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Erster Glasfaseranbieter schmeißt hin – Jetzt soll ein Dürener Unternehmen retten

Erdarbeiten beim Glasfaser-Hausanschluss


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An vielen Stellen in Düren das gleiche Bild: Baustellen, aufgerissene Straßen, Kabel, die unter der Erde verschwinden – und Bautrupps, die so schnell auftauchen, wie sie wieder verschwinden. Wer genauer hinschaut, erkennt: Hier wird an der digitalen Zukunft gebaut. Der erste Anbieter gibt jedoch auf, ein großes Versprechen wurde nicht gehalten.

Große Worte – große Enttäuschung

Die Firma Unsere Grüne Glasfaser (UGG) war mit großen Ambitionen in Düren gestartet. Im Mai 2023 wurde feierlich eine Absichtserklärung mit der Stadt unterzeichnet. Anfang 2024 folgte eine aufwendig inszenierte Werbekampagne. Selbst Bürgermeister Frank Peter Ullrich sprach auf einer Veranstaltung vor einem vollbesetzten Saal – es herrschte Aufbruchstimmung. Endlich sollte das ganze Stadtgebiet mit Glasfaser versorgt werden.

Doch jetzt ist klar: Der Plan ist gescheitert.

Still und leise haben die ersten Eigenheimbesitzer Mitteilungen erhalten – es wird keinen Glasfaseranschluss geben. Nicht jetzt, vielleicht nie. Selbst konkrete Anfragen für den Anschluss ganzer Mehrfamilienhäuser blieben unbeantwortet. Hinter den Kulissen, so scheint es, herrschte Chaos. Die offiziell genannten „wirtschaftlichen Gründe“ sind wohl nur das letzte Kapitel einer internen Krise, die lange schwelte.

Ein Hoffnungsschimmer: SOCO Network

Doch wo ein Kapitel endet, beginnt ein neues. Und manchmal ist die Lösung näher, als man denkt. SOCO Network, ein echtes Dürener Unternehmen, das seit 25 Jahren verlässlich Internetanschlüsse anbietet, soll nun übernehmen. Unter dem Namen DN-Connect betreibt SOCO seit 2004 auch Telefonanschlüsse und baut seitdem Stück für Stück ein eigenes Telekommunikationsnetz im Kreis Düren auf – vor allem dort, wo andere Anbieter weggeschaut haben.

Ihre Strategie: lieber solide und nachhaltig als mit großen Versprechen zu blenden. Doch genau diese Bodenständigkeit wurde der SOCO einst von der Politik übelgenommen – es ging ihnen zu langsam. Deshalb setzte die Stadt vor zwei Jahren lieber auf den überregionalen Wettbewerber UGG.

Jetzt zeigt sich: Geduld wäre vielleicht die bessere Entscheidung gewesen. Denn nun kehrt man reumütig zurück. Eine neue Absichtserklärung mit SOCO Network liegt bereits als Beschlussvorlage vor. Und es bleibt zu hoffen, dass dieses Mal nicht bloß Absichten, sondern auch Taten folgen.

Auch die Telekom mischt mit

Nicht nur SOCO ist im Rennen: Auch die Telekom Deutschland treibt den Glasfaserausbau in Düren voran. Hausbesitzer erhalten derzeit Anschreiben mit Informationen zur Registrierung – doch auch hier fehlen bislang konkrete Termine. Wer Interesse hat, kann sich hier registrieren.

Die Menschen brauchen Perspektiven, keine Vertröstungen

In Düren wartet man nicht nur auf Glasfaserkabel – man wartet auf Anschluss an die digitale Zukunft. Familien, Unternehmen, Schüler, Senioren: Sie alle brauchen schnelles, stabiles Internet. Und was sie am meisten brauchen, ist Vertrauen. Vertrauen in Worte, die nicht nur gut klingen, sondern auch gehalten werden.

Jetzt liegt es an einem Dürener Unternehmen, Vertrauen zurückzugewinnen, das ein überregionaler Wettbewerber verspielt hat.