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Kreis Düren: Alarmierende Entwicklung – 27% weniger neue Wohnungen in nur einem Jahr

Veraltete Bausubstanz in Düren (Archivfoto)

Im Kreis Düren steigen die Einwohnerzahlen – eine Entwicklung, die politisch durchaus gewollt ist. Die Wachstumsstrategie der Kommunalpolitik scheint aufzugehen: Mehr Menschen ziehen in den Kreis Düren, und das Bevölkerungsplus bestätigt diesen Trend.

Doch während der Zuzug wächst, hinkt der Wohnungsbau hinterher – und das in besorgniserregendem Ausmaß. Zwar ist der bundesweite Rückgang im Wohnungsbau seit Langem bekannt, doch im Kreis Düren fällt die Entwicklung besonders drastisch aus.

Wohnungsbau bricht ein – besonders bei Um- und Ausbauten

Laut aktuellen Zahlen des Landesbetriebs IT.NRW wurden im Jahr 2024 im Kreis Düren rund 27 Prozent weniger neue Wohnungen fertiggestellt als im Vorjahr. Damit liegt der Rückgang fast doppelt so hoch wie der landesweite Durchschnitt in Nordrhein-Westfalen, der bei 14,8 Prozent liegt.

Ein besonders starker Einbruch zeigt sich bei Wohnungen, die durch Um- oder Ausbaumaßnahmen entstanden sind: Hier beträgt das Minus sogar 61 Prozent. Aber auch im klassischen Neubau wurde ein Rückgang von 19 Prozent verzeichnet – ebenfalls unter dem Landesniveau.

Die Zahlen im Überblick:

Kennzahl20232024Veränderung
Einwohnerzahl277.443278.808+0,5 %
Wohnungsbauquote (pro 10.000 Einwohner)43,031,0–28 %
Neue Wohngebäude398325–19 %
Wohnungen durch Um-/Ausbau23189–61 %
Insgesamt neue Wohnungen1.192865–27 %

Datenquelle: Landesbetrieb IT.NRW, Pressemeldung vom 10. Juni 2025
Originalmeldung bei IT.NRW

Politisches Ziel vs. Realität am Wohnungsmarkt

Die Zahlen zeigen eine deutliche Diskrepanz: Während Bevölkerungswachstum politisch gefördert wird, fehlen die notwendigen Voraussetzungen in Form von ausreichendem Wohnraum. Der massive Rückgang im Wohnungsbau könnte mittelfristig die angestrebte Wachstumsstrategie gefährden – mit sozialen, wirtschaftlichen und städtebaulichen Folgen.

Die Ursachen für diese Entwicklung liegen unter anderem in gestiegenen Baukosten, hohen Zinsen sowie Unsicherheiten bei Förderprogrammen. Eine Trendwende ist bislang nicht in Sicht.

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