Düren. Wie können Altbauten energetisch modernisiert werden und gleichzeitig ihren charmant historischen Charakter behalten“ Das war das zentrale Thema des jüngsten „BAU DIALOGs“, der im „Haus für Alle“ am Nordpark stattfand.
Interessierte Hauseigentümerinnen und -eigentümer sowie Mieterinnen und Mieter waren erneut der Einladung von Stadt und Stadtteilvertretung gefolgt, um sich über Energieversorgung, Wärmeschutz und Fördermöglichkeiten zu informieren.
Den Vortrag hielt die Fachexpertin Anne Albrecht vom „Verein Altbau plus e. V.“ aus Aachen. Sie leitete den Abend mit der Erläuterung ein, was unter erhaltenswerter Bausubstanz überhaupt zu verstehen ist: „Jedes Gebäude ist erhaltenswert. Es ist die Goldene Energie. Denn in der bereits gebauten Substanz steckt schon eine Menge Energie, die nicht mehr in die Herstellung von Wohnraum investiert werden muss. Eine Sanierung lohnt sich fast immer.“
Im Anschluss wurden die spezifischen Herausforderungen bei der Planung und Durchführung Energieeffizienz steigernder Maßnahmen in gründerzeitlichen Altbauten vorgestellt. Anhand anschaulicher Beispiele präsentierte Albrecht praxisnahe Lösungen für die in Nord-Düren typische Gebäudestruktur, darunter der Austausch von Fenstern und Haustüren, der Einbau passender Heizungstechnologien sowie die geeignete Dämmung von Wänden, Dächern und Geschossdecken. Ein besonderes Schlaglicht wurde auf die Vor- und Nachteile von konventionellen sowie nachhaltigen Baustoffen gerichtet, um den Zuhörenden ein umfassendes Bild zeitgemäßer Altbauertüchtigung zu zeichnen.
Ihr Vortrag widmete sich auch der Frage, in welcher Reihenfolge die vorgestellten Maßnahmen umgesetzt werden sollten, um am effektivsten wirken zu können. „Die richtige Planung ist entscheidend, um langfristig Energie und Kosten zu sparen“, betonte Albrecht. Am Anfang solle immer die Reduzierung des Energieverbrauchs stehen, insbesondere die fachgerechte Dämmung des Gebäudes sei hier sehr effektiv. Bei begrenztem Budget und einem vollständig unsanierten Gebäude könne man sich an die folgende Abfolge halten: Zunächst Tausch von Fenstern, Ertüchtigung von Türen, Dämmung der obersten Geschossdecke beziehungsweise des Dachs, Kellerdeckendämmung und zuletzt – gezielt – die Außenwanddämmung. Ist ein Heizungstausch vorgesehen, sollte dieser möglichst am Ende erfolgen, da dann auch die richtige Dimensionierung der Anlage gewählt werden könne. Dies gelte besonders für Wärmepumpen, die entgegen bestehender Vorurteile durchaus auch im Altbau sinnvoll sein könnten. So kann nochmals viel Geld und Energie gespart werden.
Im Anschluss an die Beschreibung möglicher Maßnahmen folgte im Rahmen des Vortrags ein kurzer Einblick in die vielfältigen Fördermöglichkeiten, mit denen Hauseigentümer die Kosten ihrer Sanierungsmaßnahmen erheblich reduzieren können. Je nach Fördertopf können so bei bestimmten Einzelmaßnahmen bis zu 70 Prozent der Kosten gespart werden. Im abschließenden offenen Plenum fand wieder ein reger Austausch zum Thema statt. Auch im Nachgang zur Veranstaltung können sich interessierte Eigentümerinnen und Eigentümer bei den Quartiersarchitekten (info@bswarchitekten.de) oder bei „Altbau plus e. V.“ (www.altbauplus.info) informieren und beraten lassen.
Der „BAU DIALOG“ ist Teil des Zukunftsprojekts Nord-Düren. Er dient der Informations- und Öffentlichkeitsarbeit. Ziel ist es, die Eigentümerschaft im Sanierungsgebiet bei den spezifischen Bauwerksproblemen, die an historischer Bausubstanz auftreten können, bestmöglich zu unterstützen. In weiteren Terminen zu unterschiedlichen Schwerpunkten soll der „BAU DIALOG“ im kommenden Jahr fortgesetzt werden. Als Folgethemen wurden aus dem Kreis der Teilnehmerinnen und Teilnehmer unter anderem „Energieversorgung, Dämmung und Denkmalschutz von Gründerzeitimmobilien“ vorgeschlagen. Weitere Wünsche werden gerne in das Programm aufgenommen. Alle Infos zu den nächsten Terminen des „BAU DIALOGs“ erhalten Sie unter nord-dueren@dueren.de oder im Internet unter www.dueren.de/leben-wohnen/bauen-wohnen/stadtentwicklung/zukunftsprojekt-nord-dueren.
Das Zukunftsprojekt Nord-Düren wird mit Mitteln der Städtebauförderung von Bund und Land NRW unterstützt. 80 Prozent der Gesamtkosten werden so gefördert, 20 Prozent von der Stadt Düren kofinanziert.