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Plätze für Betreuung an offenen Ganztagsschulen: Stadt Düren bereitet sich auf Rechtsanspruch vor

Martin-Luther-Schule

Damit Eltern mit Kindern berufstätig sein können, gibt es ab dem Schuljahr 2026/27 einen rechtlichen Anspruch auf die Betreuung an offenen Ganztagsschulen. Dazu hat das Land NRW die „Richtlinie über die Gewährung von Zuwendungen zum Ausbau ganztägiger Bildungs- und Betreuungsangebote für Kinder im Grundschulalter“ beschlossen. Dafür gibt es finanzielle Mittel von Bund, Land und Kommunen, die sich für NRW auf 892 Millionen Euro summieren.

Die Stadt Düren reagiert auf diese rechtlichen Vorgaben und plant den Ausbau der Betreuungsplätzen. Das Thema steht auf der Tagesordnung für die Ratssitzung am Mittwoch, 20. März. Aus der Beschlussvorlage geht hervor, dass für das kommende Schuljahr 2024/25 insgesamt 406 neue Plätze in der OGS-Betreuung entstehen sollen.

Düren ist bei OGS-Plätzen schon im Rückstand

Wie dringend der Bedarf ist, zeigt sich, wenn man sieht, wie sich die Zahl von 406 Plätzen zusammensetzt. 50 dieser Plätze sind nämlich keine neue Planung, sondern ein Rückstand. Sie sollten schon zum laufenden Schuljahr 2023/24 jeweils zur Hälfte an der Martin-Luther-Schule und der katholischen Grundschule St. Joachim eingerichtet sein, was aber organisatorisch nicht gelang.

Somit bleiben 356 Plätze, die nun neu beschlossen werden sollen. Sie verteilen sich laut der Planung auf vierzehn Standorte von offenen Ganztagsgrundschulen in der Dürener Innenstadt und den Stadtteilen. Die genaue Aufteilung sieht folgendermaßen aus.

  • GGS Birkesdorf: 25 Plätze
  • KGS St. Bonifatius: 35 Plätze
  • KGS Echtz: 15 Plätze
  • GGS Mutter Teresa: 49 Plätze
  • GGS Nikolaus: 25 Plätze
  • GGS Paul Gerhardt: 27 Plätze
  • GGS Derichsweiler: 25 Plätze
  • KGS Gürzenich: 25 Plätze
  • KGS Grüngürtel: 25 Plätze
  • KGS St. Arnold: 25 Plätze
  • KGS Lendersdorf: 25 Plätze
  • KGS Niederau: 25 Plätze
  • GGS Merken: 15 Plätze
  • GGS Hoven: 15 Plätze

Geld sparen durch Doppelnutzung von Räumen

Um die neuen Betreuungsplätze möglichst kostensparend einzurichten, sollen vorhandene Räume doppelt genutzt wird. Wo morgens Unterricht stattfindet, werden die Kinder nachmittags weiter betreut. Dennoch müssen die Räumlichkeiten auf die erweiterte Nutzung vorbereitet werden.

Daraus ergeben sich Kosten in Höhe von 25.000 Euro pro Standort, insgesamt als 325.000 Euro. Einen Anteil von 276.250 Euro möchte die Stadt Düren dabei vom Land NRW fördern lassen und hat deshalb einen entsprechenden Antrag gestellt. Hinzu kommen Einnahmen aus den Elternbeiträgen. Da diese Beiträge je nach Einkommen der Eltern variieren, liegt den Planungen ein durchschnittlicher Wert zugrunde.

Für den Haushalt 2024 bedeutet dies, dass sich ein verbleibender Zuschuss in Höhe von rund 84.500 Euro ergibt. 2025 sollen es dann rund 203.000 Euro werden. Diese Ausgaben kommen aus dem Budget des Schulverwaltungs- und Sportamtes. Sie sind im Doppelhaushalt 2024/25, der Ende Februar beschlossen wurde, bereits berücksichtigt.

Versorgungsquote steigt auf 50%

Die Beschlussvorlage liefert auch weitere Zahlen, die zeigen, wie sich die neuen Planungen auswirken. Insgesamt gibt es an den betroffenen Schulen in der Stadt Düren derzeit 3.588 Schulkinder. Aktuell bietet die Stadt 1.388 OGS-Plätze in den Grundschulen. Daraus ergibt sich eine Versorgungsquote von 38,68%. Mit den geplanten neuen Plätzen soll der Bedarf an vielen Standorten (fast) gedeckt sein und die Quote auf 50% steigen.

Größe von Eingangsklassen wird begrenzt

Der Stadtrat beschäftigt sich nächste Woche noch mit einem anderen Thema an den Grundschulen. Um eine ausreichende Betreuung der Schülerinnen und Schüler gewährleisten zu können, sollen die Kapazitäten der Eingangsklassen im Schuljahr 2024/25 an einigen Dürener Grundschulen, die auf Gemeinsames Lernen setzen, begrenzt werden. Betroffen sind nach Gesprächen mit der Schulrätin folgende Schulen: GGS Martin-Luther, GGS Mutter-Teresa, KGS Im Pesch, GGS Birkesdorf,
KGS St. Joachim, GGS Paul-Gerhardt. Hier sollen die Eingangsklassen, also das erste Schuljahr maximal 25 Schulkinder pro Klasse umfassen. Das sind vier Kinder weniger, als laut Schulgesetz NRW zulässig wären. Insgesamt sind für das Schuljahr 2024/25 in Düren 55 Eingangsklassen geplant.

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