Die Koalition Zukunft drückt in Gürzenich auf die Bremse. Sie möchte den Abschnitt mit Tempo 30 auf der Schillingsstraße in Gürzenich erweitern. Einen entsprechenden Antrag hat sie für die Sitzung des Dürener Stadtrats am 14. November gestellt.
Bisher gilt diese Geschwindigkeitsbegrenzung nur rund um den Kindergarten neben der Kirche. In Zukunft soll sie bis zur Kreuzung mit der Valencienner Straße gelten. Als Gründe für die Ausweitung nennt die Koalition den Zebrastreifen in Höhe der Apotheke, den Spielplatz und den Schulweg.
Der Antrag steht in Verbindung mit einer Gesetzesänderung der Straßenverordnung, die in diesem Sommer erfolgte und seit dem 11. Oktober in Kraft ist. Dadurch ist die Ausweisung von Tempo 30 nicht mehr nur vor Schulen, Kitas, Alten- und Pflegeheimen sowie Krankenhäusern, sondern auch an Spielplätzen, viel genutzten Schulwegen und Einrichtungen für Menschen mit Behinderung möglich. Außerdem können Lücken von bis zu 500 Metern zwischen zwei Tempo-30-Abschnitten geschlossen werden.
Durch die Gesetzesänderung sieht die Koalition eine neue Chance für ihren Plan, den sie bereits 2021 entwickelt hat. Demnach sollen in allen dörflichen Stadtteilen von Düren möglichst flächendeckend Tempo 30 eingeführt werden. Das wurde bisher nur in Derichsweiler umgesetzt.
Die CDU widerspricht den Plänen für die Schillingsstraße. Der dort wohnende Bezirksausschussvorsitzende Ingo Weber sagt stellvertretend für die Fraktion, dass die CDU schon lange das Ziel habe, den Schwerlastverkehr von der Straße wegzuhalten. Hierfür wäre aber die Bezirksregierung zuständig. Mit dem nun im Stadtrat geplanten Tempo 30 würde der Verkehr noch langsamer durch das Dorf fahren und die Verkehrsbelastung erhöhen. Weiterhin befürchtet er, dass die Nebenstraßen wie die Straße Am Wingert stärker belastet würden. Die Schillingsstraße böte dann keinen Vorteil mehr und die Wohnstraßen würden zur Umfahrung der Ampeln genutzt werden.
[Update 05.11.2024]
Die Sperrung der Schillingsstraße wurde vom 31.08.2021 bis 10.03.2022 im Bezirksausschuss Gürzenich beraten. Details ergeben sich aus der Vorlage 2022-0240 im Ratsinformationssystem. Hieraus ergibt sich, dass die Sperrung für den Schwerlastverkehr aktuell nicht möglich ist.
[/Update]