„Die Welt ist komplizierter geworden, es gibt keine einfachen Lösungen. Wichtig ist daher, dass wir uns auf die Veränderungen einstellen und dafür sorgen, dass aus der Unsicherheit wieder Zuversicht entsteht.“
Mit dieser eindringlichen Aufforderung begrüßte Bürgermeister Frank Peter Ullrich in dieser Woche zahlreiche Vertreterinnen und Vertreter Dürener Vereine und Verbände sowie einen Tag später die Leiterinnen und Leiter der Behörden in Düren zu den diesjährigen Neujahrsempfängen der Stadt Düren im Winkelsaal von Schloss Burgau und im Foyer des Dürener Rathauses.
In seinen Reden zu Beginn der beiden Neujahrsempfänge blickte Frank Peter Ullrich zunächst auf das vergangene Jahr und erinnerte dabei unter anderem an den Besuch von Bundeskanzler Olaf Scholz in Düren. „Das war nicht nur eine besondere Ehre und Wertschätzung für unsere Stadt. Auch das Thema „Strukturwandel“ hat durch diesen Besuch noch einmal eine besondere Bedeutung gewonnen. Wir hatten im persönlichen Gespräch die Möglichkeit, aufzuzeigen, wie wichtig es ist, dass Bund und Land die Kommunen mit ihren Problemen nicht alleine lassen dürfen.“
Der Verkauf des Krankenhauses Düren im vergangenen Jahr ist laut Bürgermeister Frank Peter Ullrich eine schmerzhafte, aber richtige Entscheidung gewesen. Finanzprobleme und die Herausforderungen auf stetige Veränderungen im Gesundheitswesen wären in Zukunft nicht über kommunale Träger regelbar gewesen. Mit dem neuen Eigentümer sei jetzt aber ein dauerhafter Bestand zu erwarten.
Auch die Baustellen in Düren waren ein Thema in den beiden Neujahrsansprachen. Zahlreiche Sanierungen in das marode Kanalsystem und damit verbundene Einschränkungen sind unter anderem die Ursache gewesen. Und so bat der Bürgermeister auch um Geduld und Verständnis in Bezug auf weitere im Jahr 2024 anstehende Straßenbaumaßnahmen in der Innenstadt. Sie seien zwar aufgrund ihrer Nebenwirkungen für viele Verkehrsteilnehmerinnen und-teilnehmer eher unbeliebt, für ein modernes und effektives Straßen-Wege-Netz aber unverzichtbar. „Hier besteht auch weiterhin noch ein hoher Sanierungsbedarf.“, so Ullrich.
Der Bürgermeister sprach den Vertreterinnen und Vertretern der Dürener Vereine und Verbände seinen Dank und seine Anerkennung aus. „Das letzte Jahr hat uns wieder einmal vor besonderen Herausforderungen gestellt, die wir gut gemeistert haben. Mein Dank gilt dabei allen, die hierzu mitgeholfen haben, allen ehrenamtlich Tätigen, aber auch den vielen Kolleginnen und Kollegen sowie den Einsatzkräften von Ordnungsamt, Polizei und Feuerwehr“, sagte Frank Peter Ullrich.
Er vertraue fest auf eine positive Entwicklung der Stadt, auch in der Zukunft, führte der Bürgermeister fort und gab neben einem ausführlichen Rückblick auf das vergangene Jahr auch einen kurzen Ausblick auf das Jahr 2024. Hier verwies das Stadtoberhaupt auf einen weiterhin ausgeglichenen Haushalt, der es der Stadt ermögliche, zukunftsweisende Projekte wie den Umbau des Bahnhofsviertels oder auch die Umgestaltung der Schützenstraße mit der dortigen Grünanlage weiter voranzubringen. Ein positives Zeichen sieht Bürgermeister Frank Peter Ullrich auch in der Ansiedlung des CLI Multi-User-Center Düren, ein Gewerbeimmobilien-Projekt mit Standort im neuen interkommunalen Gewerbegebiet „Henry-Ford-Straße“. „Mit einem Investitionsvolumen von rund 93 Millionen Euro ist es nicht nur das größte Projekt in der Firmengeschichte der CLI AG, sondern auch für die Stadt ein hervorragendes Signal für den Wirtschaftsstandort Düren, mit rund 580 neuen Arbeitsplätzen, die hier entstehen.“
Investiert wird auch in die Zukunft der Kinder, insbesondere bei den Kindertagesstätten und in der OGS-Betreuung. Allein 16 neue Kita-Gruppen werden in den nächsten Jahren in Dürener Kindergärten eingerichtet. Im Jahr 2024 sollen zudem 200 neue OGS-Plätze und im darauffolgenden Jahr weitere 200 zusätzliche Plätze geschaffen werden. Die Stadt werde den Ausbau zügig vorantreiben, versprach Bürgermeister Frank Peter Ullrich, wies aber zugleich auf die Problematik des fehlenden Fachpersonals hin.
Auch die Umsetzung der Ergebnisse aus der Sozialraumplanung mit wichtigen Projekten sei eine weitere Herausforderung, der man sich 2024 stellen werde. Derzeit werden hier 12 Maßnahmen begleitet.
Die Stadt Düren wird auch in Zukunft die Städtepartnerschaften und internationalen Verbindungen pflegen. „In dieser Zeit der Kriege und des aufkommenden Nationalismus ist Internationalität das Gebot, auch für eine Kommune wie Düren“, so Bürgermeister Frank Peter Ullrich und stellt fest: „Für mich hat der Austausch mit unseren Freundinnen und Freunden aus den Partnerstädten in Europa und der Welt sowie das gegenseitige Kennenlernen der Kulturen einen unschätzbaren Wert!“ Waren im vergangenen Jahr neben Jinhua in China auch Altmünster (Österreich) und Grada“ac (Bosnien-Herzegowina) Besuchsziele, werden im Jahr 2024 unter anderem die seit 15 Jahren bestehende Partnerschaft mit Karadeniz Ere“li in der Türkei und die seit 65 Jahre bestehend Partnerschaft mit Valenciennes (Frankreich) mit Besuchen vor Ort gebührend gewürdigt.
Ein Jubiläum gibt es in 2024 auch im eigenen Haus zur feiern. Das Jugendamt der Stadt Düren wird 100 Jahre alt!
Zum Abschluss seiner Reden warb der Bürgermeister noch einmal eindringlich dafür, die Werte der Demokratie zu verteidigen. Frank Peter Ullrich: „Wir brauchen keine radikalen Veränderungen, wir müssen manches nur besser machen, aber alles auf dem Boden der Demokratie. Lassen Sie sich nicht radikalisieren!“
Musikalisch unterstützt wurden die Neujahrsempfänge vom Musikverein Düren-Niederau sowie vom Posaunen-Quartett der Musikschule Düren. Als Neujahrsgeschenke der Stadt Düren erhielten die anwesenden Gäste diesmal einen Taschenschirm sowie einen „Dürener Stadtkalender“ mit Motiven von Julian Gairola.
Finanziell unterstützt wurden die Neujahrsempfänge der Stadt Düren von der Sparkasse Düren.