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Fachtag und Netzwerktreffen der Frühen Hilfen von Stadt und Kreis Düren

Menschen gucken zu einem Mann der auf der Bühne steht und einen Vortrag hältStadt Düren

Düren. Auf einem gemeinsamen Fachtag mit Netzwerktreffen haben sich rund 110 Akteure sowie Netzwerkpartnerinnen und Netzwerkpartner der Frühen Hilfen auf Schloss Burgau mit dem Thema „Gemeinsam stark: Fachwissen, Prävention und Unterstützungsangebote in Stadt und Kreis Düren bei FASD (Fetale Alkoholspektrum-Störung)“ auseinandergesetzt. 

Eingeladen hatten die Frühen Hilfen von Stadt und Kreis Düren.

FASD beschreibt ein breites Spektrum an Schädigungen, die durch Alkoholkonsum während der Schwangerschaft entstehen können. Die Auswirkungen sind individuell sehr unterschiedlich ausgeprägt und bleiben oft bis ins Erwachsenenalter unsichtbar. Dies erschwert die Diagnose und führt nicht selten zu Missverständnissen im Alltag. Betroffene kämpfen häufig gegen Vorurteile und werden als unkooperativ oder faul missverstanden, obwohl ihre Schwierigkeiten auf neurobiologischen Ursachen beruhen.

Am Vormittag stellte Prof. Dr. Hans-Ludwig Spohr, einer der international führenden Experten für FASD-Diagnostik, die wissenschaftlichen Grundlagen und neuesten Erkenntnisse zur Erkrankung vor. Prof. Spohr hat die FASD-Forschung in Deutschland über Jahrzehnte maßgeblich geprägt und sich besonders für die Versorgung betroffener Kinder und Jugendlicher eingesetzt. Bereits in den 1970er-Jahren gehörte er zu den ersten Kinderneurologen, die auf das Thema aufmerksam machten.

Am Nachmittag präsentierten Dr. med. Stefan Grothe, Chefarzt des Sozialpädiatrischen Zentrums (SPZ) Düren am St. Marien-Hospital in Birkesdorf, sowie der Diplom-Psychologe Dr. Ronald Kayser die Arbeit der FASD-Spezialsprechstunde des SPZ. Diese besteht seit nunmehr zehn Jahren und bietet Diagnostik, Beratung und Unterstützungsangebote für Familien aus der gesamten Region.

Begleitend zum Fachtag fand außerdem ein „Markt der Möglichkeiten“ statt, auf dem regionale Akteure ihre Angebote rund um das Thema FASD vorstellten. Vertreten waren unter anderem die Selbsthilfegruppe FASD Kreis Düren, die LVR-Klinik Düren, die Caritas Suchtberatung und das Sozialpädiatrische Zentrum in Düren-Birkesdorf.

„Der Fachtag hat die Bedeutung einer engen Zusammenarbeit aller Beteiligten unterstrichen, um Prävention zu stärken, Betroffene frühzeitig zu unterstützen und Familien bestmöglich zu begleiten“, sagte Julia Nolden-Butte, die Abteilungsleiterin „Prävention und Frühe Hilfen“ im Jugendamt der Stadt Düren. „Stadt und Kreis Düren setzen damit erneut ein starkes Zeichen für Aufklärung und Vernetzung im Bereich der Frühen Hilfen.“

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