Das Stiftische Gymnasium beansprucht zukünftig mehr Platz. Für einen Erweiterungsbau plant die Stadt Düren, dem Gymnasium ein zusätzliches Grundstück im Hoeschpark zur Verfügung zu stellen. Das geht aus einer Beschlussvorlage für die Sitzung des Dürener Stadtrats am Mittwoch, 3. Juli hervor.
Warum ist der Erweiterungsbau nötig?
Die Gymnasien in NRW kehren zu einer neunjährigen Ausbildung (G9) zurück, weshalb es zukünftig wieder einen zusätzlichen Jahrgang gibt. Dafür benötigt das Stiftische Gymnasium ab dem Schuljahr 2026/27 in seiner Planung mindestens vier große Klassenräume zusätzlich.
Ursprünglich sollte das bestehende Schulgebäude aufgestockt werden. In der Planung hat sich jedoch herausgestellt, dass eine solche Aufstockung Im laufenden Schulbetrieb nicht möglich ist. Eine Anmietung von Ersatzräumen wäre zu teuer. Deshalb wird jetzt ein zusätzliches Gebäude geplant.
Wo soll der Neubau entstehen?
Mitten im Hoeschpark befindet sich jetzt schon ein Erweiterungsgebäude des Stiftischen Gymnasiums. Der neue Erweiterungsbau soll an dieses bestehenden Bauwerk angrenzen. Die Stadt plant, dafür ein Teilstück aus dem Flurstück 233 zur Verfügung zu stellen. Die möglichen Flächen sind auf dem Luftbild rot markiert. Sie sind jeweils rund 400 bis 500 m² groß. Der Neubau soll eine Bruttogeschossfläche (BGF) von 1.000 m² umfassen. Rechtlich sind dort bis zu drei Geschosse möglich.
Kosten und Förderung
Die Stadt rechnet laut Beschlussvorlage derzeit mit Kosten in Höhe von rund 5.050.000 €. Davon entfallen rund 3,5 Millionen € auf das Bauwerk, gut 230.000 € auf Außenanlagen und 160.000 € auf die Ausstattung. Für vorbereitende Maßnahmen sieht der erste Kostenrahmen rund 250.000 € vor und für Baunebenkosten etwa 750.000 €. Die restlichen gut 160.000 € müssen für eine Ersteinrichtung gezahlt werden.
Das Stiftische Gymnasium hatte für die ursprünglichen Pläne zur Erweiterung, also die Aufstockung, von der Bezirksregierung Köln im November 2023 eine Förderzusage in Höhe von 2.835.867 € erhalten. Diese Fördermittel sollen jetzt auf die neuen Planungen übertragen werden.
Umstrittene Finanzierung: Die Sonderrolle des Stiftischen Gymnasiums
Die Finanzierung ist jedoch umstritten. Hierbei spielt eine wichtige Rolle, dass für das Stiftische Gymnasium besondere Regeln gelten. Denn hier ist eine Stiftung der Schulträger, was nur bei zwei Schulen in NRW der Fall ist. Die entsprechende Regelungen gehen noch auf das Königreich Preußen zurück. In der heutigen Welt würden sich die Stadt Düren und das Land NRW als Rechtsnachfolger von Preußen die Kosten teilen.
Hier beginnen aber die Probleme. Ein Teil der Finanzierung des geplanten Erweiterungsbaus wäre über die Förderrichtlinie G9-Bauausgaben möglich. Eine darüber hinausgehende Unterstützung lehnt das Land NRW allerdings ab, weil es dann eine doppelte Förderung wäre. Das NRW-Recht unterscheidet dabei zwischen Maßnahmen zur Bauerhaltung und Neubaumaßnahmen.
Die Stadt will sich nun verpflichten, alle Kosten für den Erweiterungsbau, die nicht über Förderungen abgedeckt werden, aus dem städtischen Haushalt zu finanzieren. Eine Deckung soll bei Bedarf über den Doppelhaushalt 2026/27 erfolgen.