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Neuer Mietspiegel für Düren verpasst Chancen

Vorstellung des Mietspiegel 2020

Tobias Schulze (Stadt Düren), Hans Jörg Depel (Mieterverein Köln), Michael Ramacher (Stadt Düren), Gerd Blankenburg (Haus- und Grundbesitzerverein), Jürgen Fischöder (Stadt Düren)


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Für Düren gibt es einen neuen Mietspiegel.

Das Dokument wurde am Freitag im Rathaus vorgestellt. Der zuständige Rathausmitarbeiter und Vorsitzende des Gutachterausschusses Jürgen Fischöder betonte dabei im Beisein des Sozialamtsleiters Michael Ramacher und von Hans Jörg Depel (Mieterverein) und Gerd Blankenburg (Haus- und Grundbesitzerverein) die Unabhängigkeit des Gutachterausschusses.

Dem Mietspiegel liegen 2.500 Datensätze zugrunde, zu deren Aktualität keine Angaben gemacht wurden. Die Beratungen hätten ergeben, dass der Textteil des Mietspiegels gegenüber der Vorversion nicht verändert wurde. Die Zahlen in der Preistabelle wurden pauschal um 5% gegenüber 2018 angehoben.

Das Dokument findet sich auf der Seite der Stadt Düren:

https://www.dueren.de/leben-wohnen/wohnen/mietspiegel/

Die praktische Bedeutung des Mietspiegels ist immens. Die Vertreter der Mieter und Hauseigentümer betonten, dass sich 90 % der Mieterhöhungen am Mietspiegel orientierten.

In Folge der Digitalisierung stellen inzwischen zahlreiche Anbieter Preisschätzungen für Wohnraum zur Verfügung.

So kann man beispielsweise unter https://www.wohnpreis.de/immobilien/dueren/wohnung-mieten Durchschnittsmieten für Düren erfahren.

Die Immowelt AG hat letzte Woche eine Mitteilung zur Mietpreisentwicklung herausgegeben https://content.cdn.immowelt.com/iw_group/Redaktion/Pressemitteilungen/2020/2020_02_06_PM_Mittelstaedte_Mieten.pdf. Hiernach sind die Mietpreis in Düren allein im letzten Jahr um 6% gestiegen.

Die Stadt Aachen bietet sogar ein Berechnungsprogramm an, bei dem man Wohnungsadresse und Ausstattung eingeben und eine Mietpreisspanne erhält: http://www.aachen.de/Mietspiegel-2020/

Angemerkt: Verpasste Chancen für Düren

Mieterhöhungen sind unangenehm für Mieter, ohne ausreichende Mieterhöhungen werden aber auch keine Wohnungen modernisiert. Investoren haben Alternativen.

Genau deshalb sollte die Erstellung des Mietspiegels für Düren mehr Priorität haben, als er im Moment hat.

Zwei Dinge erscheinen mir besonders wichtig:

Ökologie: Bei der Neuvermietung von Wohnungen muss bereits der Energieverbrauch angegeben werden. Kein vernünftiger Mensch versteht, warum der Mietspiegel diese Tatsache ignoriert. Mehr Infos gibt es hier: https://de.wikipedia.org/wiki/Mietspiegel#%C3%96kologie_im_Mietspiegel

Fehlende Modernisierungsanreize: Die recht magere Anleitung mit weiten Spannen im aktuellen Mietspiegel bietet wenig Hilfe, um eine Wohnung zuverlässig zuordnen zu können. Private Vermieter, die im Gegensatz zu Mietern häufig keine Rechtsschutzversicherung haben, werden dann vor Mieterhöhungen zurückschrecken und im Zweifel auch nicht modernisieren.

Von einem Mietspiegel würde ich mir mehr erwarten, als die Stadt Düren mit dem aktuellen Mietspiegel angeboten hat.