Im Berliner Olympia-Stadion steigt am Donnerstag (20.45 Uhr) das DFB-Pokalfinale zwischen Borussia Dortmund und RB Leipzig, mit den – nach den Bayern- zwei besten Teams in Deutschland. Dennoch wird es wohl das traurigste und trostloseste aller Zeiten, denn wegen Corona findet es leider völlig ohne Fans statt. Trist, steril und ohne Stimmung, man kann das Spiel nur vor dem TV-Gerät verfolgen…
Dabei war ich bei allen(!) vier DFB-Pokalsiegen des BVB live und vor Ort dabei: 1965, 1989, 2012 und 2017. Es waren immer wunderschöne, friedliche Fußballfeste vor, während und nach dem Spielen.
1965 fuhr ich als blutjunger Kerl und BVB-Fan im Sonderzug der Aachener Alemannia, der in Düren hielt, nach Hannover (wo damals das Endspiel stattfand- der BVB siegte 2:0) Mein Schwarz-gelber Schal fiel nicht auf, da die Aachener ja auch schwarze-gelbe Farben tragen. Nur meine gute Laune fiel auf, ich war der Einzige in Schwarz-Gelb der auf der Rückfahrt strahlte…
Es waren immer unglaubliche Erlebnisse, wie 1989 als wir Journalisten (von RN , WR, WAZ und Ich) den späteren Held von Berlin Nobby Dickel „aufgestellt“ haben, weil Trainer Horschtle Köppel Angst hatte, ihn nach der frisch überstandenen Knie-OP zu bringen. Der BVB siegte dank zwei Dickel-Toren mit 4:1 gegen Bremen.
Oder- als ich meinen Freund Jürgen Klopp- über den ich das Buch „Jürgen Klopps Husarenstreiche mit Bor. Dortmund“ geschrieben habe, 2012 ein Hufeisen von einem alten Bauer aus unserem Dorf als Glücksbringer geschickt habe- und der BVB die Bayern tatsächlich in Berlin mit 5:2 „filetierte“. 50.000 Dortmunder feierten, machten den Kurfürstendamm zur Feiermeile.
Vorher hatte ich vom DFB keine Pressekarte bekommen- hatte Herrn Zwanziger und den DFB wohl zu hart kritisiert (hatte schon damals den DFB als „korrupten Sauhaufen“ bezeichnet)
BVB-Chef Aki Watzke erfuhr davon, rief sofort meine Frau an und meinte: „Wir fahren doch nicht ohne unseren Sigi nach Berlin, sagen sie ihm, eine Ehrenkarte ist bereits in der Post…“ Gesagt, getan!
Mit meinem Dürener BVB-Freund Sascha Harf flog ich nach Berlin, Sascha fand im letzten Moment noch eine Schwarzmarktkarte für stolze 250 Euro, saß direkt unterhalb der BVB-Loge. Was hatten wir für einen großen, unvergesslichen Spaß am Sieg des BVB und das wir gemeinsam live dabei sein konnten.
Und 2017 saßen wir zwei- wieder mit Ehrenkarten des BVB – neben dem Bruder und dem Papa von Pierre Aubameyang im Berliner Olympia Stadion. Genossen mit 50.000 BVB-Fans den 2:1 Sieg der Borussen gegen starke Frankfurter, die ausgerechnet durchs Tor zum 2:1 von Pierre Aubameyang geschlagen wurden. Unvergessliche Fußball-Momente, davon kann man am Donnerstag am TV-Gerät leider nur träumen…