereivereins entfernt. Der Wasserverband dankt allen, die an den Einsätzen beteiligt waren, und im Besonderen den aufmerksamen Spaziergängerinnen und Spaziergängern. Durch ihre Meldung konnte das Fischsterben noch in Grenzen gehalten werden.