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Gedenkveranstaltung zum Jahrestag der Atombombenabwürfe

Hiroshima-Gedenken der Friedensgruppe Düren


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Rund 40 Menschen sind in Düren dem Aufruf der Friedensgruppe Düren gefolgt und haben an der Friedensmanifestation am 06.08.2021 am Friedensmahnmal vor dem Haus der Stadt Düren teilgenommen. Anlass dieser Veranstaltung war der 76. Jahrestag der Atombombenabwürfe auf Hiroshima (06.08.1945) und Nagasaki (09.08.1945) durch die USA. Neben Rednern aus der Friedensgruppe hatte auch der stellvertretende Bürgermeister der Stadt Düren das Wort ergriffen. Er sagte unter anderem:

„Wir gedenken der Opfer der Atombombenabwürfe über Hiroshima und Nagasaki und sind vereint im festen Bestreben, unsere Welt friedlicher, sicherer und atomwaffenfrei zu machen.“ Er hielt die Manifestation für wichtig, weil die Erinnerungen an solche Ereignisse immer mehr verblassen. Er betonte, dass es nicht nur um Atomwaffen geht, sondern um Kriege allgemein, die weltweit geächtet werden müssen. Seine Forderung bezüglich der Atomwaffen lautete: „Dass alle Atomwaffen unter Aufsicht der UN zeitnah vernichtet werden.“

Ein zentrales Thema der Rede von Heiner Krüger als Vertreter der Friedensgruppe Düren war die nukleare Teilhabe, an der die Bundesregierung weiterhin festhält.

Er sagte: „Mit der Verabschiedung des UN-Atomwaffenverbotsvertrages konnte im Januar 2021 ein großer Erfolg erzielt werden: das Verbot von Entwicklung, Herstellung, Besitz, Weitergabe oder Einsatz von Atomwaffen ist ab dem 22. Januar 2021 verbindliches Völkerrecht!“

Und weiter: „Da die jetzige Bundesregierung sowie alle NATO- und atomwaffenbesitzende Staaten dies nicht anerkennen wollen und den UN-Atomwaffenverbotsvertrag boykottieren, bleibt es Aufgabe der Zivilgesellschaft, den Druck auf die Regierungen zu erhöhen und die Verweigerungsfront zu durchbrechen.“

Er wies darauf hin, dass zur Zeit das gesamtem Nukleararsenal für mehr als eine Billionen US-Dollar erneuert wird:

„Die drei Atomwaffenstützpunkte im Umkreis von ca. 120 Kilometer von Düren werden demnächst mit neuen, einen Atomkrieg „führ und -gewinnbar“ machen sollenden Atomsprengköpfen ausgestattet. Das jedenfalls stellen sich einige hohe US-Militärs in ihren irrwitzigen Szenarien für einen künftigen Krieg so vor.

Das derzeit im Ausbau befindliche Atomwaffenlager in Büchel und der von 2022 bis 2026 als Ausweichstandort dienende Fliegerhorst Nörvenich, sowie Kleine Borgel in Belgien (ca 80 km von Düren) und das niederländische Volkel (ca 120 km von Düren) sind fester Bestandteil der sog. „nuklearen Teilhabe“ der NATO und können somit Auslöser für einen künftigen, in Europa alles vernichtenden Atomkrieg werden.“

Während der Kundgebung wies Ludger Bentlage als weiterer Redner der Friedensgruppe Düren darauf hin: „Eine neue Aufrüstung ist angelaufen. 46 Milliarden Euro werden von Deutschland 2021 für Rüstung ausgegeben.

Fakt ist, neue Waffensysteme werden entwickelt, um besser Krieg führen zu können. Drohnen die Waffen tragen können sind entwickelt worden.

Fakt ist auch: Wenn Kriegswaffen einmal produziert sind, werden sie auch in irgendeinem Krieg zum Einsatz kommen. Die Produktion muss sich schließlich für die Produzenten lohnen“.

Ludger Bentlage weiter: „Die NATO wird am 9. Oktober 2021 auch am Standort Nörvenich ein weiteres Mal für den Atomkrieg üben“.

Hiergegen formiert sich der Widerstand. Tausende Anwohner*innen des Militärstandortes Nörvenich haben sich mit ihrer Unterschrift gegen die Verlegung der Tornados von Büchel nach Nörvenich ausgesprochen. Grundsätzlicher werden die Forderungen der für 09. Oktober 2021 in Nörvenich geplanten Proteste gegen die Atomkriegsübung sein.

Zum Schluss der Veranstaltung hatte Vera Schellberg von der FriedensGruppeDüren den Teilnehmer*innen auszugsweise das Grußwort des Präsidenten der Bürgermeisters für den Frieden, Bürgermeister von Hiroshima, Matsui Kazumi, vorgelesen

Die Friedensgruppe Düren fordert:

– Absage des Atomkriegsmanövers „Steadfast Noon“

– Abzug aller Atomwaffen aus Deutschland

– Beitritt zum Atomwaffenverbotsvertrag

– Stopp der atomaren Aufrüstungsprogramme

– Beendigung der „Nuklearen Teilhabe“

– Stoppt die Entwicklung von bewaffneten Drohnen und Killerrobotern.

– Umwidmung der finanziellen Ressourcen für eine weltweite soziale Umverteilung sowie zugunsten von Umwelt-&Klimaschutz, Gesundheit, Bildung und Kultur!

Einbezogen in die Manifestation war die Aktion Gesicht zeigen für den Atomwaffenverbotsvertrag

In der Nähe des Mahnmals war ein Bauzaunelement aufgestellt, an dem ein Transparent mit dem Text des im Januar in Kraft getretenen UN-Atomwaffenverbotsvertrag befestigt war. Menschen konnten sich einzeln oder in Gruppe davor fotografieren lassen, um damit zu zeigen, dass sie von der Bundesregierung fordern, den Vertrag unverzüglich, am besten noch vor der Wahl zu unterzeichnen. 22 Menschen haben sich daran beteiligt. Auch der stellvertretende Bürgermeister der Stadt Düren, Rolf Peter Hohn.

Abgerundet wurde die Friedensmanifestation durch ein Friedenspicknick sowie Musik.