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Aus Alt mach Neu – Wertschöpfung und Umweltschutz im IQD

Bürgermeister Frank Peter Ullrich und weitere Vertreter der Stadt an der Klinkerfassade.Stadt Düren

Düren. Das Innovationsquartier Düren (IQD) zeichnet sich nicht nur durch seine Größe, seine besonderen Projekte und Architektur aus, auch sind eine klimafreundliche Infrastruktur mit CO2-neutralen Elementen sowie eine nachhaltige und ressourcenschonende Bauweise Teil des Planungskonzeptes.

Ein gutes Beispiel für die Rückgewinnung von bereits verwendeten Baumaterialien – das sogenannte „Urban Mining“ – ist jetzt am Brückenkopflager in der Josef-Schregel-Straße unmittelbar zwischen dem IQD und dem Vorplatz zum Haupteingang des Bahnhofs zu sehen. Hier war nach dem Rückbau des Gebäudes an der Bahnbrücke ein neuer Stützkeil für den Bahndamm einschließlich eines Wetterschutzes notwendig geworden. Da aber der bereits im Brückenbauwerk verwendete Klinkerbaustein käuflich nicht mehr erhältlich war, ging man im zuständigen städtischen Amt für Zentrales Gebäudemanagement auf die Suche nach Alternativen. Fündig wurde man schließlich in unmittelbarer Nähe, unweit der alten Radstation am Südausgang des Bahnhofs. Dort waren Wände und Stützmauern, die genau mit dem gesuchten Klinker verblendet waren.
„Da diese Wände sowieso im Zuge der Bauarbeiten im Bereich „Radstation/ Innovationsquartier“ gebaut werden sollten, haben wir uns gemäß den Ideen des „Urban Mining“ entschlossen, nach Abriss die benötigten Klinkersteine am Brückenkopflager sowie am Stützkeil wiederzuverwenden und neu zu verbauen“, erklärt Christian Brink von der Projektsteuerung im Baudezernat der Stadt.
Das „Urban Mining“ oder auch frei übersetzt „Stadtbergbau“ bezeichnet Prozesse, bei dem gebrauchte Rohstoffe, die in den Städten vorhanden sind, wie etwa Baumaterialien in Abrissgebäuden oder Abfälle, wiederverwendet werden, anstatt sie zu entsorgen. Dabei geht es nicht nur um die klassischen Recyclingmaterialien wie Glas, Papier und Metall, sondern auch um Baustoffe wie Beton, Ziegel, Stahl, Holz und Kunststoffe. Da es sich um ein Kreislaufwirtschaftssystem handelt, wird das „Urban Mining“ oft auch mit „Cradle to Cradle“ in Verbindung gebracht, einer weiteren Methode, bei der es zukünftig überhaupt keinen Abfall mehr geben soll und alle Rohstoffe nach ihrer Nutzung zu 100% in den Kreislauf geführt werden können.

Für Bürgermeister Frank Peter Ullrich ist „Urban Mining“ eine zukunftsweisende städtebauliche Maßnahme, die auch als Beispiel für spätere Bauprojekte der Stadt eine Rolle spielen sollte. „Dort, wo es technisch möglich ist und finanziell sinnvoll erscheint, ist „Urban Mining“ eine gute Alternative. Sie ist ressourcenschonend, nachhaltig und dient dem Umweltschutz“, so Frank Peter Ullrich.

Die optische Wirkung an der Unterführung in Richtung Bahnhof ist verblüffend. Nach dem Einfugen und Entfernen des Zementschleiers von der Oberfläche gab es keine Unterschiede in Farbe, Form und Format zu den alten Klinkersteinen. Zwar erscheinen diese derzeit noch etwas dunkler, was der jahrelangen freien Bewitterung und den Umwelteinflüssen geschuldet ist, das wird sich doch schon in der nächsten Zeit farblich anpassen.

Weitere Informationen gibt es auch um Internet unter: www.innovationsquartier-dueren.de

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