Jeden Monat präsentiert das Stadt- und Kreisarchiv Düren den Archivschatz des Monats. Im November geht es um das Thema „Kommunale Neugliederung in den Gemeinden Inden und Langerwehe“. Diese Neuordnung vor etwa 50 Jahren war miteinander verknüpft und nicht ganz einfach.
Für das Amt Langerwehe wurde die Zusammenfassung zu einer Großgemeinde und die Einbeziehung der Nachbargemeinden Inden, Lucherberg und D“horn angedacht. Für das alte Amt Echtz wurde ein Anschluss an Merken, Düren oder Langerwehe diskutiert. Am 1. Juli 1969 schlossen sich die Gemeinden Schlich, D“horn und Merode zu einer neuen Gemeinde zusammen. Für Langerwehe wurde geplant, das Amt Langerwehe in eine Gemeinde Langerwehe/Weisweiler zu überführen. Die Zugehörigkeit von Weisweiler wurde aber so kontrovers diskutiert, dass der Zusammenschluss 1968 abgelehnt wurde.
1971 wurde in einer Besprechung der amtsangehörigen Gemeinden und der Nachbargemeinden eine Übereinkunft getroffen, nach der die Gemeinden Lamersdorf, Frenz, Luchem, Lucherberg, Weisweiler, Langerwehe, Wenau, Jüngersdorf, Geich-Obergeich und D-horn eine Gemeinde bilden sollten. Das Aachen-Gesetz brachte dann zum 1. Januar 1972 die Auflösung der Ämter Langerwehe und Echtz und die Eingliederung von Weisweiler nach Eschweiler. Zur neuen Gemeinde Langerwehe gehörten nun Jüngersdorf, Wenau (ehemals Langerwehe), Luchem und Frenz (ehemals Lucherberg), Geich-Obergeich und D“horn (ehemals Echtz) sowie Teile der Gemeinde Derichsweiler (ehemals Merken).
Die Neugliederung in Inden war unter anderem geprägt durch den Tagebau und die geplanten Abbaggerungen. Auf den ersten Besprechungen der Bürgermeister wurden Problempunkte angesprochen. Schließlich gab es 1967 erste Spekulationen über eine Großgemeinde Inden unter Einschluss des Amtes Lucherberg. 1968 wurde in den Gemeinderäten dem Zusammenschluss zur Großgemeinde Lucherberg zugestimmt. Allerdings wurden bis 1970 keine konkreten Verträge abgeschlossen.
Am 25. März 1971 unterzeichnen Inden, Altdorf, Lucherberg, Lamersdorf, Frenz, Luchem und Pier sowie der Schulverband Inden-Lucherberg und der Abwasserzweckverband Merödgen einen Gebietsänderungsvertrag. Im Verlauf des nächsten dreiviertel Jahres brachten verschiedene Parteien neue Modelle ins Spiel, zum Beispiel die Nord-West-Gemeinde mit Langerwehe und eine Nordgemeinde in Huchem-Stammeln zu der Pier gehören sollte. Inden und Lucherberg drohten mit Verfassungsklagen. Die Vorschläge blieben unberücksichtigt, und zum 1. Januar 1972 wurde die Gemeinde Inden mit den Teilen Altdorf, Schophoven, Pier, Lucherberg, Lamersdorf und Frenz gebildet.