Der Archivschatz des Stadt- und Kreisarchivs befasst sich im monatlichen Wechsel mit ausgewählten Themen der Dürener Stadt- und Kreisgeschichte. Anlässlich seines 150. Geburtstags befasst sich der aktuelle Archivschatz mit der Geschichte des Dürener Bahnhofs.
Das Gebäude ist seit 1989 denkmalgeschützt, die Halle stellt eines der ältesten Empfangsgebäude in Nordrhein-Westfalen dar.
In der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts gewannen die Eisenbahnen immer mehr an Bedeutung, weltweit sprach man vom „Goldenen Eisenbahnzeitalter“. Die architekturhistorisch bedeutenden Bahnhöfe wurden „Kathedralen des Fortschritts“ genannt. Und in diese Zeit fällt nicht zuletzt der Bau des Dürener Bahnhofs. Ein Gremium aus Politikern, Kaufleuten und Industriellen erwirkte, dass die Bahntrasse Köln-Aachen über Düren geführt wurde, was dazu führte, dass das vorhandene Bahnhofsgebäude zu klein für den zunehmenden Verkehr wurde. Am 15. April 1874 wurde schließlich ein neues Empfangsgebäude in klassizistischem Stil mit gelbem Back- und rotem Sandstein eröffnet.
In den 1930er Jahren wurden einige Umbauarbeiten am Empfangsgebäude durchgeführt. Bei dem verheerenden Fliegerangriff auf Düren am 16. November 1944 wurde der Vorbahnhof schwer beschädigt, der Bahnhof selber hingegen erlitt keine schweren Einschläge. Die Architektur des Gebäudes konnte so über die beiden Weltkriege bewahrt werden. In den 1970er Jahren wurde das Bahnhofsgebäude umfassend saniert, aber auch dann blieb es architektonisch nahezu unverändert.
Mit dem Abriss des Bahnbetriebswerks und der Stilllegung einiger Verbindungen verlor der Dürener Bahnhof in den 1980er und 1990er Jahren an Bedeutung. Erst zu Beginn der 2000er Jahre kam es zu einem erneuten Aufschwung. Durch den Ausbau des Schienennetzes für Hochgeschwindigkeitszüge und durch Investitionen in die Bahnsteige sowie die unmittelbare Bahnhofsumgebung in den Jahren 2002 und 2012 erhielt der Dürener Bahnhof ein moderneres Ambiente. Weitere Umbaumaßnahmen schlossen dann auch Modernisierungs- und Verschönerungsmaßnahmen im und am Bahnhofsgebäude mit ein. Mit weiteren baulichen Projekten soll das Denkmal auch in Zukunft weiter aufgewertet werden.
Der jeweilige Archivschatz wird im Lesesaal des Stadt- und Kreisarchivs in Vitrinen ausgestellt und ist zu den regulären Öffnungszeiten des Archivs einsehbar. Das Stadt- und Kreisarchiv ist dienstags bis donnerstags von 8 Uhr bis 12 Uhr und von 14 Uhr bis 17 Uhr geöffnet.