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Von Titel zu Titel hochgeboxt

Boxer Jama Saidi (links)und seine Mutter präsentieren Bürgermeister Paul Larue und Sabine Schackers (2. von rechts) die beiden internationalen Gürtel. Foto: Stadt Düren

Düren. „Die Stadt Düren ist stolz auf Sportler, die über eine lange Zeit herausragende Leistungen bringen“, sagte Bürgermeister Paul Larue, der auf einem Empfang im Rathaus dem Europameister im Boxen, Jama Saidi, zu seiner Titelverteidigung im Juni dieses Jahres in Montenegro gratulierte. Der Ausnahmesportler stammt aus einer erfolgreichen Dürener Boxerfamilie, sein älterer Bruder ist Weltmeister im Kickboxen. Jama Saidi, Halbmittelgewichtler, strebt die Weltmeisterschaft im Boxen an.

„Europatitel vereinfachen den Weg zur Weltmeisterschaft“, erklärte Jama Saidi Bürgermeister Paul Larue und Sabine Schackers, der stellvertretenden Vorsitzenden des Stadtsportverbands, beim Rathausempfang. Alle halbe Jahre muss der Titel verteidigt werden. Das hat Jama Saidi bislang viermal erfolgreich getan. Im Herbst 2019 strebt er den nächsten Titelverteidigungskampf an. Für jeden gewonnenen Kampf gibt es Punkte, die ihn in der Weltrangliste nach oben rücken, wo er momentan Platz 40 einnimmt. „Man muss sich hochboxen“, bringt Jama Saidi es auf den Punkt. Es gibt vier Weltverbände, die international anerkannt sind, erläutert der Boxer. Seit dem spektakulären Kampf um die Europameisterschaft im Juli in Montenegro, wo Jama Saidi seinen Gegner in der 9. Runde vorzeitig durch K.o. besiegte, hat er den Europa-Titel der WBO inne. Es ist nun mit dem Europa-Titel der IBF, den er bislang viermal erfolgreich verteidigt hat, sein zweiter internationaler Gürtel von zweien der vier Weltverbände. In der Rangliste der WBO hält er derzeit Platz 8, in der Rangliste der IBF Platz 5.

Sein zielstrebig angegangenes Ziel ist nach wie vor, Weltmeister in seiner Gewichtsklasse zu werden. Da er in 19 Kämpfen 19 Siege davongetragen hat, ist dieser Wunsch, „ganz oben mitzuspielen“, näher gerückt.

Die Familie Saidi unterstützt Jama in seinen Bemühungen. Auch beim Kampf in Montenegro, der open air in der Hauptstadt auf einem zentralen Platz stattfand, war sie dabei, wie Jamas Mutter berichtet. „Wir waren so ziemlich die einzigen Unterstützer von ihm inmitten von Fans seines Boxgegners aus Montenegro.“ 

Jama Saidi übt den Kampfboxsport aus, seit er acht Jahre alt ist. Von 2011 an versuchte er sich als Profiboxer zu etablieren, musste aber bis Ende 2017 noch parallel zum Boxsport in seinem Beruf als Physiotherapeut arbeiten. Seit 2018 hat er es geschafft: Ihn unterstützen Sponsoren so, dass er sich ganz dem Boxsport widmen und zweimal täglich trainieren kann. Inzwischen ist Jama Saidi nur noch an den Wochenenden bei der Familie in Düren. Er trainiert in Köln und hat sich deshalb dort eine Wohnung gesucht.

Ob Boxen gefährlich sei, wollte Sabine Schackers wissen. „Immer, wenn man in den Ring steigt, geht man ein großes Risiko ein“, bestätigt Jama Saidi. „Aber ich versuche, das Risiko zu minimieren, indem ich mich durch Training gründlich vorbereite.“ Auch auf Herausforderungen und Kämpfe lässt sich Jama Saidi nicht unüberlegt ein. Zweimal wurde ihm schon ein Kampf um den Weltmeistertitel angeboten, aber immer so kurzfristig, dass eine gute Vorbereitung im Training nicht mehr möglich gewesen wäre. Deshalb lehnte er ab und bereitet sich intensiv weiter auf „seine“ große Chance. Dass sie kommen wird, davon ist er fest überzeugt. 

 

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