Die Teiche an Gut Weyern werden gerettet. Diese Nachricht über die Anlage im Süden der Stadt Düren sorgt gerade für Freude über Parteigrenzen hinweg. Bürgermeister Frank Peter Ullrich (SPD) freut sich, „dass wir jetzt die Förderzusage aus Berlin erhalten haben.“ Der Bundestagsabgeordnete Thomas Rachel (CDU) spricht von einem „wichtigen Beitrag zum Klimaschutz und zum Erhalt unseres Ökosystems“.
Szenarien für die Rettung der Teiche
In den vergangenen Jahre ging es den Teichen an Gut Weyern, am Rande des Burgauer Walds gelegen, nicht gut. Die Gewässer waren zunehmend verschlammt und drohten in den heißen Sommermonaten auszutrocknen. So war das Ökosystem gefährdet. Im Februar 2023 veröffentlichte die Stadt Düren die Ergebnisse einer Studie, die besagten, dass die Teiche in einem sehr trockenen Sommer ohne Rettungsmaßnahmen innerhalb von gut sechs Wochen komplett austrocknen könnten. Im August 2020 und 2022 hatte die Feuerwehr bereits Wasser aus dem Niederauer Mühlenteich nach Gut Weyern gepumpt, um das Austrocknen zu verhindern. Als mögliche Maßnahmen nannte das Gutachten eine Regulierung der Abflussaufteilung, eine Vertiefung durch Entschlammung, eine Erhöhung der Niedrigwassereinspeisung oder eine künstliche Überleitung vom Mühlenteich.
Eine Wasserleitung, die immer teurer wurde
Im März 2023 entschied dann der Stadtrat, eine Druckleitung an Gut Weyern zu bauen. Die Kosten dafür wurden nicht mehr wie in der vorherigen Kalkulation mit 80.000 bis 120.000 €, sondern mit 160.000 € beziffert. Um die Natur nicht zu schädigen und Kollisionen mit anderen Leitungen zu verhindern, wurde beschlossen, die Leitung an der Straße einzurichten.
Doch auch bei diesen Zahlen blieb es nicht. Im September 2023 war die Rettung der Teiche erneut Thema im Stadtrat. „Kostensteigerung für den Bau der Druckleitung an Gut Weyern“ lautet der Titel der Beschlussvorlage, in der nun Kosten in Höhe von 270.000 € angegeben wurden. Begründet wurde dies mit einer Kreuzung der Nideggener Straße in offener Bauweise und teerhaltigem Asphalt.
Entschlammung und Aufwertung mit Förderung aus Bundesmitteln
Vor wenigen Tagen teilte die Stadtverwaltung mit, dass sie Bundesmittel in Höhe von 1,5 Millionen Euro für Klimaschutzmaßnahmen im Bereich der Gewässerökosysteme erhält. Diese Gelder kommen aus der Förderrichtlinie „Natürlichen Klimaschutz in kommunalen Gebieten im ländlichen Raum“. Darauf bezog sich auch die Meldung von Thomas Rachel.
Eine Beantragung dieser Fördermittel wurde bereits in der erwähnten Beschlussvorlage vom September 2023 thematisiert. Dabei wurde der dauerhafte Erhaltung der Teichanlagen, von denen sich 15.000 m² im städtischen und 1.000 m² im privaten Besitz befinden, als „aus ökologischen und denkmalpflegerischen Aspekten obligatorisch“ erachtet. Aus dem Dokument geht auch hervor, dass die letzte Entschlammung im Jahr 1981, also vor mehr als 40 Jahren stattfand. Jetzt rückt die Rettung der Teiche näher.