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Wenn dir das Leben nicht mehr zum Lachen ist

DGML Wenn dir das Leben nicht mehr zum Lachen ist Jürgen B. Hausmann Uli Potofski


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Uli Potofski im Interview mit Jürgen B. Hausmann im Deutschen Glasmalerei-Museum Linnich

Wenn dir das Leben nicht mehr zum Lachen ist, lautete der Titel der Veranstaltung am 3. Adventsonntag. Kabarettist Jürgen B. Hausmann, der vom bekannten Sportmoderator Uli Potofski interviewt wurde, zeigte an diesem Abend im Glasmalerei-Museum nicht nur seine kabarettistische Seite. Tiefgründige Gedanken, persönliche Erfahrungen und die Kraft, die Hausmann aus seinem Glauben schöpft, berührten das Publikum. Die Erinnerungen an seinen älteren Bruder, dessen Selbstmord ihn zunächst in fragende Verzweiflung stieß, waren die schlimmste Erfahrung seines Lebens, berichtet er authentisch. Auf der Suche nach Antworten half ihm eine wieder neu entdeckte Spiritualität und sein Glaube. Er würde bis heute regelmäßig beten und Kraft im Zwiegespräch mit Gott finden. So besucht er das Grab seines Bruders und seiner Mutter mehrmals in der Woche, genauso, wie er regelmäßig in einer Kapelle, nahe seines Wohnortes, beten würde. Die stetigen Besuche auf dem Friedhof und das Gebet ließen positive Erinnerungen an seine Mutter und seinen Bruder zu. Viele Gespräche mit ihnen, welche erfüllt waren mit Humor und Situationskomik geben ihm heute noch Kraft.

Uli Potofski und Jürgen B. Hausmann schwelgten zudem in Erinnerungen an die Zeit ihres erwachsen Werdens. Für Jürgen B. Hausmann waren Caterine Valente, Peter Alexander angesagte Musiker. Den Wortwitz von Peter Frankenfeld liebte er. Herzhaftes Lachen rief er beim Publikum hervor, als er Theo Lingen in seiner Rolle des Schuldirektors der Serie „Der Lümmel von der ersten Bank“, bekannt auch als „Lausbubengeschichten“ (1967 – 1972) parodierte. Auch das Ritual seiner Mutter, Samstagnachmittag mit Lockenwicklern in den Haaren unter der Trockenhaube sitzend und Schokostäbchen, gefüllt mit dickflüssiger süßer Masse essend, die Sendung „Zum blauen Bock“ mit Heinz Schenk schauend, rief bei vielen Gästen ähnliche Erinnerungen hervor und sorgte für nachhaltiges Schmunzeln. Als Uli Potofski den Künstler fragte, ob er schon immer diese humorvolle Art gelebt hätte und ob dies bereits in der Kindheit seine Gabe gewesen sei, antwortete dieser: „Ich denke, ich war der Vize-Clown in der Schule, für die Nummer eins reichte es noch nicht“. Aber die Eloquenz und der Humor seien stets sein Wegbegleiter gewesen. In seinem ersten Beruf als Lehrer habe er stets versucht, den Schulalltag mit Humor zu gestalten. Mittlerweile unterrichtete er wieder, mit 7 Stunden pro Woche am Heilig Geist Gymnasium in Würselen.

Als Potofski das Thema Liebe im Leben von Jürgen B. Hausmann ansprach, war die Begegnung mit seiner späteren Frau, welche zunächst auch zu seinen Schülerinnen gehörte, Bestandteil des Dialoges. Sensibel, authentisch, aber immer auch mit Humor thematisierten Moderator und Künstler ernste Themen des Zusammenlebens, hin zur Trennung des Paares. Für Jürgen B. Hausmann zählen heute Werte wie Toleranz sowie die Bereitschaft Veränderungen zuzulassen und wie in seinem Fall, neue Formen des Miteinanders zu finden, zu wesentlichen Grundlagen das Leben und den Alltag mit Achtung und Würde zu gestalten. Kraft gegeben hätten ihm auch in diesem für ihn teilweise belastenden Prozess zwischen beruflichem Erfolg und Einsatz einerseits und privater Veränderung und Trennung andererseits, die damals geführten Gespräche mit seiner Mutter mit ihren wegweisenden und klaren Lebenseinstellungen.

Auf die Frage von Potofski, was denn für ihn heute wichtig sei und was er Menschen wünschen würde, antwortete Hausmann, dass jeder schauen möge was für ihn Familie im positiven Sinne bedeute, egal in welcher Konstellation und Lebensform. Dass Gesundheit für ihn das wichtigste Gut sei und Zufriedenheit. Es ginge aus seiner Sicht nicht darum zu schauen, was man nicht hat, sondern darauf zu blicken, was gelungen und gut ist. Der Abend im Glasmalerei-Museum endete mit lang- anhaltendem Applaus für die beiden Protagonisten, denen ein hervorragender Mix aus Humor, Erinnerung und Ausblick gelungen war. Luzia Schlösser, Leiterin des Glasmalerei-Museums und Elke Sturm-Barzen, Vorsitzende des Fördervereins bedankten sich für die persönlichen Einblicke, die in das Leben des Künstlers ermöglicht wurden und die Lichtblicke in Form von bereichernden Impulsen, die hierdurch an die Anwesenden verschenkt wurden.