Am 12. Mai ist der Tag der Pflege. Der Pflegeberuf ist facettenreich und bietet viele Möglichkeiten für die staatlich examinierten Pflegekräfte. Dazu zählt zum Beispiel auch die psychiatrische Pflege, wie sie in der LVR-Klinik Düren zum Einsatz kommt.
Menschen mit psychischen Krankheiten bedürfen häufig einer anderen Art der Pflege als solche mit körperlichen Erkrankungen: Psychiatrisch Pflegende unterstützen Patient*innen bei der Bewältigung der Krankheitssymptome, fördern die Genesung und helfen dabei, die Lebensqualität zu verbessern. Da psychische Erkrankungen oft mit einer Einschränkung der Beziehungsfähigkeit einhergehen, ist der Beziehungsaufbau das A und O der psychiatrischen Pflege.
Im Rahmen der Bezugspflege kann die Pflegekraft die Bedürfnisse der Patient*innen besser verstehen und eine individuellere Betreuung gewährleisten. Vorhandene Ressourcen der zu Betreuenden kann sie berücksichtigen und fördern. Die Pflegenden begegnen den Patient*innen ganzheitlich, sehen sie mit allen Facetten, lassen sich mit Empathie und Wertschätzung auf sie ein, stigmatisieren nicht. Zentral und wesentlich dabei ist die Kommunikation. Gespräche mit aktivem Zuhören und Einfühlungsvermögen stehen im Mittelpunkt der Bezugspflege und des Aufbaus der Beziehung zu den Patient*innen.
Eine individuelle Pflegeplanung berücksichtigt dabei die Einschränkungen, um die Patient*innen nicht zu überfordern, und die vorhandenen Fähigkeiten und Fertigkeiten, um diese zu stärken und eine größtmögliche Selbstständigkeit zu erreichen.
Psychiatrisch Pflegende bieten spezifische Unterstützung bei der Gestaltung und Bewältigung des Alltags oder bei der Selbstpflege der Patient*innen und fördern deren Selbstbestimmung. Die Pflegeteams auf den unterschiedlichen Stationen der LVR-Klinik Düren bieten zum Beispiel einen Halt gebenden Rahmen und Pflegegespräche sowie individuelle, alltagspraktische Unterstützung und Begleitung sowie das Trainieren von lebenspraktischen Fähigkeiten und Selbständigkeit. Dazu zählen zum Beispiel Kochgruppen oder Hauswirtschaftstraining, Einkaufsbegleitung oder ein Medikamentenstell-Training. Des Weiteren bieten die Pflegenden unterstützende Maßnahmen durch das Konzept der Aromapflege oder der Akupunktur, entlastende Maßnahmen durch körperliche Aktivitäten sowie Sozialtraining durch Kontakte mit anderen Menschen im stationären Alltag. Auch die Einzelbetreuung in Krisensituationen und Konflikt- und Selbstmanagement gehören zu den Angeboten der Pflegenden. Pflegevisiten finden regelmäßig zwischen den Pflegedienstleitungen, den betreuenden Pflegekräften und den Patient*innen statt, sodass pflegerische Maßnahmen überprüft und angepasst werden können.
In der Alterspsychiatrie (Gerontopsychiatrie) spielt darüber hinaus die körperliche Grund- und Behandlungspflege eine Rolle. Außerdem hat die Milieugestaltung, die in allen psychiatrischen Fachabteilungen wichtig ist, hier einen besonderen Stellenwert: Die Tatsache, aus der gewohnten Umgebung herausgerissen zu werden, führt bei den älteren und alten Patient*innen zu Verunsicherung. Hier eine Umgebung herzustellen, in der sie sich wohlfühlen, und in der zudem die Lebensgeschichte einbezogen wird, kann dazu beitragen, für sie eine sichere Umgebung zu schaffen.
Neben dieser Vielfalt im Arbeitsalltag stehen zudem zahlreiche Fort- und Weiterbildungsmöglichkeiten für Pflegende zur Verfügung. Ob die Fachweiterbildung psychiatrische Pflege, die Weiterbildung zur Leitung einer Station/eines Bereiches oder zur Praxisanleitung: Regelmäßig nehmen Pflegende der LVR-Klinik Düren diese Möglichkeiten wahr. Auch innerbetriebliche Fortbildungen, zum Beispiel zum Deeskalationsmanagement, gehören zum Tätigkeitsprofil. Akademisch ausgebildete Pflegende, die ein Pflegestudium absolviert haben, übernehmen Aufgaben in der pflegerischen Versorgung von Patient*innen und nutzen einen Teil ihrer Arbeitszeit wissenschaftlich, um etwa Konzepte und Fachthemen zu erarbeiten.
In der LVR-Pflegeschule Düren starten jedes Jahr 25 Auszubildende: Nach drei Jahren Ausbildung und dem erfolgreichen Abschluss der staatlichen Prüfung zur Pflegefachperson steht einem vielfältigen Berufsleben anschließend nichts im Wege.