Für Eitan Mayer war die Reise nach Düren und der Empfang durch Bürgermeister Frank Peter Ullrich im Rathaus ein ganz besonderes Erlebnis: Es war sein erster Besuch in der Stadt, in der seine jüdischen Großeltern und Eltern aufgewachsen sind und gelebt haben, bevor die Nationalsozialisten sie zwangen, die Heimat zu verlassen.
„Für mich sind es gemischte Gefühle“, berichtete Eitan Mayer, der zusammen mit weiteren Mitgliedern seiner Familie nach Düren gekommen war, im Rathaus. „Es ist natürlich sehr berührend, hier zu sein. Meine Eltern und Großeltern waren sehr in Deutschland und Düren verwurzelt, sie waren mehr deutsch als jüdisch. Nach der Shoah ist mein Vater dann aber nach Israel gegangen, hat dort einen sicheren Ort für sich gefunden und sich ein Leben aufgebaut.“
Eitans Vater, Bernd, hatte, wie dessen Bruder Leopold, das Stiftische Gymnasium besucht. Beide mussten die Schule auf Grund der antijüdischen Gesetzgebung der Nationalsozialisten verlassen. Bernd und Leopold Mayer emigrierten in die Niederlande und wurden von dort aus 1944 von den Nazis in Konzentrationslager deportiert. Eitans Onkel Leopold starb im Mai 1945 im KZ Dachau, wenige Tage nach der Befreiung des Konzentrationslagers.
„Leider gibt es heute in Düren heute keine jüdische Gemeinde mehr, aber die jüdische Kultur und Geschichte gehörte, und gehört natürlich auch heute, fest zu unserer Stadt. Ich bin froh, dass Sie zu uns gekommen sind und sich ein Bild vom aktuellen Düren machen“, sagte Bürgermeister Frank Peter Ullrich bei dem Empfang. „Hier bei uns leben Menschen aus 140 Nationen zusammen und das friedlich und respektvoll. Und darauf sind wir stolz.“