Ihre Anzeige hier? Jetzt informieren

Nachkommen der jüdischen Familie Ullmann im Rathaus empfangen

Bürgermeister Paul Larue (Mitte), empfing die besonderen Gäste aus Israel, Argentinien und Kanada, die Nachfahren der jüdischen Familie Ullmanns, im Dürener Rathaus. Foto: Stadt Düren/mah


Ihre Anzeige hier? Jetzt informieren

Düren. „Danke für Ihren Besuch“, begrüßte Bürgermeister Paul Larue die Nachkommen der einstigen Dürener jüdischen Familie Ullmann, die aus Israel, Argentinien und Kanada in der Rurstadt zusammengekommen waren, um die Geschichte ihrer gemeinsamen Vorfahren zu rekonstruieren. „Ihre Familie hat viel gelitten. Wir können die Geschichte nicht ändern, aber wir können angesichts des grauenvollen Geschehens Verantwortung übernehmen“, sagte Paul Larue beim Empfang im Rathaus.

Die Familie Ullmann war im 19. und frühen 20. Jahrhundert in Düren und Rödingen weit verbreitet. An vier Familienmitglieder, die in Auschwitz und Sobibor ermordet worden sind, erinnern Stolpersteine in Düren.  

Der erste Kontakt zu Nachkommen der Familie Ullmann wurde durch die LVR-Judaistin Monika Grübel vor ein paar Jahren zu Claudio Rusansky, Ur-Ur-Urenkel von Abraham Ullmann, geknüpft, der ein Bruder des Rödinger Synagogenbauers Isaak Ullmann war. Claudio war mittlerweile zweimal in Düren und in Rödingen. Inzwischen haben sich Studierende der Katholischen Theologie der RWTH Aachen im Rahmen eines Ausstellungs- und Publikationsprojektes der Erforschung der Familiengeschichte angenommen und weitere Kontakte hergestellt. Unter den Familienmitgliedern, die im Dürener Rathaus empfangen wurden, waren auch die Eltern von Claudio, Miriam Rusansky, geborene Ullmann, 1945 in Argentinien geboren, und ihr Ehemann, die zum ersten Mal in Düren waren. Die Familiengeschichte ihrer Vorfahren müssen sie mühsam zusammensetzen, denn ihre Eltern haben nichts erzählt, konnten über das im Krieg Erlebte nicht reden. „Wir dürfen nicht vergessen!“ sagten die Nachkommen der Familie Ullmann beim Rathausempfang. „Wir wissen nicht viel aus Erzählungen der Eltern. Grundidee unserer Reise ist es, unsere Familiengeschichte zu rekonstruieren.“

Vor dem Empfang im Dürener Rathaus hatten die Nachkommen der jüdischen Familie Ullmann in Begleitung von Ludger Dowe und Monika Grübel den jüdischen Friedhof in Düren besucht, darunter auch das Grab ihres Ur-Großvaters Suesmann Ullmann und ihrer Ur-Großmutter Friederike Ullmann, geborene Levy. 

Im Anschluss fuhren die Nachfahren der Ullmanns auf ihrer Spurensuche in das LVR-KULTURHAUS Landsynagoge Rödingen.